5082 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Industrie-Beteiligungen der früheren Lothringer Portland- Cement-Werke Aktiengesellschaft, Berlin, Behrenstr. 63. Gegründet: 6./6. 1891; eingetr. 1./7. 1891. Firma bis Ende 1898 Lothr. Portl.-Cement- Werke Diesdorf mit Sitz in Diesdorf, dann Sitz in Metz mit Verwalt. in Strassburg. 1911 der statutar. Sitz nach Strassburg, 1920 Sitz nach Karlsruhe verlegt. Firma lautete bis zum 30./6. 1925: Lothringer Portland-Cement-Werke; am gleichen Tage wurde der Sitz von Karlsruhe nach Berlin verlegt. Zweck: Die Beteilig. an u. der Betrieb von Industrie- u. Handelsunternehmungen in jeder zulässigen Form. Entwicklung: 1911 übertrug die Heminger Portland-Cementwerk A.-G. in Saarburg ihr Vermögen als Ganzes an die Lothringer Werke. 1912 Erwerb des A.-K. der Süddeutschen Cementwerke A.-G. in Neunkirchen. Über den früheren Grund- u. Fabrikbesitz s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22 I. Die Werke der Ges. u. Nebengesellschaften standen seit 1919 unter französ. Sequester. Ende 1928 ist die Regelung der der Ges. auf Grund des Kriegsschädenschlussgesetzes zustehenden Entschädig. erfolgt. Der anerkannte Friedenswert der verlorenen Anlagen beläuft sich auf M. 10 626 620, wogegen die Ges. nach Abzug früherer Zuwendungen u. Wiederaufbaudarlehen RM. 803 000 in 6 % Schuldbuch- forder., verzinsl. ab 1./4. 1929, RM. 138 900 in bis 31./3. 1943 unverzinsl. Schuldbuchforder. erhalten hat. Beteiligungen: 1923 beteiligte sich die Ges. an der Gerüstbau L. Altmann G. m. b. H., B.-Charlottenburg, mit 50 % ihres Kapitals (Kap. RM. 20 000). Ferner ist die Ges. an der Wiskott-Licht G. m. b. H., Berlin, mit 100 % beteiligt (Kap. RM. 180 000). Kapital: RM. 405 000 in 350 St.-Akt. zu RM. 1000, 500 St.-Akt. zu RM. 100 u. 50 Vorz.- Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht bis 1911 auf M. 5 000 000 in 5000 Akt. zu M. 1000. Weiter erhöht 1923 um M. 5 500 000 in 5000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. von M. 10 500 000 auf RM. 405 000 in 10 000 St.-Akt. zu RM. 40 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Die Aktien zu RM. 40 wurden im Jahre 1929 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Anleihen: I. M. 1 Mill. von 1904 u. II. M. 600 000 von 1911. Für die Anleihe von 1904 beträgt der Ablösungsbetrag für jede Oblig. über RM. 150 = RM. 142, 60, für jede Oblig. über RM. 75 = RM. 71.30. Die Barablösung erfolgt ab 1./10. 1929 gegen Einreichung der Oblig. nebst Zins- scheinbogen mit Zinsschein Nr. 5 für 1930 ff. bei dem Bankhause S. Bleichröder, Berlin. Die Altbes.-Genussrechte werden mit 100 % abgelöst. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 9./7. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 4 St. u. in best. Fällen = 48 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 7 % Vorz.-Div., 4 %, St.-Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Beteil. 60 001, Debit. 30 130, Wertp. u. Reichsschuld- buchforder. (einschl. RM. 100 000 eig. Aktien) 496 885. – Passiva: A.-K. 405 000, R.-F. 25 000, rückständ. Teilschuldverschreib., Teilschuldverschreib.-Zs. u. Div. 26 203, Kredit. 104037, Überschuss 26 776. Sa. RM. 587 016. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 30 381, Abschr. 12 725, Überschuss 26 776 (davon R.-F. 5000, Div. 18 350, Tant. 666, Vortrag 2759). – Kredit: Gewinn-Vortrag 3495, Roh. einnahmen 66 386. Sa. RM. 69 882. Kurs: In Frankf. a. M.: Ende 1913: 126.60 %; Ende 1925–1930: – (35), 33, 60.50, – (90), 70, 50 %. Zugelassen sind die Nr. 1–150 à RM. 1000 u. Nr. 1–500 à RM. 100. – Notiz in Berlin 1926 eingestellt. Dividenden: St.-A.: 1913: 9 %; 1924–1930: 12, 0, 0, 0, 10 – (Bonus) 10, 10, 6 % (Div.- Schein 2); Vorz.-A. 1925–1930: Je 7 %. Vorstand: Bernhard Balthaser, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Hans Schlipphacke; Stellv. Alfred Busch, Carl J. Busch, Berlin; Bankier Dr. Ernst Heinrich Heimann, Breslau; Bankier Eug. Schiff, Bankier Paul Jjulius von Schwabach, Berlin; Bankier Rob. Weiss, Frankf. a. M. Zahlstellen: Berlin: S. Bleichröder; Frankf. a. M.: Haas & Weiss. Aus dem Geschäftsbericht 1930: „Wie schon in unserem Geschäftsbericht für 1929 zum Ausdruck gebracht, haben die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse einen un- günstigen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit unserer Beteiligung, der Gerüstbau L. Alt- mann G. m. b. H., ausgeübt. Auch zur Zeit ist noch keine Anderung dieser Lage abzusehen. Wir haben es infolgedessen für notwendig gehalten, vorweg aus dem Ergebnis der Gerüstbau L. Altmann G. m. b. H. für 1929, das diesmal zur Verrechnung gelangt, einen angemessenen Betrag zur Deckung späterer Verluste zu entnehmen. Von unseren Reichsschuldbuch- forderungen ist im Berichtsjahr ungefähr zum Einstandspreis ein Posten verkauft worden, wodurch die Kreditoren einen entsprechenden Rückgang erfahren haben.“ 3