5190 Banken und andere Geld-Institute. 1930/31 in dem Umstande, dass die Bank sich ihrer Kundschaft, insbesondere den ihr nahestehenden industriellen Werken in einem Masse zur Verfügung gestellt hatte, das über das richtige Verhältnis zum Eigenkapital erheblich hinausging und nur durch eine weitgehende Aufnahme kurgzfristiger Kredite bestritten werden konnte. Infolgedessen musste die dann im Frühjahr 1931 gegenüber allen deutschen Banken einsetzende starke Zurückziehung fremder Gelder die Bank unmittelbar in ihrer Liquidität u. Existenz gefährden, u. zwar umsomehr, als eine seit dem Frühjahr 1930 aufgenommene übermässige Festlegung von Eigenkapital in Effekten bei stark weichenden Kursen dauernd erhebliche Nachschüsse an Lombardgläubiger erforderte. Eine durch den Schalterschluss veranlasste Prüfung des Status der Bank ergab alsbald hinsichtlich ihrer Schuldner, Wertpapiere u. Beteiligungen die Notwendigkeit von Abschreibungen u. Rück- stellungen in einer Höhe, die aus eigener Kraft nicht geleistet werden konnte. Auf Ginnd der von der Deutschen Revisions- u. Treuhand-Aktiengesellschaft u. der Deutschen Treu- hand-Aktiengesellschaft für Warenverkehr getroffenen Feststellungen ist es in enger Zu- sammenarbeit zwischen dem künftigen Vorstand der Bank, dem bestellten Treuhänder, dem Reich u. dem Bremischen Staate gelungen, einen Konkurs zu verhüten u. die Bank uater Zuführung ausreichender neuer Mittel auf neuer Grundlage wieder aufzubauen. Nach den getroffenen Feststellungen wurden Abschreiburgen von rd. RM. 70 000 000 benötigt, die zur Hälfte in Kapital, Reserven u. errechneten Jahresgewinn zur Verfügung standen; die übrigen für Abschreibungen erforderlichen Beträge sowie die zur Fortführung der Bank notwendigen Betriebsmittel sind vom Reich u. vom Bremischen Staate bereitgestellt worden. Die Tätigkeit der Bank in der Zeit vom Juli (seit Schalterschluss) bis zum 30./9. 1931 wurde durch die Unsicherheit über die Gestaltung ihres weiteren Schicksals sowie durch die Sanierungsverhandlungen mit inländischen u. ausländischen Gläubigern stark behindert. Erst das mit der Bekanntgabe der Rekonstruktion der Bank allmählich wiederkehrende Vertrauen konnte das Geschäft der Bank erneut in ruhige Bahnen lenken, aber bei der Kürze der Zeit noch keinen Überschuss erbringen. Der ausgewiesene geringe Verlust von RM. 3748 ist schliesslich auch darauf zurückzuführen, dass die zur Verfügung gestellten neuen Betriebsmittel erst mit dem Fortschreiten der Sanierungsverhandlungen hereinflossen u. demnach noch nicht volle Ergebnisse zeitigen konnten. Die G.-V. v. 6./11. 1931 beschloss die Umwandlung der J. F. Schröder-Bank K.-G. a. A. in eine A.-G. unter der Firma ,Norddeutsche Kreditbank Aktiengesellschaft“. Gegründet: 23./12. 1920; eingetr. 29./12. 1920. Firma bis 6./11. 1931: J. F. Schröder Bank Kommanditgesellschaft auf Aktien. – Filialen in Verden, Detmold, Nienburg, Delmen- horst, Ülzen, Vegesack, Bremerhaven, Bückeburg, Wesermünde, Bremervörde, Hoya Ge- schäftsstellen: Brinkum, Bruckhausen-Vilsen, Diepholz, Harpstedt, Kirchweyhe, Syke, Twistringen, Walsrode, Stolzenau, Wittingen. Zweck: Betrieb von Bank- u. Börsengeschäften und damit zusammenhängenden Geschäften aller Art. Die Ges. ist berechtigt, sich an Unternehmungen, die ihrem Zweck förderlich erscheinen, zu beteiligen. Kapital: RM. 12 000 000 in 11 750 Akt. Lit. A zu RM. 1000 u 2500 Akt. Lit. B zu RM. 100. Urspr. M. 50 000 000. Erhöht 1921 um M. 10 000 000, 1922 um M. 40 000 000. Kap. Umstell. lt. G.-V. v. 22./1. 1925 von M. 100 000 000 auf RM. 10 000 000 durch Umwert. des Akt.-Nennbetrags von M. 1000 auf RM. 100. Lt. a. o. G.-V. v. 21./6. 1926 Erhöh. des A.-K. um RM. 2 500 000 in Akt. zu RM. 1000; ausgegeben zu 125 %. Die bisherigen 100 000 Akt. zu RM. 100 wurden in 10 000 Akt. zu RM. 1000 umgewandelt. Lt. a. o. G.-V. v. 15./6. 1928 Erhöh. um RM. 2 500 000 in 2500 Akt. zu RM. 1000 Lt. G.-V. v. 16./8. 1931 Herabsetz. des Kommanditkap. v. nom. RM. 15 000 000 auf nom. RM. 12 000 000, durch Einzieh. v. nom. RM 3 000 000 Akt. (Nr. 12 001 bis 15 000), die der Ges. unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden sind. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1931: 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: 1931 am 6./11. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼ des A.-K.), 5 % Div., vertragsmäss. Gewinn- anteil des Aufsichtsrats, Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Kassa u. Guth. bei Reichsbank 1 521 234 Schecks, Wechsel u. Schatzauweis. 10 075 132, Guth. bei Banken u. Bankfirmen 3 324 524. Reports 963 018, Vorschüsse auf Waren u. Warenverschiffungen 32 066 659, sonstige Schuldner 62 776 478, (Aval- u. Bürgschaftsschuldner 14 550 057), Beteil. 5 436 371, eig. Wertp. 19 623 916, Bankgebäude 3 000 000, Inv. 1, Verlust 50 001 521. – Passiva: Komm.-Kap. 15 000 000, Gläub. 152 706 354. Akzepte 21 082 500, (Aval- u. Bürgschaftsverpflichtungen 14 550 057). Sa. RM. 188 788 854. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Geschäfts-Unk. 2 333 501, Steuern 430 386, Abschr. u. Rückstell. 55 114 895. – Kredit: Vortrag aus 1929/30 2 002 491, Einnahmen aus Zs. u. Gebühren 5 874 770. Verlust 50 001 521. Sa. RM. 57 878 782. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Kassa u. Guth. bei Reichsbank 5 069 480, Schecks, Wechsel u. Schatzanweis. 29 878 331, Guth. bei Banken u. Bankfirmen 3 156 687, Reports 557 621, Vorschüsse auf Waren u. Warenverschiffungen 3 943 187, sonst. Schuldner 79 665 003, Beteil. 5 525 755, eig. Wertp. 20 009 728, Bankgebäude 3 000 000, Inv. 1. (Aval- u. Bü. gschafts- schuldner 17 160 080), Verlust 3748. – Passiva: A.-K. 12 000 000, R.-F. 3 000 000, Gläub. 112 720 541, Akzepte 23 089 000, (Aval- u. Bürgschaftsverpflicht. 17 160 080). Sa. RM. 150 809 541.