5944 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Spinnerei und Weberei Mulda Akt.-Ges. in Liqu. in Mulda i. Sa. Der Betrieb der Ges. ist übergegangen auf die Akt.-Ges. für Leinen- u. Baumwoll- industrie, Schweidnitz i. Schles. Die Ges. ist lt. G.-V.-B. vom 10./10. 1927 aufgelöst. Liquidator: Fabrikdirektor Georg Dahinten, Schweidnitz, Grabenstr. 18. Gebr. Jentzsch Akt.-Ges. in Naundorf b. Grossenhain. Gegründet: 14./4. 1916 mit Wirk. ab 1./7. 1915; eingetr. 12./1. 1917. Zweck: Betrieb einer Druckerei u. Färberei. Entwicklung: Die Akt.-Ges. übernahm die Firma Gebr. Jentzsch, Ges. m. b. H.; der Nettowert der Einlage betrug M. 965 000. Als Entgelt hierfür erhielt die Ges. m. b. H. Gebr. Jentzsch 965 Aktien über je M. 1000 zum Nennwerte. 1927 Angliederung der Aus- rüstungsabteil. der seit 1862 bestehenden Firma C. G. Göschel G. m. b. H., Auerbach i. V. —– 1928/29 erbrachte Verlust von RM. 103 298, erhöht 1929/30 auf RM. 248 170, 1930/31 auf RM. 427 861. Sanierung (s. Kap.). Kapital: RM. 440 000. Urspr. M. 1 000 000, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht 1921 um M. 1 100 000 u. lt. G.-V. v. 20./1. 1922 um M. 400 000. Lt. G.-V. v. 30./1. 1922 erhöht um M. 3 800 000 in 3500 St.-Akt. u. 300 Vorz.-Akt. zu M. 1000, ausgegeb. im Verh. 1: 1 zu 300 %. Lt. G.-V. v. 5./11. 1924 Umstell. von M. 6 300 000 auf RM. 966 000 in 6000 St.-Akt. zu RM. 160 u. 300 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 25./10. 1927 Erhöh. des A.-K. um RM. 140 000. Die neuen Aktien wurden zu pari begeben u. dienten dem Erwerb der Aus- rüstungsabteil. der seit 1862 bestehenden C. G. Göschel G. m. b. H. in Auerbach i. Vogtl. Ein Bezugsrecht wurde nicht gewährt. 1928 Umtausch der Akt. zu RM. 160 in Akt. zu RM. 500 u. 100. – Die G.-V. v. 15./12. 1931 beschloss zur Sanierung der Ges. a) Auf- lösung des R.-F.; b) Erwerb der nom. RM. 6000 mehrstimmigen Vorz.-Akt. zum Nennwert; c) Herabsetzung des A.-K. von bisher nom. RM. 1 106 000 um nom RM. 666 000 auf nom. RM. 440 000 zur Deckung eines Verlustes u. zur Vornahme a. o. Abschreib., u. zwar durch Einzieh. der nom. RM. 6000 Vorz.-Akt. sowie durch Herabsetz. des St.-A.-K. im Verh. 5 2 teilweise durch Denomination, teilweise durch Verminderung der Zahl der Aktien. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 15./12. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., ev. bes. Abschr. u. Rückl., vertragsmäss. Gewinn- anteil an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Immobilien 322 069, elektr. Licht- u. Kraftanlage 17 192, Masch. 121 546, Dampfanlage 33 344, Inv. u. Utensil. 5258, Kupferwalzen 48 528, Eisenbahn-Anschlussgleis 1365, Kautionen 3262, Automobile 1, Kassenbestand 19 418, Post- scheckguth. 7375, Debit. 523 076, Betriebs-K.: Vorräte an rohen, halbfertigen u. fertigen Waren 376 249, Vorräte an Materialien usw. 51 299, Verlust-Vortrag 248 170, Verlust 1930/31 179 691. – Passiva: A.-K. 1 106 000, R.-F. 103 600, Ruhegehalts-Rücklage 40 000, Hyp. 81 485, Div. 417, Kredit. 322 394, Bank 200 844, Akzepte 103 103. Sa. RM. 1 957 843. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 391 552, Löhne u. Gehälter 277 765, Vertriebs-Unk. 59 733, Steuern u. soziale Lasten 67 504, Versicherungen, Skonto u. Zs. 59 197, Geschäfts-Unk. 26 644, Verluste an Aussenstände 30 370, Abschr. 44 959, Verlustvortrag vom Vorjahr 248 170. – Kredit: Brutto-Erlös 777 136, Gewinn von ausgelosten Wertp. 898, Verlust-Vortrag 248 170, Verlust 1930/31 179 691. Sa. RM. 1 205 895. Kurs: Ende 1925–1930: 50, 60, 71, 60, 30, 23 %; 1931 (30./6.): 19.75 %. St.-Akt. notiert in Halle a. S. 1924/25–1930/31: St.-Akt. 6, 0, 4, 5, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 10, 10, 10, 10, 0, 0, 0 0* Vorstand: Dir. Hanneck, Dr. H. Perndanner. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Rud. Steckner; Stellv. Dr. Albert Jentzsch, Kaufm. Bruno Brösel, Halle a. S.; Kaufm. Karl Göschel, Grossenhain; Prof. Dr. Robert Haller, Basel; vom Betriebsrat: P. Möckel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Halle a. S.: Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31:: Die Bilanz ergibt erneut einen Verlust, der seine Ursache hauptsächlich in dem 1931 eingetretenen Preissturz der Baumwolle findet. Zu diesem für die Baumwolle verarbeitende Industrie besonders schwerwiegenden Ereignis kommen die aus der allgemeinen Wirtschaftskrise entstandenen weiteren Belastungen. Die Schwierigkeiten unserer Industrie finden einen besonderen Ausdruck in der Stillegung einiger Fabrikbetriebe der Branche. Wenn dies auch ein betrübliches Zeichen für die ganze Branche ist, so hoffen wir, dass der Produktionsausfall der stillgelegten Betriebe uns selbst die Möglichkeit weiterer Absatzsteigerung bieten wird. Eine solche hat sich in den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres erfreulicherweise bemerkbar gemacht. Hingegen sind im neuen Geschäftsjahre insofern neue Schwierigkeiten eingetreten, als wir mit einem Grossteil unseres Exportgeschäftes von der Krise des englischen Pfundes in Mitleidenschaft gezogen werden.