4392 Chemische Industrie. Düngerhandelsaktiengesellschaft zu Dresden, Tatzberg 25 I. Gegründet: 1890 als A.-G. Firma bis 23./5. 1918: Düngerexport-Gesellschaft. Zweck: Übernahme der Räumung u. Ausfuhr von Dünger u. anderen Abfallstoffen der Stadt Dresden u. anderer Orte. Verwertung oder Beseitigung dieser Stoffe u. da- neben der Betrieb des Fuhrgewerbes u. der Landwirtschaft. Entwicklung: Die Ges. übernahm bei der Gründung die sämtlichen bis dahin der alten Düngerexport-Ges. gehörigen Grundstücke, Baulichkeiten, Grubenanlagen, Beamten- u. Arb.-Wohn. 1902 Übernahme der Grubenräumungsgenossenschaft Löbtau u. des Dünger- Abfuhrgeschäfts Wetzel & Co. in Plauen-Dresden wegen Einverleibung. 1926 wurde eine Beteilig. an der Firma Bruno Senewald in Dresden, 1928 eine Beteilig. an der Dresdner Müllabfuhr G. m. b. H. abgestossen. 1930 verkaufte die Ges. das landwirtschaftl. Siedlungs- grundstück Grünberg. Anfang 1931 wurden die Anteile der Anton Adam Fuhr- u. Dünger- geschäft G. m. b. H. in Dresden abgestossen. Besitztum: Der Grundbesitz umfasst das Rittergut Reichenbach b. Königsbrück mit annähernd 136 ha, wovon 4214 qm bebaut sind, u. in Dresden die Grundst. Tatzberg 23, 25 u. 27, Pfotenhauerstr. 52 u. 54, Schanzenstr. 13 mit etwa 3435 qm bebauter Fläche bei 12 200 qam Bodenfläche. Ferner besitzt die Ges. Liegenschaften von insges. 66 428 qm in Dresden-Neukaditz, Radeburg, Ottendorf- Okrilla u. Reichenbach b. Königsbrück zum Teil mit Sammelgruben u. Speicher in Dresden-Friedrichstadt, Ottendorf-Okrilla, Dresden- Kaditz, erstere auf gepachtetem Areal. Die Ges. besitzt ferner 2 Arbeiterhäuser mit je 5 Werkswohnungen in Reichenbach u. Koitzsch. Die Tätigkeit der Gesellschaft erstreckt sich auf die Ausführung von Transporten u. die Grubenräumung u. auf den Betrieb der Landwirtschaft. Zu diesem Zwecke bewirtschaftet sie neben dem ihr gehörigen Rittergut Reichenbach die gepacht. Rittergüter Reichenau u. Koitzsch. Dem landwirtschaftl. Betriebe u. dem Lastfuhrwesen dienen u. a. 12 Dampfmasch., 23 Elektro- motoren, 1 Dampfdreschsatz, 47 Eisenbahnkesselwagen, 170 Wagen, 8 Lastkraftwagen, 4 Zugmasch. (insges. rd. 660 PS) u. 60 Stück Spannvieh. Der Viehbestand setzt sich zus. aus 140 Rindern, 225 Schafen u. 100 Schweinen. Beschäftigt werden ca. 25 Beamte u. etwa 100 Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Einkaufsgenossenschaft der sächs. Dünge- mittelhändler e. G. m. b. H. u. an den Oberlausitzer Trockenwerken in Baruth. Kapital: RM. 562 500 in 26 250 St.-Akt. zu RM. 20 u. 375 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 750 000 (Vorkriegskapital). Die Vorz.-Akt. erhalten bis 7 % kum. Vorz.-Div. u. seit 6./3. 1923 eine Zusatz-Div. von ¼ der 10 % übersteigenden St.-Akt.-Div., werden zu 120 % eingelöst bei der Liqu. oder event. ab 1./1. 1931 von 5 zu 5 Jahren durch halbjähr. Aufkündig. u. haben 6 fach. St.-Recht. Erhöht 1918 um M. 250 000. Dazu 1920 noch M. 1 Mill., 1921 M. 1.5 Mill., nochm. 1921 M. 3 250 000, 1922 M. 6 250 000, nochm. 1922 M. 13 Mill. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 6./3. 1923 um M. 46.5 Mill. in 45 000 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000, angeb. 1:1 zu 600 %. Lt. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. von M. 72 500 000 auf RM. 1 087 500 in 52 500 St.-Akt. zu RM. 20 u. 2500 Vorz.-Akt. zu RM. 15. Die G.-V. v. 24./4. 1929 beschloss Umtausch der 2500 Vorz.-Akt. zu RM. 15 in 375 solche zu RM. 100. Die G.-V. v. 8./7. 1931 beschloss Herabsetz. des St.-A.-K. von RM. 1 050 000 auf RM. 525 000 zwecks Deckung der Unterbilanz durch Zus. legung der St.-Akt. im Verh. von 2:1. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ging 1928 in den Besitz der Stadt Dresden über. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K), 7 % Vorz.-Div., 4 % St.-Akt.- Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 500, der Stellv. RM. 750, der Vors. RM. 1000), vom Rest Div. an St.-Akt. bis 10 %, an Vorz.-Akt. ¼ des Gewinnanteils, der den St.-Akt. über 10 % zukommt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 8./7. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 6 St. u. in best. Fällen 80 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Bodenfläche 158 984, Gebäude, Speicher u. Gleis- anlagen 142 435, Geräte 21 568, Verkehrsmittel 36 341, Kassa u. Bankguth. 53 601, Aussen- stände 325 936, (Aval- u. Bürgsch.-Schuldner 3696), Beteil. 7790, Wertp. 4559, Vorräte 61 695, landwirtschaftl. Vorräte 93 217, do. Besitzung 81 600, Siedlung f. landwirtschaftl. Werkwohn. 31 425, landwirtschaftl. Masch., Geräte u. Vieh 91 528, Verlust 519 149. – Passiva: A.-K. 1 087 500, R.-F. 71 000, Rückstell. für Vorz.-Akt. 14 503, Aufwert.-Hyp. 37 171, Siedl.-Hyp. 51 750, Latrinenfässer-Einlagen 6010, Sonder-Rückl. für Angestellten-Ansprüche 4616, verfügb. Beamten-Unterstütz.-Fonds 517, Schulden 322761, (Aval- u. Bürgsch.-Verpflicht. 3696), Delkr. 34 000. Sa. RM. 1 629 828. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allgem. Unk. 71 529, Zs. 34 663, Steuern 14 906, Abschr. auf Anlagen 474 760. do. Anton Adam 9698, do. Anton Adam (Sonder-Abschr.) 36 937, do. Aufwert.-Ausgleich 5000. – Kredit: Rohgewinn 128 344, Verlust 519 149. Sa. RM. 647 493. Kurs: In Dresden: Ende 1927–1930: 65, 51.50, 49, 40 %. Einführ. der Aktien an der Dresdner Börse erfolgte im Sept. 1920. Okt. 1923 auch an der Berliner Börse zugel. Notiz in Berlin Sept. 1925 eingestellt.