4364 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Zweck: Fortführung der von den Firmen Boeddinghaus, Reimann & Co. G. m. b. H., Reimann & Meyer Komm.-Ges., D. Peters & Co. G. m. b. H. u. de Weerth & Co. in Elberfeld betriebenen Webereien, Färbereien u. Appretur. Die Fabrikation umfasst die Herstell. von halbwollenen, baumwollenen u. halbseidenen Futterstoffen, halbwollenen Steppdeckenzanellas, von seidenen u. halbseid. Kleider-, Mäntel-, Knopf- u. Schuhstoffen, von Brokaten u. Möbel. stoffen. Die Färberei wird für eigene Gewebe u. als Lohnfärberei betrieben. Besitztum: Die Fabriken liegen an der Königstrasse in Elberfeld, in Neviges u. in Erk- rath. Die Grundstücke haben eine Grösse von ca. 76 500 qm, davon bebaut ca. 38 000 qm. Es sind vorhanden 1113 mech. u. 10 Handstühle. Der mech. Antrieb der Masch. erfolgt durch Seil- u. Riemenantrieb. Die Fabriken sind zusammen mit 800 PS Dampfkraft u. die Kessel mit 1567 qm Heizfläche ausgerüstet. Ferner elektrischer Betrieb bei eigener Strom- erzeugung, teils Bezug von Ueberlandzentralen. Ca. 600 Angestellte u. Arbeiter. Die Ges. gehört dem Verband deutscher Futterstoff-Webereien e. V. u. dem Stückfärberei-Verband des Wuppertals an. Kapital: RM. 4 200 000 in Aktien zu RM. 20, 100 u 1000. Urspr. M. 2 200 000 (Vor- kriegskapital). Erhöht von 1920–1924 auf M. 305 000 000 in 285 000 St.-Akt. u. 20 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 12./11. 1924 unter Einziehung der Vorz.-Akt. mithin von M. 285 Mill. auf RM. 5 700 000 in 62 500 Aktien zu RM. 20 u. 44 500 Aktien zu RM. 100. Die G.-V. v. 1./12. 1930 beschloss Herabsetzung des A.-K. von nom. RM. 5 700 000 auf nom. RM. 4 200 000 zwecks Beseitigung des im Geschäftsj. 1930 eingetretenen Konjunktur- verlustes, Vornahme von Abschreib. auf Anlagen u. Dotierung des R.-F., a) durch Ein- ziehung von im Besitz der Ges. befindlichen nom. RM. 450 000 eigenen Aktien, b) durch Zus. legung des alsdann verbleibenden A.-K. von nom. RM. 5 250 000 im Verh. von 5:4. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 30./6. Stimmrecht: RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 20 % des A.-K.), besond. Rückl. u. Abschreib., bis 4 % Div. u. Superdiv. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 783 787, Gebäude 1 002 300, Masch, u. Geräte 1003 704, Einricht. 14 500, Vorräte 3 117 671, Schuldner 1 752 084, Wechsel u. Schecks 45 130, Bar 32 703. – Passiva: A.-K. 4 200 000, Delkred. 234 085, nicht erhob. Div. 383, Gläubiger 3 317 411. Sa. RM. 7 751 880. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1929 22 243, Überweisung an Delkr.-K. 70 000, Sonderabschr. auf Masch. u. Geräte 150 795, ordentl. Abschr. auf Anlagen 1930 132 222, Steuern u. soziale Lasten 1930 303 135, Verlust 1930 653 797. – Kredit: Buch- gewinn aus Amortisation von RM. 450 000, eigne St.-Aktien 282 195, do. aus der Zus. leg. von RM. 5 250 000, aut RM. 4 200 000 St.-Aktien 1 050 000. Sa. RM. 1 332 195. Kurs: Ende 1913: 147.50 %; Ende 1925–1930: 45.75, 65, 90, 46, 32, 27 %. Eingeführt 1911 in Berlin. Notiz ab 12./5. 1931 eingestellt. Dividenden: 1913: 10 %; 1924–1929: 7, 0, 0, 6, 0, 0 %. Direktion: Julius Reimann, W.-Elberfeld; Wilh. Korff, Neviges; Ernst Lucas, Gustav Reimann, W.-Elberfeld; stellv. Dir. Bernh. Nobbe, W.-Elberfeld. Aufsichtsrat: Vors. Ernst Meyer-Leverkus, W.-Elberfeld; Justizrat Emil Schniewind, Köln; Rechtsanw. Dr. R. Frowein, Bank-Dir. Dr. M. Jörgens, Reg.-Rat a. D. Dr. Ernst Schröter, Cronberg i. T.; Rechtsanwalt Dr. Gustav Sperling, W.-Elberfeld; Hans Colsman, Langenberg; vom Betriebsrat: P. Drinkmann, F. Tusselmann. zahlstellen: Wuppertal-Elberfeld: Bergisch-Märkische Bank Filiale der Deutschen Bank u. Disconto-Ges.; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. A. Scheffner & Sohn Akt.-Ges. in Wuppertal-Elberfeld, Weidenstr. 23. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. wurde am 5./8. 1930 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Mensing, Wuppertal-Elberfeld, Wall 11/13. Der Konkurs ist bauptsächlich auf den scharfen Rückgang des Exportgeschäftes, vornehmlich in die Vereinigten Staaten von Nordamerika, zurückzuführen. Auch der inländische Markt hat sich infolge der allgemeinen wirtschaftlichen Krisis weniger aufnahmefähig gestaltet. Irgend- eine Abfind. für das A.-K., das sich ganz in festen Händen befindet, ist nicht zu erwarten. Der Betrieb, der zunächst in beschränktem Umfange weitergeführt wurde, wurde Mitte 1931 stillgelegt. Die Ausschüttung einer Quote ist noch nicht geklärt, da eine Reihe von Ver- fahren noch schwebt. Gegründet als Elberfelder Möbelstoffweberei, Akt.-Ges.: 14./11. 1921; eingetr. 5./1. 1922. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Lt. G.-V. v. 21./6. 1922 Ges.-Vertrag u. Firma wie obenstehend abgeändert. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb u. Verwertung von Textil- u. anderen Fabrikations. u. Handelsunternehmungen u. jede sonstige Betätigung auf industriellem u. kaufmännischem Gebiet. Die Ges. ist berechtigt, Fabrikat.- u. Handelsunternehmungen im In- u. Auslande allein oder gemeinsam mit anderen zu errichten u. sich an bestehenden fremden Unternehm. zu beteiligen.