Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. 4549 Kurs: Ende 1925–1928: 45.50, 37, –, – %. Notiz an der Berliner Börse 1929 eingestellt. Dividenden 1913: 4 %; 1924–1927: 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Hermann Marx; I. Stellv. Bank-Dir. Kurt Pick, Königsberg; II. Stellv. Rittergutsbes. Kurt Hildebrandt, Solainen; Bankier Julius Perlis, Berlin. Mitteldeutsche Möbelfabrik, Akt.-Ges., Königslutter in Königslutter (Braunschweig). Gegründet: 13./6. 1923; eingetr. 10./9. 1923. Gründer u. Einbring.-Werte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Wirtschaftsstühlen u. Sesseln sowie mit Laufgarten kombinierten Patentkinderbetten. Spezialität: Wiener Stühle u. Sessel. 80 Arbeiter. Produktion ca. 1600 Stühle pro Woche. Kapital: RM. 100 000. Ursprünglich M. 20 Mill. in 100 Vorz.-Akt. u. 1900 St.-Aktien zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. vom 12./9. 1923 um M. 92 Mill., davon M. 2 Mill. Vorz.-Akt. Lt. G.-V v. 29./12. 1924 Umstell. von M. 112 Mill. auf RM. 112 000 (M. 20 000 = RM. 20). Die G.-V. v. 2./7. 1925 beschloss Erhöh. um RM. 88 000 durch Ausgabe von 4400 Vorz.-Akt. zu RM. 20 mit mind. 12 % Vorz. ab 1./7. 1925, von einem Konsort. (Bankgeschäft Rost & Selchow, Ilamburg) übern. u. 3:2 zu 102½ % 12 % Zs. ab 1./7. 1925 angeb. Die Erhöh. ist in Hoöhe von RM. 75 000 geführt. Lt. G.-V. v. 13./2. 1928 Herabsetz. des A.-K. um RM. 130 900 auf RM. 56 100 (10:30, gleichzeitig Umwandl. von 5 Aktien zu RM. 20 in 1 Aktie zu RM. 100 u. weiter Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Lt G.-V. v. 23./3. 1928 weitere Herabsetz. um bis zu RM. 50 600 auf RM. 5500 u. nachfolg. Erhöh. um RM. 94 500 auf RM. 100 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Masch., Anlagen 196 172, flüssige Mittel 3623, Wertp. 200, Rohmaterial, Halb- u. Fertigfabrikate 51 151, Debit. 48 960. – Passiva: A.-K. 100 000, Grundschuld 100 000, Bankverpflicht. 64 067, Akzepte 6140, Kredit. 29 793, Gewinn 106. Sa. RM. 300 106. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 272 742, Steuern 7565, Abschr. 15 813, Gewinn 106. – Kredit: Gewinnvortrag 23, Einnahmen 245 052, Bestände 51 151. Sa. RM. 296 226. Dividenden: 1924–1930: 0 %. Direktion: Erich Selchow. Aufsichtsrat: Vors. Walter Selchow, Karl Abel, Curt Winter. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg Bankfirma Rost & Selchow. Ferdinand Bendix Söhne Akt.-Ges. für Holzbearbeitung in Landsberg a. W. Die Ges. stellte am 30./5. 1931 ihre Zahlungen ein. In der Gläubigervers. vom 8./6. 1931 teilte die Verwaltung über die Ursachen, die zum Zusammenbruch der Firma geführt haben, u. a. folgendes mit: Der Umsatz der Ges., der bis 1929 etwa RM. 900 000–1 000 000 betragen habe, sei 1930/31 auf RM. 500 000 zurückgegangen. Der starke Umsatzrückgang sei, abgesehen von den Auswirkurgen der allgemeinen Wirtschaftskrise (Daniederliegen des Baumarktes und des Möbelhandels), auch zurückzuführen auf den Ausfall einiger Hauptkunden. Für das Jahr 1931 komme erschwerend ein Streik im Betriebe hinzu, der von Januar bis Ende April 1931 währte. Infolge der Verringerung des Absatzes sei die Arbeiterzahl in den Betrieben der Ges. seit 1929 um mehr als die Hälfte abgebaut worden. Die Handl.-Unk. erfuhren in der fraglichen Zeit eine Ermässigung um etwa 20 %. Da die Ges. mit einem so starken Umsatzrückgang nicht hatte rechnen können, erfolgte ein starkes Anwachsen des Holz- und Warenlagers. Die ständig zurückgehenden Preise trugen waiter dazu bei, den Verlust zu erhöhen und die Verwertbarkeit des Lagers zu angemessenen Preisen zu erschweren. Durch den verringerten Absatz wurden die Zahlungseingänge allmählich auch knapper. Das führte zu einer Zahlungsstockung. Verhandlungen, die die Ges. daraufhin im letzten Drittel Mai mit einer Anzahl Hauptgläubiger einleitete, scheiterten an dem Widerspruch Einzelner, so dass die Gesellschaft gezwungen war, ihre Zahlungen einzustellen. Der G.-V. v. 30./6. 1931 wurde Mitteilung gemäss § 240 HGB. gemacht. Das am 22./7. 1931 eröffnete Vergleichsverfahren wurde am 22./8. 1931 nach Bestätigung des Vergleichs wieder aufgehoben. Zu dem Vergleich haben 90 % der Gläubiger ihre Zustimm. gegeben. Sie erhalten 60 % ihrer Forderungen, zahlbar in 15 Monatsraten, beginnend vom Nov. 1931 ab. Wenn die Lage der Ges. es zulasse, sollen später noch Besserungsscheine gegeben werden. Die G.-V. v. 9./10. 1931 sollte u. a. Beschluss fassen über die Herabsetz. des A.-K. zur Tilg. der Unterbilanz von RM. 605 000 auf RM. 105 000 durch Zus. legung der St.-Akt. im Verhaltnis von 6: 1. Der Sanierungsgewinn von RM. 500 000 soll wie folgt verwendet werden: RM. 493 211 zur Deckung des Verlustes. RM. 3000 für Erhöh. des R.-F., RM. 2500 für Auflösung des Aufwert.-Ausgleich-K., RM. 1289 Gewinnvortrag. Auf Antrag der Opposition wurde in der G.-V. das Sanierungsprogramm vertagt. Gegründet: 28./12. 1895. Zweigniederlassung in Berlin.