4404 Chemische Industrie. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Nahrungs- u. Futterzusatzmitteln sowie pharma- zeutischen u. verwandten Produkten, der Erwerb u. die Verwertung von einschlägigen Patenten u. Schutzrechten. Kapital: RM. 100 000 in 100 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Grossaktionäre: Chemische Fabrik in Billwärder, vorm. Hell & Sthamer A.-G., Ham- burg-Billbrook (Jakob Michael-Konzern). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Masch. 5700, Vorräte 104 792, Einführungs-K. 42 113, Verlust 43 348. – Passiva: A.-K. 100 000, Kontokorr. 95 953. Sa. RM. 195 953. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 308, Gen.-Unk. 43 040. Sa. RM. 43 348. – Kredit: Verlust RM. 43 348. Dividende: 1930: 0 %. Vorstand: Louis Sanders, Brüssel; Dr. Peter Hasenclever, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Max Goitein, Berlin; Stellv. Prof. der Biochemie Gilbert Dubois, Brüssel; Justitiar Franz von Broich, Düsseldorf-Oberkassel; Dr. jur. Rudolf Kaufmann, Dir. Johann Becker, General a. D. Willy von Livonius, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Chemische Fabrik in Billwärder, vorm. Hell & Sthamer A.-G. Sitz in Hamburg-Billbrook, Billbrookdeich 28. Gegründet: 17./10. 1889 als A.-G. Die der Ges. gehörige Fabrik zu Billwärder wurde 1846 errichtet u. seit 1865 von Hell & Sthamer betrieben. Die Ges. gehört zum Michael-Konzern. Zweck: Betrieb von Chem. Fabriken, sowie die Ausführung aller mit solchem Betriebe in irgend einem Zus.hange stehenden techn., gewerbl. oder industr, Arbeiten, Fabrikation von Kali- u. Natronsalpeter, raffin. Borax u. Borsäure, Schwefelkohlenstoff, Arseniate, Chrom- alaun, Chromoxyde, Natronwasserglas, xantogensaures Kali. Besitztum: Die Betriebsstätten der Ges. befinden sich in Hamburg-Billbrook auf eigenem an der schiffbaren Bille gelegenen Grundstück, das rd. 107 000 qam umfasst, von denen ca. 38 000 am überbaut sind. Sie bestehen aus verschiedenen örtlich voneinander getrennten Fabrikanlagen, die mit allen neuzeitlichen Einrichtungen auf technischem Gebiete versehen sind. Das Werk besitzt sowohl Bahn- als auch Wasseranschluss. Auf dem Gelände befinden sich ferner noch verschiedene Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser.. – Die Ges. beschäftigt ca. 250 Angestellte u. Arbeiter. Verbände: Die Ges. ist Mitglied folgender Interessengemeinschaften: Vereinig. Deutscher Boraxfabriken, der fast sämtliche Raffineure Deutschlands angehören, Schwefelkohlenstoff- Verkaufs-Ges. m. b. H., Frankf. a. M., zu welcher Vereinigung folgende Firmen gehören: I. G. Farbenindustrie A.-G., Frankfurt a. M., Dr. Jacob Chemische Fabrik G. m. b. H., Kreuznach, Julius Jacob Chemische Fabrik, Ammendorf b. Halle, Chemische Fabrik in Billwärder vorm. Hell & Sthamer A.-G., Hamburg-Billbrook. Beteiligungen: 1930 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Chemisch-The- rapeutischen Fabrik Billwärder A.-G. in Hamburg (A.-K. RM. 100 0000. Kapital: RM. 3 000 000 in 6000 St.-Akt. zu RM. 20, 9400 St.-Akt. zu RM. 200, 500 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 2500 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 200. Urspr. M. 2 500 000 (Vorkriegskapitah), erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 200 000 000 in 120 000 Akt. zu M. 1000 u. 8000 Akt. zu M. 10 000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 30./12. 1924 Umstell. von M. 200 000 000 auf RM. 2 500 000 in 45 000 Akt. zu RM. 20 u. 8000 Akt. zu RM. 200. Die G.-V. v. 29./7. 1926 beschloss zwecks Beseitig. der Unterbilanz aus 1925 die Herabsetz. des Kap. um RM. 500 000 durch Zusammenleg. im Verh. 5: 4. Sodann Wiedererhöh. um RM. 500 000 in 2500 Vorz.-Akt. zu RM. 200 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1926. Die neuen Akt. wurden von einem Konsort. (Industrie- u. Privatbank A.-G., Berlin) zu 104 % übernommen u. den alten Aktionären zu 105 % derart zum Bezuge angeboten, dass auf je RM. 800 zus. gelegte Aktien RM. 200 junge Aktien bezogen werden konnten. Die G.-V. v. 18./5. 1928 beschloss Erhöh. des A.-K. von RM. 2 500 000 um RM. 3 000 000 auf RM. 5 500 000. Die Kap.- Erhöh. sollte zur Umwandl. einer festen Schuld von RM. 1 500 000 in Aktien dienen, der Rest sollte den Aktionären angeboten werden. Die Erhöh. ist im Laufe des Jahres 1929 um einen Betrag von RM. 500 000 (auf RM. 3 000 000) durchgeführt worden. Grossaktionäre: Jakob Michael-Konzern, Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 16./9. Stimmrecht: RM. 20 == 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 6 % Div. an St.-Akt., von der G.-V. festzusetzende Vergüt. an A.-R., Rest Super-Div. an alle Aktion. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 815 381, Fabrikgebäude, Wohnhäuser, Masch. u. Apparate 27091 500, Kontormobil. 1, Patente 1, Beteil. 48 750, Kassa u. Bankguth. 20 464, sonst. Debit. 629 998, Roh-, Halbfertig-, Fertigwaren u. Betriebsmaterial. 736 097, Verlust aus 1929 422 261, do. aus 1930 165 959. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 42 856, Hyb. 788 226, Kredit. 1 099 330.7 Sa. RM. 4 930 412. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 422 261, Gen.-Unk. 554 269, Abschr. 291 143. – Kredit: Bruttogewinn 679 453, Verlust aus 1929 422 261, do. aus 1930 165 959. Sa. RM. 1 267 673. Kurs: St.-Akt. Ende 1913: 156 %; Ende 1925–1930: 40.75, 80, 103.50, 137.50, 70, 25 %. Vorz.-Akt. Ende 1927–1930: 113, 140, 70, 25 %. Notiert in Hamburg. Zugelassen sind die St.-Akt. Nr. 1–6000 u. 6001–15 400 sowie sämtliche Vorz.-Akt.