Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 4795 von 29.843 km auf, die Länge aller Haupt- u. Nebengleise beträgt 33.890 kKm. Die Strecke Hansdorf-Priebus ist ab 1./10. 1895, die Strecke Priebus-Lichtenberg ab 1./10. 1913 im Betrieb – Sämtliche Strecken der Ges. sind vollspurig u. eingleisig. In Teuplitz befindet sich eine für die 3 Strecken gemeinsame Werkstätte mit den notwendigen maschinellen An- lagen. In Sommerfeld, Priebus u. Freiwaldau sind mit den Lokomotivschuppen kleine Werkstätten verbunden. Die Konzessionen sind auf unbegrenzte Zeitdauer erteilt. Es bleibt dem Preussischen Staat vorbehalten, das Eigentum der Ges. mit allem Zubehör gegen vollständige Entschädi- gung anzukaufen. Die Abtretung kann nicht eher als nach Verlauf von 30 Jahren von dem Zeitpunkt der Transporteröffnung an gefordert werden. Die Entschädigung der Ges. erfolgt mit dem 25fachen Betrage des in den letzten 5 Jahren durchschnittlich an sämtl. Aktionäre zur Ausschüttung gelangten Dividendenbetrages. Grundbesitz: 168 ha 84 a 40 qm, darunter 1 ha 0.2 a mit Hochbau u. sonstigen Bahn- anlagen belegte Flächen. Betriebsmittel: 14 Dampttenderlokomotiven, 21 Personenwagen, 7 Gepäckwagen mit postabteil, 4 Gepäckwagen ohne Postabteil, 29 bedeckte u. 214 offene Güterwagen. – Rd. 180 Angestellte u. Arbeiter werden beschäftigt. Statistik 1927–1930: Beförderte Personen: 344 509, 359 353, 378 022, 312 358. – Beförderte Güter: 1 128 363, 1 105 800, 1 043 921, 800 348 t. Kapital: RM. 5 700 000 in 5700 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 5 700 000. Urspr. M. 4 009 000, erhöht lt. G.-V. v. 9./9. 1898 um M. 327 000. Die G.-V. v. 30./9. 1904, v. 30./9. 1911 u. v. 18./5. 1912 beschlossen weitere Erhöh. des A.-K. um M. 500 000, M. 564 000 u. M. 300 000 auf insgesamt M. 5 700 000. Die Erhöh. in den Jahren 1904 u. 1911 dienten zur Verstärkung der Betriebsmittel, die Erhöh. im Jahre 1912 erfolgte zum Bau der Strecke Priebus-Lichtenberg. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 28./11. 1924 in bisher. Höhe auf RM. 5 700 000. Grossaktionäre: Die Mehrzahl der Akt. befindet sich im Besitz der Lokalbahn A.-G., München. Hypoth.-Anleihe: M. 1 839 000 in 4 % Schuldverschreib. zu RM. 150 (PM. 1000) u. RM. 75 (pM. 500), mit minist. Genehmigung v. 4./4. 1901. Kurs notierte bis 1922 in Berlin. Im Umlauf Ende 1930: M. 1 121 000 aufgewertet auf RM. 168 150 (Altbesitzgenussrechte RM. 73 400). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 18./8. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F. u. Spez.-R.-F., 5 % zum Bilanz-R.-F., 4 % Div., Tant. an Beamte, 15 % Tant. an A.-R. (mind. RM. 20 000). Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Bahnanlage: Rauscha–Freiwaldau 544 906, Muskau— Teuplitz–Sommerfeld 3 758 689, Hausdorf–Priebus=– Lichtenberg 1 590 675, Erweiterungs- bauten 1 001 013), Bauvorlagen 13 993, Projekt Freiwaldau=Priebus, Lichtenberg–ITschöpeln-Qu. 11 077, Eff. des Spez.