4378 Chemische Industrie. Gegenständen der vorerwähnten Art sowie Vornahme aller mit diesen Zwecken unmittelbar oder mittelbar in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. ist ferner berechtigt, Zweig- niederlassungen u. Agenturen im In- u. Auslande zu errichten u. industrielle Unternehm., welche dem Gesellschaftszweck nahestehen, zu gründen, zu erwerben u. sich an solchen zu beteiligen, wie auch Interessengemeinschafts- oder Pachtverträge über ihr Unternehmen oder Teile davon mit Dritten abzuschliessen. Die Ges. brachte 1927 das synthetische Benzin (,Leuna-Benzin“) auf den Markt. – Neben dem Vertrieb der chemischen Erzeugnisse der A. Riebeckschen Montanwerke A.-G. u. des Bruckdorf-Nietlebener Bergbau-Vereins hat die Ges. Anfang 1929 den Verkauf der Olerzeugnisse der Gewerkschaft Messel, Grube Messel bei Darmstadt, übernommen. Entwicklung u. Beteiligungen: Mit der Hugo Stinnes-Riebeck-Montan- u. Oelwerke A.-G. in Halle wurde durch die G.-V. v. 17./12. 1923 ein Pachtvertrag auf 30 Jahre bestätigt, der aber zufolge G.-V. v. 24./4. 1925 gelöst wurde. Die gleiche G.-V. beschloss Übernahme der A.-G. für Petroleum-Industrie, Berlin, im Wege der Fusion. Die Liquid. letzterer Ges. blieb ausgeschlossen. Der Aktienumtausch geschah derart, dass gegen M. 15 000 = RM. 300 Api-Aktien RM. 200 neue Aktien der Ges. mit Div.-Ber. ab 1./4. 1925 gegeben wurden. Die Ges. sicherte sich im Jahre 1925 die sämtlichen Geschäftsanteile der Erdöl- werke Dollbergen G. m. b. H. Sie erwarb ferner mehr als dreiviertel der Aktien der A.-G. für Erwerb u. Verwertung von Industrie- u. Hafengeländen Hamburg-Neuhof. Desgleichen wurde ein Anspruch auf Einbringung der 50 proz. kommanditistischen Beteil. an den Westfäl. Mineralölwerken W. H. Schmitz in Dortmund erworben. Diese Beteiligung wurde 1927 wieder abgestossen. Die Olhandelsges. Klinke & Niemöller A.-G. (Hamburg) u. Firma S. Cohen (Frankf. a. M.) sind bereits wirtschaftlich mit der Ges. verbunden, ihre rechtliche Überführ. auf die Ges. ist in Aussicht genommen. Anfang 1927 Übernahme der Ropa A.-G., für Mineralöl-Industrie zu Stuttgart im Wege der Fusion. Der Geschäftsbetrieb fast sämtl. Untergesellschaften ist 1925 eingestellt, ihre Organisationen sind von neu ein- gerichteten Verkaufsbüros übernommen worden. Die durch den Gang der Ereignisse unwirtschaftlich gewordenen Betriebsstätten wurden stillgelegt, sie finden teilweise als Umschlagsanlagen Verwendung. Die Aufarbeitung von Rohöl erfolgt nur noch in den Fabriken: Dollbergen u. Emmerich. Die stillgelegten Fabriken Frankfurt a. M. u. Cosel wurden 1928/29 verkauft. Kapital: RM. 11 000 000 in 12 000 Akt. zu RM. 20, 71 930 Akt. zu RM. 100 u. 3567 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht bis 1922 auf M. 60 Mill. in 60 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 23./1 2. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 60 000 000 auf RM. 1 200 000 durch Herabsetz. des Aktien-Nennwertes von M. 1000 auf RM. 20. Dann erhöht lt. G.-V. v. 24./4. 1925 a) um RM. 2 666 600 in Aktien zu RM. 100 zur Durchführung der Übernahme der Akt.-Ges. für Petroleum-Industrie (Api), Berlin b) um RM. 7 133 400 in Aktien zu RM. 100 u. RM. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1925, übern. von der Hugo Stinnes-Riebeck-Montan- u. Oelwerke A.-G., Halle, A.-G. Hugo Stinnes für Seeschiff- fahrt u. Überseehandel, Hamburg, u. einem Bankenkonsort. unter Führung der Darmstädter u. Nationalbank, Berlin. Die Begeb. der Aktien soll nicht unter 115 % stattfinden. Zwecks Beseitigung der Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 25./10. 1926 Herabsetzung des Kap. um RM. 8 800 000 auf RM. 2 200 000 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 5: 1 bzw. durch Abstempel. der Aktien zu RM. 1000 u. 100 auf RM. 200 bzw. 20; sodann Wiedererhöh. um RM. 8 800 000 in Aktien zu RM. 100 u. 1000. Die neuen Aktien (div.-ber. ab 1./4. 1926) wurden von einem Konsort., bestehend aus der Darmstädter u. Nationalbank u. der Deutschen Länderbank übern. u. den alten Aktion. im Verh. 1: 4 zu 103 % zum Bezuge angeboten. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1931 am 30./9. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1931: Aktiva: Grundst. 1 076 653, Betriebsgebäude u. Wohnhäuser 1 877 190, Masch., Betriebs- u. sonstige Einricht., Zapfstellen, Transportmittel u. Eisenfässer 9 110 937, Patente 1, Beteil. 195 534, Wertp. 245 669, Kassa u. Wechsel 80 185, Warenlager u. Material.-Vorräte 4 541 759, Schuldner 8 385 039, Hyp.-Forder. 13 000, (Bürgschaften 1 498 430), Verlust-Vortrag 2 674 812, Verlust 1930/31 72 425. – Passiva: A.-K. 11 000 000, 3 Gläubiger 17 071 853, Hyp.-Schulden 48 983, (Bürgschaften 1 498 430). Sa. I. 73 205. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 2 574 812, Handl.-Unk. 6 002 731, Zs., Bankspesen, Skontoabzüge u. Kursunterschiede 939 169, Abschr. 2 543 314. – Kredit: Betriebsüberschuss 9 412 789, Verlustvortrag 2 674 812, Verlust 1930/31 72 425. Sa. RM. 12 160 026. Kurs: Amtl. Notiz in Frankf. a. M. Okt. 1926 eingestellt. –— Im Freiverkehr Berlin Ende 1928–1930: 85, 60, 45 %; auch Freiverkehr Frankf. a. M. u. Hamburg. Dividenden: 1924/25–1930/31: 0 %. Vorstand: Max Coenen, Theodor Döring, Wilhelm Ranft, Emil Eberlein. Prokuristen: E. Hufeld, O. Barnack, H. Katerbow, F. Riesenfeld, Dr. E. Stoeck, R. Stricker, O. Sturzebecher. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Ludwig Hoffmann, Halle a. S.; Bankier Dr. e. h. Jakob Goldschmidt, Berlin; Dir. Paul Harneit, Hamburg; Gen.-Dir. Heinrich Späth,