Industrie der Steine und Erden. ― Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 1940 ha, Kalkstein- u. Dolomitfelder enthaltend, die sich durch das ganze niederrheinisch-westfäl. Industriegebiet erstrecken. Betriebsstätten bestehen in Dornap, Gruiten, Neanderthal, Wülfrath, Hofermühle, Elberfeld, Barmen-Rittershausen, Letmathe, Hönnethal u. Oberhagen; eine Zweigniederlassung in Letmathe. In den Werksanlagen befinden sich 38 Ringöfen, davon 30 doppel- u. 3 dreiflügelige Öfen, 8 Schachtöfen, 12 Trichteröfen, 2 Sinter-Dolomitbrennereien, 1 Sackkalkanl., 3 Brecheranl., 4 Kieswäschen, 2 Direktionsgebäude, 460 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser sowie eine Anzahl landwirtschaftl. Gebäude. Ferner sind vorhanden 23 Eisenbahnanschlüsse, 165 km Schmal- spur- u. Normalspurgeleise, auf denen 73 Lokomotiven u. 3050 Transportwagen laufen, ferner eine grosse Reparaturwerkstätte. Beteiligungen: 1. Westdeutsche Kalkwerke A.-G. in Köln. Gegr. 1911. Grundbesitz ca. 250 ha in den Gemeinden Soetenich, Stolberg, Hergenrath, Berg.-Gladbach u. Walheim Kap. RM. 3 015 000. Beteilig. ca. 75 %. Die Ges. ist mit den Westdeutschen Kalkwerken A.-G. durch einen Interessengemeinschaftsvertrag verbunden. Der im Kreise Eupen gelegene Betrieb Hergenrath wurde infolge Anglieder. des Kreises an Belgien 1920 in eine selbst- ständige Ges. m. b. H. mit einem Kap. von RM. 100 000 umgewandelt, an der die Westd. Kalkwerke mit RM. 80 000 beteiligt sind. – 2. Gewerkschaft Bergmann (Dolomitwerk) in Hagen-Delstern. Grundbesitz ca. 50 000 qm. Kuxe 100. Beteilig. 50 %. – 3. Gewerkschaft Franziska III in Volkringhausen. Kuxe 100. Beteilig. 100 %. – 4. Kalkverband West- deutschland in Dornap. Gegr. 1930. Kap. RM. 20 000. Beteilig.: 55 %. – 5. Heggener Kalk- werke G. m. b. H. in Heggen (Betrieb 1931 stillgelegt). Gegr. 1910. Grundbesitz: 117 000 qm. Kap. RM. 216 000. Beteil.: 100 %. – 6. Trierer Kalk- u. Dolomitwerke A.-G. in Wellen. Gegr. 1921. Kap. RM. 300 000. Beteilig. 96.0 %. – 7. Attendorner Kalkwerke G. m. b. H. in Attendorn (Betrieb 1931 stillgelegt), Beteilig. 100 %. Verbände: Zur Vereinheitlichung u. Verbilligung des Verkaufs von Bau- u. Düngekalk wurde mit Wirkung vom 1./7. 1929 der Kalkverband Westdeutschland in Dornap mit einem Geschäftskapital von RM. 20 000 gegründet, an dem beteiligt sind die Rheinisch-West- fälischen Kalkwerke in Dornap mit 55 %, die Rheinisehen Kalksteinwerke in Wülfrath mit 25 % u. die Westdeutschen Kalkwerke in Köln mit 20 %. Statistik: Absatz 1914/15–1930/31 an rohem Kalkstein u. Dolomit: 745 095, 817 068, 917 468, 847 540, 623 742, 501 617, 555 981, 572 640, 557 788, 336 725, 796 067, 744 995, 928 000, 985 000, 951 000, 1 004 000, 628 000 t; an gebranntem Kalk u. Sinterdolomit: 555 472, 576 164, 621 660, 617 090, 454 832, 399 916, 461 194, 505 793, 470 624, 295 101, 658 120, 592 212, 827 000, 884 000, 837 000, 814 000, 586 000 t. Lieferungsverträge: Die Ges. hat mit einer grossen Anzahl Eisen- und Stahlwerke des niederrheinisch- westfälischen Industriegebietes Lieferungsverträge abgeschlossen, durch welche der Ges. während der Dauer der Verträge ein Absatz in Höhe des ganzen Bedarfs dieser Werke an dem von ihnen benötigten basischen Material zur Roheisen- u. Stahlerzeug. gesichert ist. Kapital: RM. 15 000 000 in 50 000 Akt. zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 13 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 653 000, bis 1913 erhöht auf M. 13 500 000, dann erhöht von 1919 bis 1922 auf M. 50 000 000 in 50 000 Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 50 000 000 auf RM. 15 000 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von bisher M. 1000 durch Abstempel. auf RM. 300 herabgesetzt wurde. Grossaktionäre: Vereinigte Stahlwerke A.-G., Düsseldorf; Hoesch-Köln-Neuessener A.-G. für Bergbau- u. Hüttenbetrieb Dortmund. Industriebelastung: RM. 14 870 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 28./10. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von zus. RM. 40 000 für das Geschäftsjahr), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Die Gewinnanteile des A.-R., des Vorst. etc. werden als Geschäfts-Unk. gebucht. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. 6 212 000, Gebäude 3 605 118, industrielle Anlagen 3 456 649, Bahnanschlüsse u. Gleise 339 436. Wasserleitung 7144, Ausbeutungsrechte 1, Werkz. u. Geräte 1, Lokomotiven 187 841, Masch. 2 553 484, Fuhrpark u. Förderwagen 376 755, Mobil. u. Utensil. 1, Vorräte an Kalkstein, Kalk u. Dolomit 351 901, Vorräte an Kohlen, Eisen, Stahl, Sprengmaterialien usw. 431 810, Kassa 55 984, Wechsel 151 201, Eff. u. Beteil. 2 523 309, (Bürgschaften 100 000), Debit. im Kontokorrent 4 031 533, Bankguth. 304 571. – Passiva: A.-K. 15 000 000, Hyp. 292 804, Delkr. 50 000, R.-F. 1 500 000, R.-F. II 600 000, Arbeiter-Unterstützungskasse 100 000, Lohn 43 217, rückst. Div. 2611, (Bürgschaften 100 000), Kredit. in lauf. Rechn. 1 393 028, sonst. Kredit. 5 248 125, Gewinn (Vortrag auf neue Rechnung) 358 924. Sa. RM. 24 588 739. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Handl.-Unk., Gewinnanteile, Steuern 1 339 202, Feuerversich. 14 694, Zs. 271 556, Abschr. 1 623 419, Gewinn (Vortrag auf neue Rechnung) 358 924. – Kredit: Vortrag aus 1929/30 346 127, Bruttogewinn für 1930/31 auf Kalk. Kalk- stein, Roh- u. Sinterdolomit 3 112 291, Pacht u. Miete 149 377. Sa. RM. 3 607 795. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 151.25 %; Ende 1925–1930: 62, 138, 134, 118, 96, 50 %; 1931 (30./6.): 50 %. Zulassung im Mai 1895. In Frankf. a. M.: Ende 1913: 151 %; Ende 1925–1930: – (56), 135, 128. 114, 94, 50 %; 1931 (30./6.): – %. Dividenden: 1912/13: 12 %; 1924/25–1930/31: 0, 6, 8, 8, 8, 7, 0 %. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1931. 362