5038 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. St.-Akt. (16 000 Stück zu RM. 500). 3. Einbring.-Vertrag, nach welchem das Vermögen der Portland-Cement-Fabrik Dyckerhoff & Söhne G. m. b. H., Amöneburg, u. die Gesellschafts- rechte der Naamlooze Vennootschap Dyckerhoff's Cement-Handelmaatschappij, s-Gravenhage, in die Ges. eingebracht werden. 4. Anderung der Firma in Portland-Zementwerke Dyckerhoff-Wicking Akt.-Ges. u. Verleg. des Sitzes der Ges. nach Mainz. (Amtl. Bekanntm. hierüber steht noch aus). Gegründet: 22./5. 1890. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Cementfabriken u. Kalkwerken oder damit verwandten Unternehm., oder die Beteilig. an vorgedachten Unternehmungen, Handel mit erkauften Erzeugnissen der Cement- u. Kalkfabrikat. u. allen damit in Verbind. stehenden Fabrikaten. Sitz der Ges. bis 1./7. 1918 in Recklinghausen. – Angest. u. Arb. 216 u. 2393. Besitztum: Die Ges. unterhält folgende Fabrikationsanlagen: A. In Lengerich befinden sich 3 Zementwerke. Der Grundbesitz in Lengerich beträgt 2 531 993 qm. Von dieser Fläche können rd. 45 000 dm als Fabrikgelände u. rd. 1 250 000 am als Kalksteingelände angesehen werden. Das Kalksteingebirge enthält Ausbeutematerial bis zu einer Mächtigkeit von 80 m. In Lengerich befinden sich neben den Fabrikanlagen noch 68 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser. –— Werk I. Die Fabrikanlagen dieses Werkes bestehen aus: Vor-Zerkleinerung, Rohmühle, Drehofen, Zementmühle, Kohlenmühle, Packerei, Giesserei, Schlosserei, Modelltischlerei, Transformatorengebäude, 8 Silos, Klinkerschuppen, Schachtofenhaus, Lagerhaus, Kantine u. Verwalt.-Gebäude. Ausserdem befindet sich in Lengerich ein chemisches Zentral-Laboratorium, in dem der auf den Konzernwerken her- gestellte Zement durch beständige Analysen auf seine Eigenschaften kontrolliert wird. Das Werk I hat eine Leistungsfähigkeit von 240 000 t jährlich in der Zementherstellung u. arbeitet nach dem Nassverfahren. Der Zementherstellung dienen auf der Rohseite vier Nassmühlen, darunter eine von 3 m Durchmesser. In 3 modernen Drehöfen von 3 m Durchmesser u. 50 m Länge wird der erzeugte Dickschlamm zu Zementklinker gebrannt. Der Vermahlung des Klinkers dienen vier moderne Zementmühlen, darunter eine von 2 m Durchmesser u. 12 m Länge. Der Lagerung des Klinkers dienen 4 grosse Silos von 14 m Durchmesser u. 20 m Höhe. Der fertige Zement wird in 4 Silos von 7 m Durchmesser u. 20 m Höhe u. in 3 Silos von 14 m Durchmesser u. ebenfalls 20 m Höhe gelagert. Die Verpackung des Zementes geschieht teils von Hand, teils durch eine automatische Pack- maschine. Die Aufstellung einer zweiten Packmaschine ist geplant. Dem Umfang des Werkes entsprechend ist auch die Reparaturwerkstatt eingerichtet. Ausser Zement kann Werk I auch über 100 000 t Kalk im Jahre liefern, der in 9 Ringöfen gebrannt wird. Das Werk ist angeschlossen an die Niedersächsischen Kraftwerke A.