4882 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Zweck: Beschaffung, Herstellung u. Konservierung von Nahrungsmitteln jeder Art sowie von Back-, Teig- u. Zuckerwaren aller Art; Fabrikation von Schokolade u. Kakao u. Handel mit allen diesen Gegenständen, ferner die Anfertigung von Ausstattungen u. Verpackungs- gegenständen für den Vertrieb der Fabrikate, endlich der Verkauf der sich aus der Fabrikation ergebenden Nebenprodukte u. Nebenartikel. Die Ges. kann sich bei anderen Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art beteiligen. Besitztum: Die Betriebsstätte befindet sich in Landshut. Der Grundbesitz umfasst 20.2 ha. Hiervon sind ca. 8 ha mit der Fabrik zus. hängende Grundstücke. Die Zahl der Gebäude beträgt 16 mit einer Grundfläche von zus. 8300 qm. Ferner ist eine grössere Anzahl von Lagerschuppen u. sonst. Nebengebäuden vorhanden. Der Betrieb gliedert sich in eine Keks-, eine Waffel- u. eine Schokoladenfabrik. An Nebenbetrieben sind zu ver- zeichnen: eine Kistenfabrik, eine Schreinerei u. eine Schlosserei. Sämtl. Abteil. sind mit einem vielseitigen, neuzeitlichen Maschinenpark u. Transportanlagen ausgestattet. Der Antrieb erfolgt mittels Elektrizität, die in eigener Kraftzentrale hergestellt wird. Ausserdem besteht ein Anschluss an das Städt. Elektrizitätswerk. – Angest. u. Arb.: 600. Kapital: RM. 1 500 000 in 15 000 Aktien zu RM. 100. Urspr. M. 1 100 000. Das A.-K. wurde 1918 bzw. 1920 um M. 1 900 000 erhöht. 1922 erhöht um M. 3 Mill. in 3000 Akt. Lt. G.-V. v. 9./9. 1922 erhöht um M. 9 Mill. in 9000 Akt. div.-ber. ab 1./1. 1922, angeb. 1: 1 zu 200 %. Lt. G.-V. v. 28./6. 1924 ist das A.-K. von M. 15 Mill. auf RM. 1 500 000 durch Herabsetz. des Akt.-Nennbetrages von M. 1000 auf RM. 100 umgest. worden. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. (bis 1927: Kalenderj.). Gen.-Vers.: 1931 am 10./7. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteil.: 5 % z. R.-F. (Gr. /10 des A.-K.) event. besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div. an Akt., 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergüt. von RM. 3000) vertragsm. Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1931: Aktiva: Grundbesitz u. Gebäude 992 000, Masch. u. Öfen 510 000, Vorräte 419 784, Kassa u. Postscheck 13 757, Wechsel u. Schecks 14 589, Wertp. u. Kaut. 24 368, Debit. 622 081. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Aufwert.-Hyp. 80 153, Tilgungs-Hyp. (Kapitalrest) 195 000, Kredit. 586 216, Gewinn 85 212. Sa. RM. 2 596 581. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 1 960 057, Abschr. 125 183, Gewinn 85 212 (davon Div. 75 000, Vortrag 10 212). – Kredit: Vortrag v. Vorjahre 28 031, Warengewinn 2 142 421. Sa. RM. 2 170 453. Kurs: Ende 1926–1930: 114.75, 129, 98, 72.50, 60 %. Einführung an der Münchener Börse erfolgte im Juni 1926. Dividenden: 1913: 6 %; 1924–1927: 8, 8, 10, 8 %; 1928/1929–1930/1931: 8, 8, 5 %. Aus- zahlung der Div. für 1930/31 erfolgt für die Aktien Nr. 1101–3000 gegen Einlieferung der Gewinnanteilscheine Nr. 1 u. für sämtliche übrigen Aktien gegen Einlieferung der Gewinn- anteilscheine für das Geschäftsjahr 1930. Direktion: Martin Otto, Landshut; Stellv. Albert Berger, Landshut. Prokuristen: Albert Schnitzer, Martin Höhna, Landshut. Aufsichtsrat: Vors. Generalltn. a. D. Adolf von Magirus, Stuttgart; Stellv. Rechtsanw. Dr. Theod. Erlanger, München; Gutsbes. Graf Friedr. Eckbrecht v. Dürckheim-Montmartin, Stein- gaden; Geh. Komm.-Rat Bankier Martin Aufhäuser, Prinz Ernst Heinrich Herzog v. Sachsen, Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Hans Remshardt, Rupprecht Freiherr von Pranckh, München; vom Betriebsrat: K. Vielweib. A. Fries. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Hypotheken- u. Wechselbank, H. Aufhäuser. Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim Aktien- gesellschaft, Landshut a. d. Isar, Mühlenstr. 5. Gegründet: 15./4. 1898. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. Firma bis 7./7 1910: Vereinigte Kunstmühlen vorm. Krämer-Moos mit Sitz in München; Firma bis 18./9. 1929: Vereinigte Kunstmühlen Landshut Akt.-Ges. Zweigniederlassung in Rosenheim. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der vormals J. Krämer'schen Kunstmühle u. der Kunst- mühle in Firma F. Moos & Comp. Zur Verarbeit. roher Zerealien u. Verwert. des Haupt- produkts direkt oder mittels weiterer Produktion sowie aller Nebenprodukte, Vergrösserung des Besitzstandes behufs Erweiterung der beiden Kunstmühlen, event. Erwerb and. Mühlen- unternehmungen. Die G.-V. v. 18./9. 1929 beschloss Fusion mit der Kunstmühle Rosenheim in der Weise, dass die Vereinigten Kunstmühlen Landshut A.-G. das gesamte Vermögen der Kunstmühle Rosenheim übernehmen u. für je RM. 120 Rosenheim-Aktien RM. 60 Landshut-Aktien gewähren. Gleichzeitig wurde die Firma der Vereinigten Kunstmühlen Landshut A.-G. abgeändert in Vereinigte Kunstmühlen Landshut-Rosenheim Aktiengesellschaft. Besitztum: a) in Landshut: Das Mühlanwesen liegt in Landshut, direkt an der Isar u. umfasst einen Flächenraum von 4 Tagwerk, wovon 3 Tagwerk überbaut sind. Weitere 105 Tagwerk Grundbesitz in u. bei Landshut bilden einen Ökonomiebetrieb. – Betriebs- anlagen: Eine automat. Weizenmühle, die 1923 vollständig umgebaut wurde, mit zwei Turbinen von zus. 500 PS u. mit einer Tagesleist. von 2400 Ztr.; eine automatische Roggen- mühle mit einer Turbinenanlage von 300 Ps u. einer Tagesleist. von 800 Ztr. Zur Getreide- lagerung dienen zwei neuzeitlich eingerichtete Getreidesilo mit einem Fassungsvermögen 7