Chemische Industrie. 4371 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 256 259, Gewinn 16 767. – Kredit: Gewinnvortrag am 1./3. 1930 10 734, Warengewinn 262 292. Sa. RM. 273 026. Dividenden: 1924/25–1929/30: 0 %; 1930/31: 5 %. Direktion: Otto Rosenthal. Prokuristen: F. Knobel, A. Mayer, S. Vogel. Aufsichtsrat: Vors. Henry Rothschild, Albert Rothschild, Max Rothschild, Dir. Wilhelm Müller, Frankf. a. M. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindungen: Reichsbank; Darmstädter u. Nationalbank. Postscheckkonto: Berlin 12 237. ― Sammel-Nr. B2 Lützow 2679. £ Chemacid- Code: Rud. Mosse u. Suppl., ABC öÖth Ed. u. Impr. ABC 6th Ed. * Aktiengesellschaft Johannes Jeserich in Berlin-Charlottenburg 2, Salzufer 17/19. (Börsenname: Jeserich Asphalt.) Gegründet: 16./8. 1888; eingetr. 8./9. 1888. Sitz-der Ges. bis 1./10. 1903 in Berlin. Firma bis 17./3. 1913: Akt.-Ges. für Asphaltirung u. Dachbedeckung vorm. Johannes Jeserich. Zweigniederlassungen:. Breslau; Hamburg-Eidelstedt. Hansa 804 u. 805. Postsch.- Konto Hamburg 59 345; Magdeburg, Ackerstr. 4 a. ― 41 195; Königsberg i. Pr. u. Stutt- gart, Urbanstr. 80. Zweck: Erwerb u. Betrieb der der Firma Johannes Jeserich in Berlin gehörigen Asphaltkocherei und Dachpappenfabrik; Herstellung von Asphalt, Dachpappe u. anderen Befestigungs- u. Dachbedeckungsmitteln, Fabrikation chemischer Artikel; Ausführung u. Erhaltung von Strassen-, Hof-, Keller- u. anderen Pflasterungen mittels Asphalt oder anderer Befestigungsmittel; Fabrikation von Artikeln der chemischen, pharmazeutischen u. Nahrungsmittelindustrie sowie Erwerb von Grundstücken, Bergwerksberechtig. u. von Anlagen, welche mit dem Ges.-Zweck zus.hängen. Die Fabrikation der Ges. beruht zum Teil auf Patenten für Anstrich- u. Isoliermittel, welche sie im In- u. Auslande besitzt. Die Patente laufen in den Jahren 1924 bis 1936 ab. Weitere Erzeugnisse sind Lacke, Farben, besonders Rostschutzfarben. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt Grundstücke in B.-Charlottenburg, Spandau, Velten u. Eidelstedt bei Hamburg. Das Grundstück in B.-Charlottenburg, Salz-Ufer 17/19, ist 17 668 qm gross, liegt an zwei Strassenfronten u. besitzt Schiffahrtsanschluss am Land- wehrkanal. Die Gebäude auf diesem Grundstück bestehen aus: Bürogebäude, drei Wohn- Bhäusern, Arbeiterspeiseraum, Dachpappenfabrik mit dazugehörigem Lagergebäude, Kessel- haus, Maschinenhaus, Asphaltkocherei, Asphaltmühle mit Mahlanlage, Darranlage, Platten- pressgebäude, Schmiede, Stellmacherei, Lagergebäude, Pferdestall, welche sämtlich massiv gebaut sind, sowie einer Anzahl grösserer u. kleinerer Schuppen. 1922 ist ein zwei- stöckiges Laboratorium erbaut worden. Die maschinellen Anlagen in den einzelnen Fabrik- gebäuden, wie Dampfkessel, Destillationsanlagen, Imprägnierapparate, Rühr- und Koch- anlage, Mühlenanlage, Transportvorrichtungen, sowie elektrische Anlage für Schmiede und Stellmacherei sind zum grössten Teil erst in den letzten Jahren eingerichtet. Das Grund- stück in Spandau ist im Jahre 1922 erworben worden u. 25 011 qm gross. Es besitzt Gleis- anlage und hat direkten Anschluss zur Staatsbahn. Die Gebäude bestehen aus Bürohaus mit Angestelltenwohnung, Fabrikgebäude, Kesselhaus, mehreren Lagerschuppen u. Pferde- ställen. Das Grundstück in Eidelstedt b. Hamburg hat einen Flächeninhalt von 41 574 qm, liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Eidelstedt und besitzt eine ausgedehnte Gleisanlage mit Rangiervorrichtung und direktem Anschluss zur Staatsbahn. Es enthält 35 massive Gebäude, nämlich Bürogebäude, mehrere Wohnhäuser für Angestellte u. Arbeiter nebst dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden, Pappenfabrik, Farbenfabrik mit dazugehörigem Lager- gebäude, Laboratoriumsgebäude, Teerdestillationsanlage, Benzolrektifizieranlage, eine moderne Harzdestillation nebst Raffineriegebäude und dazugehörigem Lagerraum, Packhaus, mehrere Kochereigebäude, Maschinen- und Kesselhäuser, Werkstätten, Wagenremise u. Pferdeställe sowie eine Anzahl Schuppen. – Etwa 375 Arb. u. 82 Angestellte. Beteiligungen: Die Gesellschaft ist beteiligt (sämtliche Anteile in Höhe von RM. 50 000 sind im Besitz der Ges.) an der im Jahre 1917 gegründeten Gesellschaft synthetischer Asphalte G. m. b. H. in Charlottenburg. Dieses Unternehmen betreibt in Velten i. Mark eine Fabrik zur synthetischen Herstellung von Asphalt nach patent- rechtlich geschützten Verfahren. Im Jahre 1922 hat die Ges. die Anteile der Nährmittel- tabrik München G. m. b. H. in Pasing bei München erworben. Diese Ges. hat jetzt ein voll- eingezahltes Stammkap. von RM. 250 000 und stellt in der Hauptsache den bekannten Soxh- letschen Nährzucker und die damit in Zus.hang stehenden Nährpräparate nach dem von Geheimen Rat Prof. Dr. von Soxhlet erfundenen Verfahren her. Ferner besitzt die Ges. 70 000 Aktien der Adolf Oesten A.-G. in Berlin mit einem Stammaktienkapital von M. 350 000. Verbände: Die Ges. gehört der Berliner Asphaltstrassenbau-Vereinigung zu Berlin, dem Teerindustriellenverband Deutschlands, dem Verband Deutscher Dachpappen-Fabrikanten E. V. u. dem Verband Deutscher Lack-Fabrikanten zu Berlin an. Kapital: RM. 2 060 000 in 1000 St.-Akt. zu RM. 1000, 5000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 3000 Vorz.-Akt. zu RM. 20, letztere ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div. u. vorzugsweiser Befried. bei ev. Liqu. der Ges. – Vorkriegskapital: M. 1 450 000. 274*