Gas-, Wasser- und Eiswerke. 4583 Im Gaswerk Köthen wurde die Eigenerzeugung im November 1928 eingestellt, nach- dem das- Werk an die Fernleitung des Gaswerkes Dessau angeschlossen war. Das der Ges. gehörige Gaswerk Mittenwalde wurde 1929 in die von der Deutschen Continental-Gas- Ges. u. dem Kreise Teltow gegründete Teltower Kreiswerke G. m. b. H. eingebracht. Beteiligungen: Gasanstalt Helbra-Mansfeld G. m. b. H. in Helbra, „Elektron“ Licht- u. Kraftanlagen G. m. b. H. in Zerbst, Industrie-A.-G. Brema, Mitteldeutsche Gas-Ges. A.-G., Gasversorgung Steinach G. m. b. H., Gasanstalt Limbach-Steinheid G. m. b. H., Thür. Licht- u. Kraftwerke G. m. b. H. Im April 1929 brachte die Ges. ihre Installations- u. Verkaufsabteilung sowie die Gas.- messerwerkstätte in die mit einem Kapital von RM. 300 000 gegründete Stadtgeschäft Magdeburg für Gas-, Wasser-, Elektrizitäts- u. Heizungsanlagen G. m. b. H. ein. An dieser Neugründung ist die Stadt Magdeburg mit 51 % u. die Allgemeine Gas-A.-G. mit 49 % beteiligt. – 1930 Beteil. an der Gründung der Gasversorgung Steinach G. m. b. H. in Steinach, ferner wurde ein grösseres Aktienpaket der Gaswerk Ermsleben A.-G, Bremen, übernommen. Zur Vereinfachung der Verwaltung wurden 1930 die bisher unter verschied. Gesell schaftsformen betriebenen Werke am Rennsteig in Thüringen unter der Firma Thüringer Licht- u. Kraftwerke G. m. b. H. mit dem Sitz in Dessau zusammengefasst, indem die frühere Lothringer-Luxemburger Gas-Ges. m. b. H., nach Beendigung der Verhandlungen mit dem Reichsentschädigungsamt, mit der Rennsteig-Licht- u. Kraftwerke zu Schmiedefeld A.-G., der Gasanstalt Stützerbach G. m. b. H. u. dem Elektrizitätswerk Stützerbach fusioniert wurden. Die Ges. hat ein volleingezahltes Kap. von RM. 2 000 000, das die Ges. bzw. ihre Tochterges. vollständig besitzen. Bie Rennsteig-Licht- u. Kraftwerke zu Schmiedefeld A.-G. u. die Gasanstalt Stützerbach G. m. b. H. befinden sich in Liquidation. Interessengemeinschaft: Die G.-V. v. 14./11. 1924 beschloss die Genehmigung der Interessen- Gemeinschaft mit der Deutschen Continental Gas-Ges. in Dessau, wobei den Allg. Gas-Aktion. ein Umtauschangebot vorgeschlagen wurde dergestalt, dass gegen M. 6000 alte Allg. Gas-Akt. bzw. RM. 400 = M. 5000 Continentale Gas-Akt. gewährt wurden. Durch den Umtausch gelangte die Aktienmehrheit der Ges. in den Besitz der Deutschen Continental Gas-Ges. in Dessau. Kapital: RM. 2 805 000 in 11 000 St.-Akt. zu RM. 20, 2800 St.-Akt. zu RM. 100, 2000 St.-Akt. zu RM. 400, 1500 St.-Akt. zu RM. 1000 sowie 1000 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 5. Die Vorz.-Akt. lauten auf Namen u. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 10 % vor den St.-Akt. mit Nachzahl.-Verpflicht. u. im Falle der Auflös. der Ges. auf eine vorzugsweise Befriedig. zu 110 % des Nennwerts vor den St.-Akt. Weitere Ansprüche auf die verbleibende Masse haben sie nicht. Sie können jederzeit von der Ges. mit 6monat. Kündig. auf den Schluss eines Geschäftsjahres ganz oder teilweise mit 110 % des Nennwertes zurückgezahlt werden. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 041 300, erhöht bis 1883 auf M. 3 Mill., dann erhöht von 1921 bis 1923 auf M. 42 Mill. in St.-Akt. zu M. 300, 1000, 1200 u. 6000 sowie M. 1 200 000 Vorz.-Akt. (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 14./11. 1924 von M. 43 200 000 auf RM. 2 805 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 300 auf RM. 20 bzw. von M. 1200 auf RM. 80 bzw. von M. 6000 auf RM. 400 bzw. von M. 1000 auf RM 60 ermässigt wurde; letztere erhielten ausserdem einen Anteilschein über RM. 6. Die M. 1 200 000 Vorz.-Akt. wurden auf RM. 5000 in Aktien zu je RM. 5 ermässigt. 1929/30 Neustückelung des A.-K. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit der Ges. ist im Besitz der Deutschen Continental- Gas-Ges. in Dessau. 4 % Anleihe von 1904: M. 1 500 000 in Stücken zu M. 1000, aufgewertet auf RM. 150. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu 103 %; die Anleihe war zur Rückzahl. zum 1./7. 1923 gekünd.; sie wurde in Berlin u. Magdeburg notiert. 5 % Anleihe von 1913: M. 900 000, davon nur begeben M. 600 000 in Stücken zu M. 500 u. M. 1000, aufgewertet auf RM. 75 bzw. RM. 150. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu 102 %; die Anleihe war zur Rückzahl. zum 1./7. 1923 gekündigt; sie wurde in Magdeburg notiert. Von beiden Anleihen Ende 1930 noch RM. 91 575 im Umlauf. Den Altbesitzern der beiden Anleihen wurden für die ihnen zustehenden Genussrechte Genussscheine seitens der Ges. gewährt (Ende 1930 noch RM. 43 400 im Umlauf). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 10./7. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. = 1 St., jede Vorz.-Akt. zu RM. 5 = 64 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des Grundkap., dann Sonderrücklage, 10 % Div. an Vorz.-Akt., dann event. Nachzahl. auf die Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. neben fester Jahresvergüt. in Höhe von je RM. 1000 für jedes Mitgl. u. RM. 2000 für den Vorsitz., Rest Super-Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Eigene Betriebe 4 912 274, Beteil. 2 774 422, Wertp. 85 700, Geschäftseinricht. 1, Aussenstände 1 274 886. – Passiva: A.-K. 2 805 000, R.-F. 31 043, Amort.- F. 1 968 071, Feuerversich.-F. 132 108, Beamtenpens.-F. 296 068, Teilschuldverschr. 91 575, Hyp. 750, Verpflicht. 3 587 906, Gewinn 134 762. Sa. RM. 9 047 283. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 254 237, Obl.-Zs. für 1930 4579, Gewinn 134 762 (davon Amort.-F. 130 000, R.-F. 238, Div. auf Vorz.-Akt. 500, Vortrag 4024). –