4416 Chemische Industrie. Zweck: Herstell. von chem. Produkten aller Art, insbes. von Putzmitteln, kosmetischen u. ähnlichen Präparaten. Die Ges. stellt insbesondere her: Putz- und Konservierungsmittel für Schuhe und Leder, Lederfette, Metallputzmittel aller Art, Bohnermasse usw. (u. a. die bekannten Putzmittel Amor, Servus, Kaol). Von dem Kap. der Ges. kamen Anfang 1926 ca. 97 % in Besitz der Deutschen Raiffeisen- bank A.-G. u. der Seehandlung, da diese die Aktien als Pfandhalter von der ehemaligen Riebe-Gruppe übernehmen mussten. Aus diesem Bestand sind nom. RM. 300 000 zum Kurse von 55 % an die Firma Siegel u. Co. in Köln verkauft worden. Die beiden Banken sollten für die Hingabe von nom. RM. 1 200 000 Aktien den Immobiliarbesitz der Ges. erhalten, ferner den Anteil an der spanischen Tochterges. in Barcelona sowie sonst. Auslandbeteil. u. Lizenzrechte. In der G.-V. v. 20./2. 1929 verfiel der Vertrag betreffend die Übergabe der im Besitz der Staatsbank befindlichen Aktien an die Ges. infolge der gesetzlich vorgeschriebenen Stimmenthaltung der an dieser Transaktion beteiligten beiden Institute der Ablehnung. Die Opposition gab Protest zu Protokoll. Näheres hierüber wurde nicht bekannt. Lt. G.-V. v. 30./6. 1931 (Mitt. gemäss § 240 HGB.) Sanierung der Ges. (s. auch Kapital). Besitztum: Der Grundbesitz in Berlin-Lichtenberg hat eine Grösse von 8800 qm, wovon rund 2000 qm bebaut sind. Die Fabrik ist mit reichlichen Kesselanlagen u. allen notwendigen maschinellen, modernen Einrichtungen, insbes. Kühlanlagen, Benzinlagerungen und Reservoiren ausgestattet. Arbeiter und Angestellte rund 150 (ohne Berücksichtigung der ausländ. Fabriken u. Niederlass.). Die Ges. besitzt in Barcelona eine Tochtergesell- schaft, die Prod. Quimicos Hispano-Lubszynski S. A. Ferner unterhält sie Niederlass. in Brasilien, Tchechoslowakei, Frankreich, Polen u. Belgien, wo die Fabrikat. auf dem Lizenz- wege betrieben wird. Kapital: RM. 300 000 in 600 Aktien zu RM. 500. Urspr. M. 1 500 000, übern. von den Gründern zu pari. Dazu lt. G.-V. v. 8./5. 1920 M. 1 500 000, übern. von der Dresdner Bank zu 135 %, angeb. den alten Aktion. im Verh. 1: 1 zu 140 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 27./12. 1924 von M. 3 Mill. auf RM. 1 500 000 durch Umwert. des Akt.-Nennbetrags von bisher M. 1000 auf RM. 500. Die G.-V. v. 30./6. 1931 (Mitt. gemäss § 240 HGB.) be- schloss Herabsetzung des A.-K. auf RM. 300 000 durch Vernichtung der eingezogenen, im Besitze der Gesellschaft befindlichen nom. RM. 1 200 000 eigenen Aktien zur Beseitigung der Unterbilanz. Grossaktionäre: Firma Siegel & Co. in Köln. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 30./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼0 dés A.-K.), etwaige sonst. Rückl., Tant. an Vorst. u. Beamte 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt.), Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Eigene Aktien 1, Anlagen 14 300, Markenschutz- rechte 135 000, Warenvorräte 40 522, Debit. 161 638, liquide Mittel 41 817, Verlust 1 341 849. Passiva: A.-K. 1 500 000, Verpflicht. 235 127. Sa. RM. 1 735 127. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 436 771, Abschr. 1 003 125. – Kredit: Rohertrag 586 743, Aufwert. 43 862, Verlust 809 291. Sa. RM. 1 439 896. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Eigene Aktien 1, Anlagen 11 000, Markenschutz- rechte 120 000, Warenvorräte 40 525, Debit. 215 016, liquide Mittel 29 980, Verlust 1 366 502. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Verpflicht. 283 024. Sa. RM. 1 783 024. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 517 232, Abschr. 21 078. – Kredit: Rohertrag 513 658, Verlust 24 652. Sa. RM. 538 310. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Eigene Aktien 1, Anlagen 7400, Markenschutz- rechte 105 000, Warenvorräte 16 242, Debit. 157 310, liquide Mittel 23 915, Verlust 1 368 765. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Verpflicht. 178 633. Sa. RM. 1 678 633. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 422 478, Abschr. 19 258. – Kredit: Rohertrag 439 473, Verlust 2263. Sa. RM. 441 736. 3 Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Eigene Aktien 1, Anlagen 1, Markenschutzrechte 90 000, Warenvorräte 14 511, Debit. 162 862, liquide Mittel 23 565, Verlust (Vortrag 1 368 765 abzügl. Reingewinn 2328) 1 366 437. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Verpflicht. 157 377. Sa. RM. 1 657 377. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 394 346, Abschr. 18 999, Reingewinn 2328. Sa. RM. 415 673. – Kredit: Rohertrag RM. 415 673. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Eigene Aktien 1, Markenschutzrechte 75 000, Waren- vorräte 277, Debit. 67 794, liquide Mittel 29 817, Verlust (Vortrag 1 366 437 abzügl. Rein- gewinn 35 299) 1 331 138. – Passiva: A.-K. 1500 000, Verpflicht. 4027. Sa. RM. 1 504 027. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 122 735, Abschr. 15 000, Reingewinn 35 299. Sa. RM. 173 034. – Kredit: Rohertrag RM. 173 034. Kurs: Ende 1925–1927: 105, 75, – %. Notiz in Berlin 1928 eingestellt. Dividenden: 1913: 15 %; 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Paul Wolf, Berlin. Prokuristen: Hellmuth Winde, B.-Tempelhof; Karl Reuter, Köln-Braunsfeld. „ Aufsichtsrat: Fabrikbes. Eugen Wolff, Richard Fleischer, Köln a. Rh.; Hubert Schopp, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank. Bankverbindung: Reichsbank-Giro- konto. Postscheckkonto: Berlin 2516. ― Köln: S.-Nr. West 58 551.