4724 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. nom. Escudos 162 000 Companhia Agricola e Fabril da Guiné (Agrifa-) Aktien (90 % des Kapitals), RM. 1 150 175 Vorschüsse an die Agrifa. Die Vorschüsse an die Agrifa, die auf Grund des Betriebsvertrages gewährt werden u. ihrem Wesen nach eine Beteiligung dar- stellen, sind im Hinblick auf die Verhältnisse vorsichtig bewertet worden, wenn auch an- gesichts der Lage des Kolonialproduktenmarktes eine Rentabilität noch nicht in bestimmte Aussicht gestellt werden kann. Kapital: RM. 1 380 000 in 4700 Anteile A u. 9100 Anteile B zu je RM. 100. Urspr. M. 16 640 000 (Vorkriegskapilal) in 56 400 Anteile A u. 110 000 Anteile B zu M. 100, die lt. G.-V. v. 15./7. 1924 in gleichberecht. Anteile umgewandelt wurden. Die G.-V. v. 1./11. 1930 beschloss nach Einziehung von M. 80 000 angekauften Anteilen B die Umstell. des Kap. von verbleibenden M. 16 560 000 auf RM. 1 380 000, derart, dass auf 12 Anteile zu M. 100 ein Anteil zu RM. 100 entfällt. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 6 % Div. an Anteile, 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 24./9. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Wertp. 987 476, Companhia Agricola e Fabril da Guinéè (Agrifa), Lissabon 1 150 176, Inv. 1500, verschied. Forder. 10 573, Bank- u. Barguth. 37 061. – Passiva: A. K. 1 380 000, Wiederaufbau-Rückl. 385 537, Bankdarlehen 409 241, sonst. Verbindlichkeiten 12 008. Sa. RM. 2 186 786. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Agrifa-Beteilig. 162 717, sonst. Abschr. u. Unk. 12 979. – Kredit: Zs. 54 540, Verlust, gedeckt durch Entnahme aus der Wieder- aufbau-Rücklage 121 156. Sa. RM. 175 696. Kurs: Anteile Reihe B: In Berlin: Ende 1913: 89 %; Ende 1924–1930: 4.90, –, 42, 18.25, 10, 4.25, 3/ %. – In Hamburg: Ende 1924 –1930: 4.75, 6.25, 41.75, 17.50, 10, 4, 4 %. Dividenden: 1913: 3 %: 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 09 Vorstand: Reinhold Melchior. Reichskommissar: Legationsrat Geh. Reg.-Rat Eltester. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. u. Notar Dr. Hermann Fischer, Stellv. Bankier Dr. Otto Jeidels, Mitgl.: Bankier Dr. Carl Beheim-Schwarzbach, Geh. Baurat Paul Habich, Berlin; Bank-Dir. Ferdinand Lincke, Hamburg; Bankier Dr. Eduard Mosler, Bankier Dr. Paul v. Schwabach, Berlin; Bankier Max M. Warburg, Hamburg. Zahlstellen: Berlin: Berl. Handels-Ges., Darmstädter u. Nationalbank, S. Bleichröder, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Delbrück Schickler & Co., Bank des Berliner Kassenvereins (nur für Mitglieder des Giroeffektendepots); Hamburg: Nordd. Bank in Hamburg Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges., M. M. Warburg & Co., Darmstädter u. Nationalbank; Köln: A. Schaaffh. Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-G es.; Stettin: Wm. Schlutow, Darmstädter u. Nationalbank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Deutsche Bauk u. Disconto-Ges., Darmstädter u. Nationalbank. Zur Geschäftslage wurde in der G.-V. v. 24./9. 1931 mitgeteilt, dass die Ges. stark von der Entwertung der Schuldbuchforderungen betroffen werde, die seit Mai 1931 auf etwa die Hälfte des damaligen Niveaus heruntergegangen seien, so dass man nur mit grossem Buchverlust Verkäufe vornehmen könnte. Man hoffe jedoch, für die nächste Zeit von dieser Notwendigkeit verschont zu bleiben. Auf der anderen Seite wirke sich auch die Entwertung des £ für die Ges. aus. Nauendorf-Gerlebogker Eisenbahn-Gesellschaft in Berlin W 62, Kurfürstenstr 87. Gegründet: 24./1. 1899 mit Nachträgen v. 31./1. u. 3./2. 1899. Konz. 6./8. 1898. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb der Nebeneisenbahn von Nauendorf über Löbejün nach Gerlebogk, Bau u. Betrieb anderer Verkehrsunternehmungen, Erwerb des Eigentums solcher Unterneh- mungen u. Beteiligung an solchen, Beteiligung an Geschäften aller Art, die dem Zweck der Ges. mittelbar oder unmittelbar förderlich sind. Bahngebiet: Die vollspurige Nebeneisenbahn Nauendorf-Löbejün-Gerlebogk (16 km). Betriebseröffn. 18./7. 1900 von Nauendorf bis Gröbzig u. am 5./10. 1900 von Naue ndorf bis Gerlebogk. – Infolge des drohenden Kraftwagen wettbewerbs war die Bahn im Jahre 1929 gezwungen, selbst die Konzession für den Betrieb einer Kraftverkehrslinie zwischen Nauen- dorf u. Gerlebogk zu beantragen. Die zuständigen Regierungen sprachen die Genehmigung unter dem 26./9., 14./10. 1929 aus. Die Eröffnung der Kraftverkehrslinie Halle–Löbejün— Gerlebogk –Köthen fand bereits am 1./5. 1929 statt. Die Durchführung der Kraftwagen- fahrten übertrug die Bahn der Kraftverkehr Sachsen-Anhalt A.-G., die zugleich Trägerin der Konzession für die der Bahn nicht genehmigten Strecken ist. Im Zus.hang damit stellte die Bahn den Personenverkehr auf der Schiene fast gänzlich ein. Das Abkommen mit der Reichsbahn, nach dem die Nauendorf-Gerlebogker Eisenbahn den Personenverkehr auf der Reichsbahnstrecke Gerlebogk–Biendorf zu bedfenen hatte, wurde gleichzeitig gelöst. Statistik: 1926–1930: Beförderte Personen: 93 563, 101 771, 104 928, 42 480, 1800. Beförd. Güter: 278 694, 249 816, 231 276, 229 501, 192 693 t.