5302 Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. getroffen, durch welche sich die Rückzahlung ihrer Forderungen auf einen längeren Zeitraum verteilt. Im Jan. 1931 musste die Ges. ihre Zahlungen einstellen, da es trotz grösster Be- mühungen nicht möglich war, aus-früherer Zeit stammende Terrain- u. Grundst.-Engagements u. damit die in ihnen investierten Mittel zu realisieren, sowie neue Aufträge in einem Um- fange zu erhalten, welcher wenigstens zur Deckung der laufenden Geschäftsunkosten aus- reichend gewesen wäre. Auch traten von neuem Ausfälle bei alten Engagements ein. Da eine die Mindestquote von 30 % garantierende Aktivmasse weder für den Quoten- noch für den Liquidationsvergleich zur Verfügung stand, wurde am 3./2. 1931 über das Vermögon der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. – Verwalter: Kaufm. Otto Schmidt, Berlin NW 40, Melanchthonstr. 15. – Der in der Gläubigerversammlung v. 28./2. 1931 vorgelegte Status weist Gesamtaktiven von nur RM. 55 000 aus. Die bevorrechtigten Forderungen betrugen rd. RM. 69 000. Dazu kommen noch rückständige Gehälter im Betrage von RM. 53 000 u. Gerichtskosten von etwa RM 6000. Die ungesicherten Gläubiger sind auf rd. RM. 1 200 000 beziffert. Gesicherte Gläubiger werden mit etwa RM. 4 Mill. angegeben. Irgendeine Quotenausschüttung an die Gläubiger kommt nach diesem Status nur dann in Frage, wenn eine vorzunehmende Nachprüfung der früheren Geschäftsführung realisierbare Regress- ansprüche ergibt. Hierbei ist, wie erklärt wurde, in erster Linie an den früheren General- direktor Korytowski gedacht. Gegen die Beschlüsse der G.-V. v. 29./4. 1930 (Entlastung von Vorst. u. A.-R.. Herabsetz. u. Erböh. des A.-K.) war Anfechtungsklage erhoben worden. Die Klage wurde im Okt. 1930 vom Landgericht abgewiesen. Gegen dieses Urteil legten die Kläger Berufung beim Kammer- gericht ein, wobei aber nur noch die Klage auf Nichtigkeit des Beschlusses betreffend die Erteilung der Entlastung an Vorst. u. A.-R. aufrecht erhalten wurde. In der Berufungs- verhandlung v. 22./10. 1931 lehnte das Kammergericht ab. in die Verhandlungen einzutreten, da nach Ansicht des Gerichts das Verfahren durch den Konkurs unterbrochen worden ist. Da lt. Zeitungsmeldungen v. Nov. 1931 der Konkursverwalter nunmehr seine Zustimmung zur Fortführung des Prozesses gegeben hat, besteht die Möglichkeit, dass das Kammer- gericht einen neuen Termin ansetzt (ist geschehen, Termin ist auf den 5./1. 1932 anberaumt). Gegründet: 1861 als off. Handelsges.; Akt.-Ges. seit 22./5. 1911 mit Wirkung ab 1./3. 1911; eingetr. 4./7. 1911. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des bisher unter der Firma Emil Heinicke in Berlin be. triebenen Spezial-Bau- u. Einrichtungs-Geschäfts, Herstell. u. der Vertrieb von Waren aller Art auf dem Gebiete der Holz-, Metall-, chemischen u. Textilindustrie sowie die Verwert. von einschlägigen Patenten. Die Ges. ist berechtigt, sich an anderen Unternehm., deren Gegenstand in den Rahmen ihres Zweckes fällt, in jeder Form zu beteiligen oder solche zu erwerben, Läden u. Häuser zu erwerben oder zu ermieten, umzubauen, zu verkaufen oder zu vermieten. Die Ges. ist auch berechtigt, Hoch- u. Tief bauarbeiten aller Art aus- zuführen. Spez.: Laden- u. Fassaden-Bau; Geschäfts-Einrichtungen etc. Fabrik in Marien- dorf bei Berlin. Besitztum: Der Grundbesitz der Emil Heinicke A.-G. bestand Ende Febr. 1928 aus den Grundstücken: Königgrätzer Str. 72, Belle-Alliance-Platz 21 (Grösse 590 qm), Grossbeeren- strasse 18–19, Berlin-Mariendorf (9842 qm), Pankow-Niederschönhausen (10 401 qm). Das Grundstück in der Königgrätzer Strasse ist mit 480 qm bebaut u. enthält ausser den Büros der Emil Heinicke A.-G. u. ihrer Tochterges. vermietete Räume im Mietsftetrage von jährl. RM. 20 000. Das Grundstück in Mariendorf ist mit 4840 qm bebaut, u. zwar mit grossen, massiv gebauten, zum Teil ebenerdigen, zum Teil mit einem Obergeschoss versehenen Gebäuden. Die Räume enthalten Metallbearbeitungs- u. Eisenkonstruktionswerkstätten, eine Tischlerei u. Holzbearbeitungsfabrik u. einen Maschinenpark für Tischlerei, Schlosserei, Fräserei u. Schweisserei. Die Fabrik hat Zentralheizungsanlage. Auf dem Grundstück ist ein Verwaltungsgebäude u. ein Meisterwohnhaus vorhanden. Von dem Grundst. in Pankow sind 7000 qam mit Wohnhäusern bebaut. Die Ges. beschäftigt einschliessl. der Schalhorn G. m. b. H. ca. 78 Angestellte u. 430 Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. erwarb 1922 die Baufirma Schalhorn & Co. G. m. b. H. Diese trat im Febr. 1931 in Konkurs. Kapital: RM. 1 000 000 in 18 750 Aktien zu RM. 20 u. 625 Aktien zu RM. 1000. – Vor- kriegskapital: M. 1 600 000. Urspr. M. 1 Mill., dann nach u. nach erhöht bis 1921 auf M. 10 Mill. Ferner erhöht 1922 um M. 6 Mill., 1923 um M. 34 Mill. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 29./11. 1924 von M. 50 Mill. auf RM. 1 500 000 (M. 1000 = RM. 30). Die G.-V. v. 24./8. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 500 000 durch Ausgabe von 500 Akt zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./9. 1928. Die neuen Akt. wurden von einem Konsort. unter Führung der Darmstädter u. Nationalbank zu 112 % über- nommen u. den Aktion. zum gleichen Kurse im Verh. von 3: 1 angeboten. Die G.-V. v. 29./4. 1930 (Mitt. gemäss § 240 H. G. B.) beschloss zwecks Sanierung (s. auch oben) Herabsetz. des A.-K. auf RM. 500 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verh. 4: 1; sodann Erhöh. um RM. 500 000 durch Ausgabe von 500 Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./3. 1930. Die neuen Aktien wurden von einem Konsortium zu 105 % fest übernommen. Grossaktionäre: Darmstädter u. Nationalbank, Berlin; Magdeburger Bau- u. Credit- Akt.-Ges., Magdeburg.