-R.-F. 41 294, Spez.-R.-F.-Kasse 11 679 (zus. RM. 52 973), Eff. des Ern.-F. 13 208, Ern.-F.-Kasse 267 650, Material. des Ern.-F. 62 934 (zus. RM. 343 792), Kassa 5153, Material. 16 027, Eff. 64 7302), Debit. 255 2913). – Passiva: A.-K. 5 700 000, 4 % Schuld- verschr. (PM. 1 121 000) 168 150, geleistete Zuschüsse zu Bahnbauten 13 500, Bilanz-R.-F. 233 440, Schuldverschr. Tilg.-F. 95 000, Spez.-R.-F. 52 973, Ern.-F. 343 793, Arb-Unterstütz.-F. 33 696, Beamtenunterstütz.-F. 11 776, Kredit. 819 583 ), Gewinn 186 411. Sa. RM. 7 658 322. 1) Das Erweiterungsbautenkonto ist infolge der Oberbauverstärkung und durch endgültige Abrechnung kleinerer im Vorjahre noch auf Bauvorlagenkonto verrechneter Bauten um RM. 72 354 auf RM. 1 001 013 angewachsen. 2) Die mit RM. 64 730 bewerteten Effekten bestehen in angekauflen Schuldverschreibungen der Gesellschatt. 3 Das Konto Debitoren umfasst Bankguthaben, gestundete Frachten und sonstige kleine Forderungen. ) Enthält neben Guthaben verschiedener Lieferanten die Schuld an die Reichsbahn aus nicht abgerech- netem Verkehr und das Guthaben der Fondskassen, letzteres mit RM. 279 330. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Verwalt.-Kosten 1 225 814, Ern.-F. 95 458, Spez.-R.-F. 5700, Bilanz-R.-F. 8729, Gewinnsaldo 186 411 (davon Tant. an A.-R. 20 000, Vor- trag 166 411). – Kredit: Betriebseinnahmen 1 501 567, Vortrag 20 546. Sa. RM. 1 522 113. Kurs: Ende 1927–1930: 90, 85, 65.75, 60 %. Zugelassen in Berlin Anfang Januar 1927 (Nr. 1–5700). – Erster Kurs am 8./1. 1927; 93½ %. Dividenden: 1912/13: 5.05 %; 1924–1930: 6, 6, 7, 7, 7, 5, 2 ¹ Vorstand: Viktor Martini; Stellv. Baurat a. D. Dipl.-Ing. Georg Rossmann. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Komm.-Rat Georg Lange, Loschwitz-Dresden; Stellv. Rechtsanw. Prof. Dr. Rheinstrom, München; Hofkammerpräsident a. D. Dr. Wilhelm Ebersbach, Gera; Geh. Baurat Dr.-Ing. h. c. Theodor Lechner, Ebenhausen b. München; Landesbaurat Eisenbahn- Dir. Friedrich Stempel, München; Bergrat Hofkammerpräs. a. D. Bernhard Weishan, Gen.-Dir. S. Weiss, München: vom Betriebsrat: P. Gebhardt, E. Janke. vahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, S. Bleichröder: Berlin, München u. Guben: Darmstädter u. Nationalbank; München: H. Aufhäuser, A. Bräutigam & Co. Nach dem Geschäftsbericht 1930 hat besonders das zweite Halbjahr 1930 eine weitere Abnahme des Verkehrs gebracht. Bei dem auf den Linien der Ges. infolge der geringen Bevölkerungsdichtigkeit schon an und für sich geringen Personenverkehr wirkte sich diese Abnahme naturgemäss weniger aus als im Güterverkehr, bei dem ausserdem noch der Wettbewerb des Kraftwagens mehr in Erscheinung trat. Das laufen de Geschäftsjahr hat bis jetzt unter der verschärften Ungunst der Wirtschaftslage einen weiteren Rückgang der Einnahmen gebracht, so dass es zur Stärkung der Gesellschaft geboten erscheint, von der Verteilung einer Dividende ganz Abstand zu nehmen.