Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 4905 lagen aller Art, die der Erreichung des vorgedachten Zweckes dienen, ferner der Betrieb sonst. Erwerbszweige u. die Beteilig. an and. Unternehm., sofern sie zu dem Betriebe einer Handelsmüllerei in Beziehung stehen. Besitztum: Die Mühlen der Ges. befinden sich in Rüningen u. in Lehndorf bei Braunschweig; Rüningen ist für Weizenmüllerei, Lehndorf für Roggenmüllerei eingerichtet. Der Grund- besitz in Rüningen umfasst rd. 175 800 qm, wovon 4460 qm bebaut sind, u. zwar mit einem sechsstöckigen Mühlengeb. mit anschliessendem Getreidesilo, 4 sieben bzw. sechs Stockwerke hohen Getreide- u. Mehlspeichern, einem fünfstöckigen Kleiespeicher, einem Maschinenhaus. einem Kesselhaus, dem Verwaltungsgebäude sowie Beamten- u. Arbeiterwohnhäusern. Die für den Betrieb erforderliche Kraft liefern 2 Dampfkessel nebst Ekonomiser u. Über- hitzer mit etwa 460 qm Heizfläche u. 2 Dampfmaschinen mit insgesamt 1150 PS, 4 Dynamomaschinen von 2300 Amp. u. 23 Motoren von zus. 253 PS. Der Transport des Getreides erfolgt zum Teil durch eine pneumatische Förderungsanlage mit einer Pumpe von 45 PS. Die Mühle besitzt ausserdem eine Wasserkraftanlage, die aus 4 Turbinen besteht u. bis zu 100 PS leistet. Die masch. Einricht. umfasst neben den erforderl. Hilfsmasch. 47 doppelte selbsttätig ausrück. Walzenstühle, 17 Grossplansichter sowie 6 weitere Plansichter. Der Betrieb ist für eine tägliche Leistung bis 200 Tonnen eingerichtet. – Das Grundstück der 1920 erworb. ehemal. Braunschweiger Roggenmühle A.-G. liegt in Lehndorf u. umfasst rd. 26 900 qm, wovon 2370 qm bebaut sind. Hier befinden sich ein vierstöck. Mühlengebäude mit anschliessendem fünfstöck. Mehlspeicher, ein acht Stockwerke hoher Getreidespeicher sowie zwei Getreidesilos. Ferner sind ein Maschinenhaus, ein Kesselhaus mit Kohlensilo, ein Öltank u. ein Bürogebäude vorhanden. Die Kraftanlage besteht aus einem Dampf- kessel mit Uberhitzer u. Ekonomiser von zus. etwa 200 qm Heizfläche nebst einer Dampfmasch. u. einem Dieselmotor von je 500 PS. Eine Dynamomasch. erzeugt Strom zur Speisung von 10 Elektromotoren mit zus. 100 PS. Die Einricht. der Mühle besteht aus 14 doppelten Walzenstühlen, 10 Plansichtern u. den erforderl. Hilfsmasch., die eine tägl. Leistung bis 100 Tonnen ermöglichen. In beiden Mühlen zur Zeit 100 Müller u. Arbeiter. Die Lager- räume gestatten die Lagerung von 23 000 Tonnen Getreide u. Mehl. Im Jahre 1926 sind in der Weizenmühle in Rüningen neue Walzenstühle anstelle der alten eingebaut worden, nachdem vorher in den Jahren 1922/25 die übrige maschinelle Mühleneinrichtung erneuert worden war. Das Werk Rüningen hat dadurch eine erhebliche technische Verbesserung erfahren u. kann als vollkommen modern gelten. – Auch die technische Einricht. der Roggenmühle in Lehndorf ist im Jahre 1926 durch Aufstellung neuer Masch. ergänzt worden, wodurch gleichfalls eine Verbesserung des Mahlverfahrens erreicht wurde. Kapital: RM. 4 250 000 in 3950 Akt. zu RM. 1000 u. 3000 Akt. zu RM. 100. – Vor- kriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 750 000. 1903 Herabsetz. um M. 700 000. 1911 erhöht auf M. 1 500 000. Dann erhöht von 1917– 1923 auf M. 90 000 000 in 65 000 St.-Akt. zu M. 1000, 4000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./1. 1925 unter Einzieh. der M. 5 Mill. Vorz.-Akt. mithin von M. 85 Mill. auf RM. 4 250 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der 65 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. der 4000 St.-Akt. zu M. 5000 auf RM. 50 bzw. RM. 250. Die Aktien zu RM. 50 u. 250 wurden 1930 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 9./10. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), ferner besond. Rückl., dann 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Überrest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. u. Wasserkraft 350 000, Gebäude 1 033 000, Masch. 399 000, Sprinkler-Anlage 4501, Anschlussgleis 17 500, Fuhrpark 5001, Inv. 1, Getreide, Fabrikate u. Säcke 972 932, Kohlen u. Treiböl 4000, Eff. 1, Wechsel 188 242, Kassa 6828, Debit. u. Bankguth. 3 292 537*). – Passiva: A.-K. 4 250 000*), R.-F. 200 000, noch nicht ab- gehob. Div. 1580, Kredit. 1 391 369, Gewinn 430 594. Sa. RM. 6 273 543. ) Darin enthalten RM. 1 000 000 Anspruch auf die zur Verfügung der Ges. stehenden gebundenen Aktien, welche nicht am Gewinn teilnehmen, im gleichen Nennbetrage. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 854 170, Steuern u. Abgaben 361 340, Abschr. 234 649, Gewinn 430 594 (davon R.-F. 30 000, Div. 325 000, Vortrag 75 594). – Kredit: Gewinnvortrag 23 056, Fabrikations-Überschuss 1 857 697. Sa. RM. 1 880753. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 299.50 %; Ende 1925–1930: 59.50, 138, 141, 122, 100.25, 90.50 %. Auch notiert in Braunschweig. Dividenden: 1912/13: 24 %; 1924/25–1930/31: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10 %. Vorstand: Rich. Arnhold, Alfred Pietsch, Stellv. Herm. Jahn, Braunschweig. Prokuristen: Hermann Klaholz, Friedrich Blome. Aufsichtsrat: (mind. 5) Vors. Dir. Stephan Luther, Braunschweig; Stellv. Dir. a. D. Erich Bernh. von Buggenhagen, B.-Charlottenburg; Konsul J. F. Hackfeld, Bremen; Bank-Dir. Dr. h. c. Wilh. Hoffmann, Braunschweig; Komm.-Rat Dr. h. c. Paul Millington-Herrmann, Berlin; Dir. a. D. Robert Pasch, Braunschweig; Reg.-Baumeister Schmidt, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Georg Fromberg & Co.; raunschweig: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.