Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 4811 Kapital: RM. 1 020 000 in 1000 Inh.-Akt. zu RM. 900 u. 120 Inh.-Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 25 Mill. in 22 000 St.-Akt. zu 1000 u. 120 Vorz.-Akt. zu M. 25 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 9./1. 1925 von M. 25 Mill. im Verh. 50:3 auf RM. 1 500 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 bzw. M. 25 000 auf RM. 60 bzw. RM. 1500 umgewertet wurde. Die St.-Aktien zu RM. 60 wurden 1929 in Aktien zu RM. 600 umgetauscht. Lt. G.-V.-B. v. 20 /5. 1931 Herabsetz. des A.-K. von RM. 1 500 000 auf RM. 1 020 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Vorz.-Aktie = 3 St., in best. Fällen = 15 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 7 % Tant. an A.-R., bei deren Berechn. jedoch 5 % des eingezahlten Grund-Kap. vom Reingewinn in Abzug zu bringen sind (Mitgl. eine feste Vergüt. von mind. RM. 1500, der Vors. das Doppelte), dann 7 % Div. an Vorz.-Akt., hierauf 7 % Div. an St.-Akt. Rest Super-Div., verteilt auf alle Akt. derart, dass auf jedes Prozent, welches die St.-Akt. über 7 % hinaus erhalten, den Vorz.- Akt. ¼ % Zusatz-Div. zufällt. Bilanz am 31. März 1930: Aktiva: Kassa, Bank, Postscheck, Wechsel 71 724, Wertp. 53 201, aussteh. Forder. 619 258, Waren u. Material. 920 678, Fabrik-, Büro-, Likörstuben- einricht. u. Fuhrpark 167 401, Marken- u. Ausstattungsrechte 1, Grundst. u. Gebäude einschl. Ausbau 298 812, Aufwert-Ausgleich 20 000, Verlustvortrag 1928/29 344 533, Verlust 1929/30 261 874 (Avale 300 000). – Passiva: A.-K. 1 500 000, Verbindlichkeiten einschliessl. Akzepte (23 386) 826 645, Hyp. 350 000, Rückstell. 80 837, (Avale 300 000) Sa. RM. 2 757 482. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. 1 808 576, Abschr. 185 514. – Kredit: Rohgewinn 1 732 216, Verlust 1929/30 261 874. Sa. RM. 1 994 090. „„ 1923/24–1929/30: St.-Akt.: 5, 7, 0, 0, 0, 0, 0 %. – Vorz.-Akt.: 7, 7, 0, „0, 0, 0 0* Vorstand: Gen.-Dir. Rob. Exner, Dir. Carl Fackler. Prokuristen: Dr. Emil Haase, Emil Schumann. Aufsichtsrat: Rechtsanw. u. Notar Rich. Becher, Martin Haase, Bank-Dir. Alfred Sachs, Bank-Dir. Paul Albert, Berlin; Paul Schäfer, Berta Siebert. Zahlstellen: Hauptkasse der Ges., Berlin SW11, Möckernstr. 132, u. Darmst. u. Nationalbank. ― Bergmann 2230, 2231, 500–503. Norddeutsche Hefeindustrie Aktiengesellschaft, Berlin NW 40, Roonstr. 8. Gegründet: 1./5. 1909 mit Wirkung ab 1./1. 1909; eingetr. 17./7. 1909. Die Firma hatte bis zum 14./12. 1926 ihren Sitz in Werl i. Westf. u. lautete: F. Wulf Aktien-Gesellschaft. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Firma F. Wulf in Werl (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1916/17). Zweigniederlass. in Dessau, Dresden, Emmerthal bei Hameln, Gelsenkirchen, Konstadt, Neuhaldensleben, Stettin, Tilsit, Wandsbek, Werl. Die Ges. gehört zum Konzern der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei A.-G. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Presshefefabriken u. Brennereien, insbes. Herstell. u. Vertrieb von Hefe, Spiritus, Sprit, Spirituosen, Malz, Mühlenfabrikaten sowie Nährmittel aller Art, chemischen Produkten u. anderen Artikeln, welche mit der Presshefefabrikation, der Sprit- u. Spirituosenerzeugung sowie der Destillation zus.hängen. Die Spirituserzeug. liefert die Ges. an die Reichsmonopolverwaltung für Branntwein ab. Entwicklung: Die Ges. hat 1915 die Chemische Fabrik am Vorgebirge G. m. b. H. in Bonn übernommen u. hat ferner 1917 die Grundstücke der früher Oppenheimer'schen Hefefabriken u. Spiritusbrennereien in Düsseldorf u. Niedermarsberg käuflich erworben, die jedoch inzwischen veräussert sind. 1920 wurde das Grundstück der Feldschlösschen-Brauerei A.-G. in Dessau erworben u. als Hefefabrik ausgebaut. 1924 beteiligte die Ges. sich an der Spiritus- u. Presshefenfabrik Neuhaldensleben G. m. b. H. Die G.-V. v. 14./12. 1926 beschloss Erhöh. des Kap. um RM. 13 000 000. Von den neuen Aktien wurden verwendet zum Erwerb nachstehender Hefeunternehmungen: 1) Bis zu nom. RM. 1 800 000 zur Fusion mit der Dredner Presshefen- u. Kornspiritus-Fabrik (sonst J. L. Bramsch), Dresden,, im Verh. von 1: 1; 2) bis zu nom. RM. 810 000 zur Fusion mit der Spiritus- u. Presshefefabrik Neuhaldensleben G. m. b. H., Neuhaldensleben, im Verh. von 1:1; 3) bis zu nom. RM. 1 250 000 zum Erwerb des gesamten Vermögens der Konstädter Presshefe- fabrik Rosenthal & Liebrecht Komm.-Ges., Konstadt; 4) bis zu nom. RM. 5 500 000 zum Erwerb der Presshefefabrik der Ostwerke A.-G. in Wandsbek nebst den dazugehörigen Neben- betrieben; 5) bis zu nom. RM. 340 000 zum Erwerb der Pachtrechte der Ostwerke A.-G. an der Presshefefabrik in Giesmannsdorf i. Schles.; 6) bis zu nom. RM. 800 000 zur Fusion mit der C. Lefevre-Werke A.-G., Stettin, im Verh. von 1: 1; 7) bis zu nom. RM. 800 000 zur Fusion mit der F. Crépin A.-G., Stettin, im Verh. von 1: 1; 8) bis zu nom. RM. 212 000 zur Fusion mit der Ostdeutsche Hefewerke A.-G., Tilsit, im Verh. von 1:3; 9) bis zu nom. RM. 107 000 zur Fusion mit der Schlesische Hefewerke A.-G., Reichenbach i. Schles. (inzwischen veräussert), im Verh. von 1:5 (s. a. Kap.). Ausser den genannten Ges. sind noch hinzu er- worben: Presshefe- u. Spiritus-Fabrik der Firma Josef Möller & Co. G. m. b. H., Gelsen- kirchen u. Hefefabrik Emmerthal A.-G., Emmerthal. Im Verfolg eines freundschaftlichen