-G., Osnabrück, mit zirka 3150 PS u. verfügt über 1 Lokomobile mit 200 PS. — Werk- II. Die Fabrikanlagen dieses Werkes bestehen aus Vor-Zerkleinerung, Trockenschuppen, Rohmühle, Ofenhaus, Zement- mühle, Kalkmühle, Maschinenhaus, Kesselhaus, Packerei, Magazin, Silos, Klinkerschuppen, Werkstatt, Ringöfen, Schlosserei, Verwalt.-Gebäude. Die Leistungsfähigkeit des Werkes an Zement beträgt über 120 000 t im Jahre, während ausserdem noch 50 000 t Stückkalk u. 25 000 t Düngemergel hergestellt werden können. Das nach dem Trockenverfahren arbeitende Werk ist mit 4 Rohmühlen, 8 Schachtöfen u. 2 Zementmühlen ausgerüstet. Das Werk ist angeschlossen an die Niedersächsischen Kraftwerke A.-G., Osnabrück, mit ca. 1800 PS u. verfügt über 2 Dampfkessel mit 650 PS bzw. 350 PS. – Werk III. Die Fabrikanlagen dieses Werkes bestehen aus: Vor-Zerkleinerung, Rohmühle, Drehofen, Zement- mühle, Kohlenmühle, Klinkerschuppen, Packerei mit Silos, Schlosserei, Transformatoren- haus, Kalköfen, Kantine. Das Werk arbeitet ebenso wie Werk I nach dem Dickschlamm- verfahren. Es besitzt zur Dickschlammerzeugung 2 Dickschlammmühlen. Der erzeugte Dickschlamm wird in 2 Drehöfen von 2.80 m Durchmesser u. 50 m Länge gebrannt. Die Drehofenklinker werden in 2 Zementmühlen zu Zement gemahlen. Die Leistungsfähigkeit des Werkes beträgt 110 000 t im Jahr an Zement. Ausserdem können 30 000 t Stückkalk hergestellt werden. Das Werk ist mit 2300 Ps an die Überlandzentrale angeschlossen. Die 3 Werke haben Bahnanschluss u. liegen an der Strecke Münster–Osnabrück. B. Die Beckumer Gruppe umfasst die Werke Friedrichshorst, Mark u. Zollern in Neubeckum u. die Werke Westfalia, Klasberg, Horstkötter & Illigens u. Industrie in Beckum sowie die Werke Union, Grimberg & Rosenstein in Ennigerloh. — Der zu Werk Friedrichs- horst gehörende Grundbesitz beträgt 2 809 692 qm, wovon 17 435 qm als Fabrikgelände u. 1 925 000 qm als Kalksteingelände anzusehen sind. Die Fabrikanlagen bestehen aus: Vor- zerkleinerung, Vorschrotmühle, Rohmühle mit Silos, Ofenhaus, Klinkerhalle, Zementmühle, Maschinenhaus, Packerei u. Zementsilos, Schachtofengebäude für Kalk u. Zement, Kalk- packerei, Schreinerei u. Schlosserei sowie aus dem Verwalt.-Gebäude. Es gehören ferner zu dem Werke 3 Kantinen, 16 Beamten- u. 43 Arbeiterwohnhäuser sowie ein Gutshof. Das Werk Friedrichshorst, das die grösste Leistungsfähigkeit aufweist, besitzt 3 Drehöfen u. 6 Schachtöfen, die der Zementerzeugung dienen. Der hierzu erforderliche Kalkstein wird im Steinbruch, der gleichzeitig auch Werk Mark mitversorgt, durch 4 Bagger abgebaut. Der zerkleinerte Kalkstein wird in 6 Rohmühlen gemahlen, während der Zementmahlung 4 Zementmühlen dienen. Die aus den Drehöfen entweichenden Gase werden in Abhitze- kesseln von 900 qm Heizfläche u. 26 Atm. Druck der Dampferzeugung nutzbar gemacht. Die Wärme der aus dem Kessel entweichenden Gase wird zur Rohmaterialientrocknung verwandt. Die Reinigung der Abgase geschieht in einer über den Trockentrommeln ein. gebauten elektrischen Entstaubung. – Ausser der eigenen Dampfkraftanlage von 3000 PS