6006 Chemiséhe Industrie. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Handl.-Unk. 300 577, Gewinn- u. Verlust.K. 107 624. – Kredit: Waren-K., Bruttogewinn 407 300, Gerichtskosten 316, Verlust 585. Sa. RM. 408 202. Dividenden: 1924/25–1928/29: 0 %. Direktion: Hellmuth Stobwasser. Prokuristen: M. Peter, P. Berckenhoff. Aufsichtsrat: Gen.-Konsul a. D. Hermann Stobwasser, Präsident Bruno Nitz, Frau Gen.-Konsul Stobwasser, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. S. Herz Ölfabriken Wittenberge Aktiengesellschaft, Berlin NW, Schadowstr. 1 b. Gegründet: 19./6. 1929 mit Wirk. ab 1./5. 1929; eingetr. 14./8. 1929. Zweck: Erwerb u. Fortführ. der bisher von der Firma S. Herz Ges. m. b. H. zu Berlin betriebenen Olfabriken zu Wittenberge, ferner die Herstell., Weiterverarbeit. u. der Vertrieb von Olen, Olkuchen u. damit zus.hängenden oder verwandten Produkten aller Art. Die Ges. übernahm am 1./5. 1929 von ihrer Vorgängerin der S. Herz G. m. b. H. die Wittenberger Ölinteressen. Der Um- u. Einbau der neuen Maschinerie ist im Mai 1930 beendet worden. Die Ges. besitzt nunmehr eine Pressanlage, die wohl zu den modernsten Anlagen gezählt werden darf. Kapital: RM. 1 200 000 in 1200 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1930 am 28./10. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1 138 295, Fabrikeinricht. 478 114, Masch.-Ern.-K. 150 700, Wasserturbinen 10 634, Anschlussgleise 34 500, Fuhrpark, Inv. 27 240, Hyp.-Amortisat. 40 540, Hyp.-Disagio 25 363, Rohmaterialien, Fertigfabrikate 736 790, Debit. 339 875, Kassa u. Bankguth. 10 196, Verlust (Vortrag 42 808 – Verlust 1930 187 378) 230 186. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hyp. 580 000, Wechsel 461 117, Kredit. 79 084, Bankschulden 902 235. Sa. RM. 3 222 437. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. RM. 231 151. – Kredit: Fertigfabrikate 39 077, Altmaterial 4214, Molkereiertrag 482, Reinverlust 187 378. Sa. RM. 231 151. Dividenden: 1929–1930: 0 %. Vorstand: Luis Roever, New York; Rudolf Nathan, Berlin. Aufsichtsrat: Reg.-Rat a. D. Heinrich Roever, Dresden; Max Herz, B.-Hoppegarten; Paul Stockder, Berlin-Westend, Walter Steffen, Berlin; Richard Prill, Wittenberge. Zahlstelle: Ges.-Kasse. ― QA 1 Jäger 4401. Heyl-Beringer Farbenfabriken Akt.-Ges., Berlin-Charlottenburg. (In Konkurs.) Die Ges. geriet in den letzten Monaten des Jahres 1929 in Schwierigkeiten, die aus den Kreditbeziehungen zwischen der zum Konzern der zusammengebrochenen Frankfurter All- gemeinen Versicherungs-A.-G. gehörenden Südwestdeutschen Bank A.-G., Frankfurt, u. der Gebrüder Gutbrod G. m. b. H. Frankfurt, (dem früh. Grossaktionär der Heyl-Beringer A.-G.) resultierten. Am 25./1. 1930wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. Otto Schmidt, Berlin NW, Melanchthonstr. 15. Die Gläubiger. versammlung v. 12 /2. 1930 ermächtigte den Konkursverwalter zur Annahme eines An- gebotes der Kali Chemie A.-G. auf den Erwerb des gesamten Unternehmens gegen eine Entschädigung von RM. 5 250 000. Die Besitzer der R. 6 000 000 (= hfl. 3 600 000) Obligat. haben von ihren Forderungen RM. 1 400 000 nachgelassen. In der Gläubigervers. v. 24./2. 1930 berichtete der Konkursverwalter, dass an Aktiva RM. 380 290 vorhanden seien, denen RM. 1 300 000 vorrechtslose Forderungen gegenüberständen. Das würde einer Quote von 30 % entsprechen, wenn eine von der Südwestdeutschen Bank angemeldete Bürgschafts- forderung von RM. 8 000 000 hinfällig wird, was nach den bisher angestellten Ermittlungen anzunehmen ist. Diese Quote ermässigt sich aber auf 3.8 %, wenn die Forderung der Bank anerkannt werden muss. In der Gläubigervers. v. 6./5. 1930 wurde mitgeteilt, dass insgesamt RM. 2 364 000 Vorrechtsforderungen u. RM. 15 626 000 vorrechtslose Forderungen angemeldet sind, denen ein Bestand von rd. RM. 640 000 gegenübersteht. Der Status ist zur Zeit noch gänzlich unklar, da erst das Gericht die Entscheidung über die Berechtigung der ange- meldeten Forderungen zu fällen hat. In der Gläubigervers. vom 23./6. 1931 wurde eine Ergänzungswahl des Gläubigerausschusses vorgenommen. Nach Mitteilung des Kon- kursverwalters hat sich an der Sachlage seit Abhaltung der letzten Gläubigervers. nichts geändert. Die gesamte Schuldenlast, die ursprünglich RM. 18 450 000 betrug, stellt sich zur Zeit nur noch auf RM.- 4 510 000, davon angemeldete Vorrechtsforderungen RM. 1 170 000. Es sind Bemühungen im Gange, die Vorrechtsgläubiger, deren angemeldete Ansprüche offensichtlich unbegründet sind, zur Zurücknahme ihrer Anmeldungen zu ver- anlassen. Erst dann werde sich übersehen lassen, welche Vorrechtsforderungen bei der Verteilung zu berücksichtigen sind und ob und in welcher Höhe die vorrechtslosen Gläubiger auf eine Quote rechnen können. Über weitere Regressprozesse, die man unter gewissen Voraussetzungen mit Erfolg glaubt durchführen zu können, schweben noch Erwägungen.