5044 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Wirtschaft ergab, ermöglichte es nicht, einer kapitalkräftigeren, unter günstigeren Zins- u. Absatzverhälthissen arbeitenden ausländischen Industrie den Widerstand zu leisten, der erforderlich war, um sich durchzusetzen. Wir sahen uns daher veranlasst, einen Tausch einzugehen, der uns einen wertvollen Gegenwert einbrachte, wenn er auch einen nicht un- beträchtlichen buchmässigen Verlust ergab. Durch die seit Anfang dieses Jahres verschärft einsetzende deutsche u. Weltwirtschaftskrise wurde die Lage unserer Ges. weiter derartig angespannt, dass eine finanzielle Rekonstruktion sich als unvermeidlich erwies. Bei völligem Daniederliegen der Bauwirtschaft dürfte es sich für uns als unmöglich erweisen, allein die Lasten aus den finanziellen Verpflichtungen zu tragen, die in der Annahme übernommen wurden, dass wir wenigstens für die nächsten Jahre eine normale Wirtschaftsentwicklung haben u. dadurch die Voraussetzungen für eine langfristige Konsolidierung unserer Schulden gegeben sein würden. Wir haben deshalb geglaubt, die sich bietende Gelegenheit eines Zusammengehens mit der Firma Portland-Cement-Fabrik Dyckerhoff & Söhne G. m. b. H., Mainz-Amöneburg, nicht unbenutzt vorübergehen lassen Zzu sollen, u. zwar umsoweniger, als durch die Verflechtung der süddeutschen u. westfälischen Interessen an der Rheinstrasse für eine Zusammenarbeit beider Ges. sich eine günstige Wirtschaftsgrundlage ergeben wird. Dieser Zusammenschluss erfordert neben den an sich notwendigen Abschreibungen auch eine Anpassung unserer Vermögenswerte an die weitaus besser konsolidierten Verhältnisse der Firma Dyckerhoff & Söhne. Richard Blumenfeld Veltener Ofenfabrik Akt.-Ges. in Velten (Prov. Brandenburg), Friedrichstr. 32. Gegründet: 7., 25./3. mit Wirk. ab 1./1. 1905; eingetr. 27./3. 1905. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1905/06. Zweck: Fortführung des früher unter der Fa. Richard Blumenfeld in Velten betriebenen Fabrikations- u. Handelsgeschäfts, Betrieb u. Erwerb keramischer u. anderer industrieller Unternehm. Spez.: Ofenkacheln, Wandplatten, Baukeramik etc. Zweigniederlass. in Berlin- Charlottenburg, Kantstr, 3. Besitztum: Die zu Velten belegene, im Jahre 1902 zum grössten Teil neu erbaute Fabrik mit 8 Brennöfen, 6 Doppelbrennöfen u. 2 Glasuröfen, 1910/11 Erricht. eines Neubaues bezw. umfangreiche Fabrikerweiter Das Fabrikgrundst. hat eine Grösse von 2 ha 91 a 84 qm, die unbebauten Grundstücke umfassen 15 ha 5 a 86 qm, die Tonberge 1 ha 72 a 30 qm, die Wiesen 1 ha 14 a 70 qm, zus, also 20 ha 84 a 70 qm. Durch den 1918 erfolgten Erwerb der dem Stammunternehmen benachbarten Ofenfabrik von C. H. Herm. Schmidt Nachf. Adolf Mönnighoff, Velten, sind in den Besitz der Ges. noch folgende Grundstücke gelangt: Fabrikgrundstück 4 ha 44 a 94 qm, Tonberg 88 a 80 qm, Arb.-Wohnhäuser 22 a 46 qm, Tonberg in Marwitz 90 a 60 qm, zus. 6 ha 16 a 80 qm. Die Fabrikgebäude der Schmidtschen Fabrik, in denen 10 Brennöfen u. 2 Glasuröfen stehen, sind teilweise in 1908/09 u. teilweise 1913 nach einem Brande neu erbaut worden. Weiterhin erwarb die Ges. 1918 ein Villengrundst. in Velten von 6 a 80 qm u. Wiesen von 5 ha 57 a. Ende 1919 erwärb die Ges. die in Velten belegene Ofenfabrik in Firma Lehmann & Co., die 1 ha 24 a gross ist. Diese Fabrik hat 4 Brennöfen sowie einen Glasurofen. Der Gesamtgrundbesitz beträgt ca. 400 000 qm. In den Fabriken der Ges. sind zurzeit etwa 590 Arb. u. Angestellte beschäftigt. Beteiligungen: Die Ges. besitzt nom. RM. 200 000 Aktien-Anteile der Bank für kera- mische Ind., Dresden (A.-K. RM. 3 000 000). 1925 Erwerb des RM. 560 000 betrag. A.-K. der Keramik A.-G. in Velten. Mit der Keramik A.-G. wurde 1925 ein Vertrag abgeschlossen, demzufolge deren sämtliche Betriebe von der Ges. gepachtet wurden. 1929 wurde von den von der Keramik A.-G. übernommenen Fabriken ein Werk verkauft u. ein zweites mit Vorkaufsrecht verpachtet. Der bei der Keramik A.-G. eingegangene Wert wurde zur Abdeckung von Schulden an die Gesellschaft weitervergütet u. auf Beteiligungskonto abgeschrieben. Das Beteiligungskonto weist jetzt noch 7 Fabriken aus, eine Anzahl Wohn- häuser u. Wirtschaftsgebäude sowie ca. 300 000 qm Gelände, von dem ein grosser Teil aus Eckgrundstücken an regulierten Strassen besteht. Kapital: RM. 1 800 000 in 54 500 St.-Akt. zu RM. 20, 7025 St.-Akt. zu RM. 100 u. 500 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 15. – Vorkriegskapital: M. 600 000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1918–1923 auf M. 55 000 000 (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 29./11. 1924 von M. 55 000 000 auf RM. 1 097 500 derart, dass der Nennwert der 54 500 St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 20 u. der der 500 Vorz.-Akt. auf RM. 15 festgesetzt wurde. Gleichzeitig fand Erhöh. um RM. 702 500 in 7000 St.-Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925 statt. Die neuen Aktien dienten zum Erwerb des A.-K. der Keramik A.-G. in Velten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 7./9. Stimmrecht: Je RM. 20 Akt.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. in best. Fällen = 80 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hierauf noch ausserord. Abschr. u. Rücklage, 7 % Vorz.-Div., 4 % Div. an St.-Akt., Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum), Rest Super.-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B.