„ Chemische Industrie. 4429 Die Ges. ist ein Unternehmen, welches bisher keinen eigentlichen Geschäftsbetrieb geführt hat. Sie besitzt sämtliche Anteile der Tiroler Ölwerke G. m. b. H. Reutte (Tiroh), die eigenen Geschäftsbetrieb hat. Dadurch erübrigt sich die Erstellung einer Gewinn- u. Verlustrechnung. Das als Verlust von der Tiroler Ölwerke G. m. b. H. übernommene Ein- führungspropaganda u. Reklamekonto stellt die gesamten bisher aufgelaufenen Kosten für Einführung, Reklame u. Propaganda der Spezialpräparate dar. Dieser Verlust wurde lt. G.-V. v. 5./12. 1928 durch Herabsetzung des Aktienkapitals u. des Darlehenskontos um 75 % getilgt. In der G.-V. v. 18./8. 1930 wurde die Verwaltung ermächtigt, eine Trennung zwischen der Alpine Pharmazeutica u. der Tiroler Olwerke G. m. b. H. vorzunehmen u. den Geschäfts- betrieb event. unter Umwandlung in eine andere Gesellschaftsform nach München oder in die Nähe von München zu verlegen sowie die nötigen Massnahmen zu dessen Rationalisierung zu unternehmen. Kapital: RM. 50 000 in 500 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 200 000 000 in 200 000 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 2 100 000 %. Lt. G.-V. v. 9./12. 1924 Umstellung auf RM. 200 000 in 10 000 Aktien zu RM. 20. Zwecks Sanierung beschloss die G.-V. v. 5./12. 1928 Herabsetzung des A.-K. von RM. 50 000 durch Zus. legung der Akt. im Verh. 4:1. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Flüssige Mittel 252, Debit. 5718, Beteil. 13 133, Anlagen, Masch. u. Einricht. 51 560, Verlust 1930 24 987. – Passiva: A.-K. 50 000, Hyp. 25 435, Eigenwechsel 3404, Kredit. 16 557, Gewinn (Vortrag 1672 ab nachträgl. Verluste aus 1929 1417) 255. Sa. RM. 95 651. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Produktive Kosten 32 753, unproduktive do. 35 353, Einführ.-Reklame 63 050, Abschr. 2106. – Kredit: Waren 108 113, diverse Erträge 162, Verlust 1930 24 987. Sa. RM. 133 262. Dividenden: 1925–1930: 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Eugen Zentz, München; Rechtsanw. Dr. Alfons Fasser, Wien; Frau Anna Stern, Reutte (Tirol); Karl Stern, Innsbruck; Josef Lährl, München; Bankier Desiderius Hajos, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bankhaus Albert Schwarz. ―― 572 42. Chemie-Aktiengesellschaft für chemische und pharmazeutische Erzeugnisse in Liqu. in München. Gegründet: 16./12. 1921; eingetr. 18./3. 1922. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Die Ges. übernahm durch Kauf von der 1847 gegründ. off. Handelsges. Carl Buchner & Sohn, deren gesamten Geschäftsbetrieb. Firma bis 27./1. 1928: Chemische Werke Carl Buchner & Sohn, A.-G. Betr. G.-V. v. 27./1. 1928 wurde die Ges. aufgelöst u. trat in Liquidation. Liquidator: Dir. Herm. Hauer, Planegg bei München, Pasinger Str. 8. Durch die Liqu. wird der Fortbestand der Firma in keiner Weise berührt. Vielmehr ist die Vertriebsges. der Chemischen Werke Carl Buchner & Sohn G. m. b. H. gegründet, welche sich mit der Brückner, Lampe & Co. A.-G. liiert hat. Zweck war Herstell. von chem. Produkten aller Art u. der Handel mit solchen. Die Ges. befasst sich mit der Fabrikation von Acetylsalicylsäure, Hexametylentetramin, Phenacetin. Sublimat- u. Oxycyanatpastillen, sowie fast aller üblichen chem.-pharm. Präparate, ferner mit dem Anbau von Heilkräutern u. dem Handel in den obengenannten Artikeln nebst Drogen aller Art. Besitztum: Das Fabrikgrundstück in Solln hat eine Grösse von 29 154 qm, davon sind 1852 qm massiv bebaut mit einem neu errichteten Fabrikgebäude, Masch.- u. Kesselhaus usw. Weitere 530 qm werden durch Holzbauten eingenommen, die die Trocken- anlage, Lagerabteilung usw. enthalten. Die Ges. besitzt ferner in München 3 vierstöckige Wohnhäuser von 26 300 qm. Ein Teil der Hofräume sind unterkellert u. werden von der Ges. als Lagerräume benutzt. Die Maschinenanlage in Solln besteht aus einer Hochdruckdampf. kesselanlage mit 2 Kesseln von 120 aqm Heizfläche u. einer Dampfmaschine von etwa 60 PS Leistung. Die Ges. ist an das Leitungsnetz der Isarwerke angeschlossen, die den not- wendigen Strom für 10 Drehstrommotoren von zus. 83 PS liefern. Das Werk in Solln ist ferner mit den für die Fabrikation erforderl. Spezialmasch. ausgestattet. Kapital: RM. 330 000 in 12 000 Akt. zu RM. 20 u. 1500 Akt. zu RM. 60. Urspr. A.-K. M. 9 000 000, erhöht bis 1923 auf M. 33 000 000 in 21 000 St.-Akt. zu M. 1000, 3000 St.-Akt. zu M. 3000 u. 3000 Nam.-St.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G.). Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 26./3. 1925 von M. 33 000 000 auf RM. 660 000 (50: 1) in 21 000 St.-Akt. zu RM. 20, 3000 St.-A. zu RM. 60 u. 3000 Nam.-St.-Akt. zu RM. 20. Die G.-V. v. 18./11. 1926 beschloss Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. u. Herabsetz. des A.-K. von RM. 660 000 auf RM. 330 000 durch Zusleg. der Akt. im Verh. 2: 1. Bilanz am 27. Jan. 1931: Aktiva: Immobil. 600 000, Kassa u. Bank 2942, Debit. 3597, Verlust 1929/30 899, Verlust 1930/31 386. – Passiva: Kapital 11 682, Hyp. 93 576, Bank- schulden 495 707, Rückstell. für vordringl. Reparat. 5000, Zahl.-Rückst. 1859. Sa. RM. 607 824. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hausunk. 32 486, sonstige Unk. 18 632, Reparat.- Rückst. 5000, Zahl.-Rückst. 1930 1859, verlorene Forder. 18 675. – Kredit: Mieteinnahmen 3 6 Auflösung Dubiose Rückst. 1929 26 245, dto. Zahl.-Rückst. 1929 1385, Verlust 386. a. RM. 76 652.