R „ Chemische Industrie. 4411 Gebr. Meyer Chemisch-technische Fabrik Akt.-Ges. in Hannover-Ricklingen, Göttinger Chaussee 109. Gegründet: 1870, A.-G. seit 31./5. 1922; eingetr. 5./9. 1922. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Zweck: Weiterführ., Ausdehnung u. Ausnutzung des unter der Firma Gebr. Meyer, Chemisch-technische Fabrik in Hannover betriebenen Geschäfts. Erzeugnisse: Maschinen-, Wagen- u. Lederfette sowie technische Fette aller Art. Import u. Grosshandel von Olen. Besitztum: Grundbesitz von ca. 2 ha, Reservoir-Anlagen mit 200 000 kg Ö1, 2 Kessel- wagen, ca. 1000 eigene Fässer. Kapital: RM. 225 000 in 250 Akt. zu RM. 20, 200 Akt. zu RM. 100 u. 200 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 6 Mill. in 6000 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründ. zu 115 %. 1922 erhöht um M. 9 Mill. in 9000 Akt. zu M 1000 u. 1923 um M. 30 Mill. in 22 500 St.-Akt. zu M. 1000 u. 750 desgl. zu M. 10 000. Lt. G.-V. v. 26./11. 1924 Umstell. von M. 45 Mill, auf RM. 225 000 in 4125 Akt. zu RM. 20 u. 2850 Akt. zu RM. 50. Die Aktien zu RM. 50 wurden 1929 in solche zu RM. 100 bzw. RM. 20 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 11./7. Stimmrecht: Je RM. 10 A.-K. = 1 St. Gewinnverteilung: 5 % zum R.-F., bes. Rückl., vertragsmäss. Gewinnanteil an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 250 000, Masch. u. Inv. 33 870, Wagenpark 23 850, Debit. 159 971, Kassa u. Postscheck 5713, Patente u. Schutzmarken 1, Pferde 1, Disagio 4200, Warenvorräte 59 782, Beteil. 14 000. – Passiva: A.-K. 225 000, R.-F. 22 500, Hyp. 104 631, Kredit. 172 000, Delkr. 11 000, Reingewinn 16 256. Sa. RM. 551 388. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 206 637, Abschr. 20 981, Delkr.-Zuweis. 4000, Reingewinn 16 256. Sa. RM. 247 874. – Kredit: Fabrikgewinn RM. 247 874. Dividenden: 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Fabrikant Edmund Meyer. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Paul Schramm, Görlitz; Stellv. Vizeoberpräsident a. D. Oberpräsidialrat Dr. A. Kriege, Paul Dunker, Hannover. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindungen: Reichsbenk-Girokonto, Hannover-Linden; Dresdner Bk., Hannover. Postscheckkonto: Hannover 1726. Waterloo 40 290. £ Ecla Hannover. Versandadresse: Empfangsstation: Hannover-Linden. Chemische Fabriken Harburg-Stassfurt vorm. Thörl & Heidtmann A.-G. in Liqu. in Harburg. Das Geschäftsjahr 1929/30 hat sich für die Ges. ungünstig gestaltet (Verlust von RM. 142 294, teilweise gedeckt durch Auflös. des R.-F.). Die Rentabilität des Unternehmens wäre, laut Bericht, nur wiederzugewinnen gewesen, wenn die Produktion der Stassfurter Fabrik hätte vergrössert u. zu auskömmlichen Preisen abgesetzt werden können. Infolge Verschärfung der Konkurrenz waren die Preise auf einen unrentablen Tiefstand gesunken, so dass Neuinvestitionen unverantwortl. gewesen wären. Da der ausgebrochene Konkurrenz- kampf sehr erhebliche Verluste brachte, sah sich die Verwalt. gezwungen, den Stassfurter Betrieb stillzulegen. Der Harburger Betrieb arbeitete zufriedenstellend u. erzielte aus- kömmliche Preise. Die Herstellung von Terpentinöl konnte voll durchgeführt werden. Die rückläufige Konjunktur erstreckte sich jedoch in den letzten Wochen auf den Terpentinöl- markt. Infolge dieser Umstände u. der Unmöglichkeit, neue rentable Fabrikationen zu finden, beschloss die G.-V. v. 22./9. 1930 die Auflös. der Ges. Liquidatoren: Wolfgang S. Nagel, Berlin W. 30, Barbarossaplatz 4; W. Kollmann, Hamburg. In der G.-V. teilte der Vorst. mit, dass mit der Stadt Harburg ein Kaufvertrag über das Grundstück in Aussicht genommen sei. Es ist ein Kaufpreis von RM. 172 000 vereinbart, der bis zum Jahre 1932 abgezahlt werden soll. Für den Verkauf der Anlagen in Stassfurt liegen die Verhältnisse äusserst ungünstig, weil die dortige Industrie zum Erliegen gekommen ist u. selbst die Stadt keinen Wert auf das Grundstück lege. Immerhin könne mit Sicherheit gesagt werden, dass bei voller Befriedigung der Gläubiger für die Aktionäre eine Quote von über 40 % herauskommen wird. Gegründet: 1872. Sitz bis 1916 in Hamburg. Zweck: Betrieb von chem. Fabriken (Harburg u. Stassfurt), Beteil. an Unternehm. auf Gewinnung von Rohprodukten der chem. Branche abzielen u. Handel mit Chemi- allen. 1926/27 wurde die Kalisalpeterfabrikation wegen Unrentabilität aufgegeben. Die Be- teiligungsquote im Kalisyndikat wurde verkauft. Kapital: RM. 766 000 in 2025 St.-Akt. zu RM. 20, 6390 St.-Akt. zu RM. 50; 1600 St.-Akt. zu RM. 250 u. 300 Vorz.-Akt. zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 810 000. Urspr. A.-K. M. 900 000, erhöht 1873 auf M. 1 080 000 u. herabgesetzt 1879 auf M. 810 000, dann erhöht von 1919 bis 1923 auf M. 15 500 000 in 1350 St.-Akt. zu M. 600, 6390 St.-Akt. zu M. 1000, 1600 St.-Akt. zu M. 5000 u. 300 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung 8. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Lt. G.-V. v. 23./1. 1925 Umstell. von M. 15 500 000 auf