4776 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Bilanz am 31. März 1931: Aktiva: Eisenbahnanlage 336 700, Vorräte 1564, Kassa 388, Guth. bei Banken 5078, Wertp. 8270, do der Erneuer.-Rückl. 40 275, Forder. 764, Vor- schüsse 567, Beteil. 15 260. – Passiva: A.-K. 350 000, R-F. 6869, Erneuer.-Rückl. 50 424, besond. Rückl. 374, Brückenerhalt.-Stock 513, Schulden 686. Sa. RM. 408 866. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk. 358, Betriebsverlust 825. – Kredit: Zs. 520, Verlust (Ausgleich durch R.-F.) 663. Sa. RM. 1183. Dividenden: 1924/25–1930/31: 1½, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Vors. Landesbaurat Sell, Stellv. Landes-Kleinbahndir. Hasemeyer, Merseburg. Aufsichtsrat: Vors. Reg.-Rat Voigtel, Merseburg: Stellv. Landrat Streicher, Halle a. S.; Landesbaurat Zier, Merseburg; Reichsbahnoberrat Ehlers, Magdeburg; Dir. Hermann Bruck- lacher. Eisleben; Gemeindevorsteher Goelicke, Rothenburg a. S.; Bürgermeister Behrendt, Könnern a. S. Krefelder Eisenbahn-Gesellschaft in Krefeld. Gegründet: 19./7. 1880, eingetr. 30./10. 1880 als Aktien-Ges. Konz. 6./10. 1868 bzw. 23./7. 1880 u. 15./4. 1903 unbeschränkt. Zweck: Vollendung des Baues u. Betrieb der aus dem Fallissement der Krefeld-Kreis Kempener Industrie-Eisenbahn-Ges. angekauften normalspur. Eisenbahnen: a) von Süchteln über Oedt nach Kempen u. von da kreisförmig über Hüls, Krefeld, St. Tönis u. Vorst zurück nach Süchteln, mit Abzweig. nach Viersen b) von Hüls nach Mörs mit Verbind.-Geleisen im Westen von Krefeld u. Anschluss an die Staatsbahn in Krefeld, Kempen u. Mörs (Gesamtlänge aller Linien 62.80 km), wovon seit 15./11. 1916 die Strecken Süchteln- vorst–Grefrath 4.37 km ausser Betrieb sind. Die von der Ges. betriebene Bahn ist bzw. wird zunächst eingleisig mit einer Spurweite von 1.435 m u. für den Betrieb von Lokomotiven u. Triebwagen mit Verbrennungs- u. elektr. Motoren hergestellt. Die Herstell. eines 2. Geleises darf erst dann verlangt werden, wenn die Brutto-Einnahme im Durchschnitt dreier aufeinander folgenden Jahre mind. M. 16 000 pro Kilometer beträgt. 1924/25 führte die Ges. zur Personenbeförderung Benzoltriebwagen ein. Die Ges. ist verpflichtet, auf staatliches Verlangen den Betrieb der Bahn einer an- schliessenden Eisenbahnverwaltung gegen eine jährl. Rente in Höhe des Durchschnitts.- reinertrages der letzten 5 Jahre, mind. muss jedoch diese Rente 4½ % des Anlagekapitals betragen, zu überlassen. Ebenso kann der Staat verlangen, dass im Bedarfsfalle Vollbahn- betrieb eingeführt wird und die Ges. selbst entweder die dieserhalb nötigen Bauveränd. trägt und besorgt, oder aber den ganzen Betrieb einem anderen Unternehmer überlässt. Der Betrieb wurde vom 1./3. 1921 ab von der Stadt Krefeld, die auch im Besitz der Aktienmehrheit ist, übernommen. Die Ges. hat 1931 mit der Geldernschen Kreisbahn einen Vertrag abgeschlossen, auf Grund dessen die Krefelder Eisenbahnges. die Betriebsführung dieser Bahn für die Dauer von zehn Jahren übernimmt, sowie der ihr vom Kreise Geldern angetragenen Kraftwagenlinien. Betriebsmittel: Die Bahn besitzt 19 Bahnhöfe u. 4 Haltepunkte, ferner 12 Lokomotiven, 4 Benzoltriebwagen, 34 Personen-, 8 Gepäck- u. 220 Güterwagen (wovon 186 in den Reichsbahn- Wagenpark eingestellt sind) u. 4 Wagen für besondere Zwecke. Statistik: Beförderte Personen 1913: 2 204 135; 1929–1930: 1 441 131, 1 200 210. –— Beförderte Güter 1913: 1 025 546 t; 1929–1930: 753 032, 584 432 t. – Kraftwagenbetrieb: Beförderte Personen 1928–1930: 372 499, 446 086, 430 006. Kapital: RM. 2 200 000 in 1400 Inh.-Akt. zu RM. 500 u. 1500 Inh.-Akt. zu RM. 1000. – Vor- kriegskapital: M. 3 000 000. 3 Urspr. M. 1 000 000; erhöht bis 1907 auf M. 3 000 000. Lt. G.-V. v. 27./9. 1922 herab- gesetzt durch Zus. legung der Aktien im Verh. v. 2: 1 auf M. 1 500 000, alsdann erhöht um M. 700 000 auf M. 2 200 000, die neuen Aktien sind der Stadt Krefeld u. dem Kreise Kempen zu 110 % überlassen worden. Zugleich die Aufnahme von Anleihen vom Reich u. von Preussen mit M. 8 000 000 sowie von Krefeld u. Kreis Kempen mit M. 700 000 beschlossen. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 15./11. 1924 von M. 2 200 000 in voller Höhe auf Reichsmark. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit der Ges. ist im Besitz der Stadt Krefeld. Anleihe: M. 1 500 000 in 3½ % Schuldverschreib., aufgenommen 1903, Stücke zu M. 500, aaufgewertet auf RM. 75. Zs. 1./10. u. 1./4. Tilg. bis spät. 1951 durch Auslos. oder Rück- kauf, jährl. mit ½ % bis 1909, von dann ab mit 1 % u. Zs., stärkere Tilg. u. Gesamtkündig. mit Genehmig. des Ministers zulässig. Die Anleihe ist auf die Bahneinheit der Krefelder Eisenbahn in das Bahngrundbuch eingetragen. Noch in Umlauf 31./12. 1930: RM. 171 000. Zahlst.: Krefeld u. Berlin: Deutsche Bank. Kursnotiz in Berlin v. 1./2. 1927 ab eingestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 30./6. Stimmrecht: 1 Aktie zu RM. 500 = 1 St., 1 Aktie zu RM. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung des Ern.-F., des Bilanz-R.-F., des Spez.-R.-F. u. event. weitere Rückl. u. Abschreib., etwaige vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Div. Der A.-R. erhält eine Tant. von 10 %, mindestens aber eine feste Jahresvergüt. von RM. 3000. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Bahnanlage 3 205 360, Vorräte für den Betrieb 46 451, do. für den Ern.-Schatz 58 529, Beteil. 750, Wertp. 45 022, Kraftwagenbetrieb 283 336. – – Passiva: A.-K. 2 200 000, Schuldverschr. 171 000, (Genussrechte 94 550), nicht eingelöste