6256 Kautschuk-, Guttapercha-, Asbest- und Linoleumfabriken. Zweck war jede geschäftliche Betätigung der Herstell. u. des Vertriebes von Hartgummi- artikeln, Galalith u. ähnl. Artikeln, insbes. Herstellung u. Vertrieb von Goldfüllhaltern, Goldfedern u. chirurgischen Hartgummiartikeln, sämtl. Dreh-, Fräs- u. Pressteilen aus Hart- gummi u. gummifreien Ersatzstoffen für die elektrotechnische, optische, Radio- usw. Industrie, hochwertigen Radio-Einzelteilen, Metall-Schrauben u. Faconteilen, Stanzartikeln. Die Ges. ist Eigentümerin des Grundstücks Stargarder Str. 74 in Berlin u. eines Fabrik- grundstücks in Catterfeld (Landkreis Gothah). Kapital: RM. 60 000 in 600 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 2 000 000. Erhöht 1923 um M. 1 000 000 in 200 Inh.-Akt. zu M. 5000. Lt. G.-V. v. 16./2. 1925 Umstell. von M. 3 000 000 auf RM. 50 000 in 500 Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 13./10. 1925 Erhöh. um RM. 10 000 in 100 Akt. zu RM. 100, Div.-Ber. ab 1./1. 1925. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassa 378, Debit. 26 514, Grundst. u. Gebäude 160 000, Masch., Werkz. u. Inv. 47 546, Auto 1000, Muster 200, Schutzrechtgebrauchsmuster 1, Kaut. 1, Beteil. 3000, Waren 96 205, Verlust (27 802 abz. Gewinnvortrag aus 1927/28 2338) 25 464. – Passiva: A.-K. 60 000, Hyp. 83 250, Rückstell. 3157, Kredit. 135 613, R.-F. I 5000, do. II 73 291. Sa. RM. 360 311. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 102 111, Abschr. 14 348. – Kredit: Rohertrag 88 657, Verlust 27 802. Sa. RM. 116 460. Dividenden: 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Carl Zolland. Prokurist: Helmuth Steinert. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Hans Schlesinger, Frau Frieda Zolland, Kfm. E. G. von Reinhart, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Runge-Werke, Aktien-Ges. in Berlin-Spandau, Lazarusstr. 19. Der Preissturz auf dem Rohkautschukmarkt, mehr noch der allgemeine, die Ges. besonders belastende wirtschaftliche Niedergang führten zu einer vorläufigen Stillegung am 17./11. 1928 u. zu einem Zwangsvergleich mit den Gläubigern im Febr. 1929, wonach die Gläubiger bis zu RM. 200 voll, die darüber hinausgehenden Forder. im Wege des ein- fachen Liqu.-Verfahrens quotenmässig befriedigt werden sollen. Durch Veräusserung von Grundstücken u. andern Vermögenswerten sollten flüssige Mittel geschaffen werden, um die Gläubiger mit einer Quote von etwa 50 % befriedigen zu können. Wenn es noch nicht gelungen sei, die Abwicklung dieses Vergleichs durchzuführen, so liege dies (lt. Mitteil. der Verwaltung in der G.-V. v. 3./9. 1931) an der Entwicklung der Wirtschaftslage u. im besondern an der Gestaltung des Rohkautsehukmarktes. Verhandlungen wegen Abstossung entbehrlicher Grundstücke seien schon lange im Gange. Die Ges. schliesst für 1930 mit einem Verlust von RM. 1 399 767 ab. Ohne Berücksichtigung des Aktienkapitals u. des Verlustes stehen buchmässig den Vermögenswerten mit RM. 1.62 Mill. die Schulden mit RM. 2.04 Mill. bzw. unter Berücksichtigung der gebotenen 50 % RM. 1.42 Mill. gegenüber. Die Aussichten für eine Betriebswiederaufnahme seien äusserst gering. Gegründet: 23./12. 1916; eingetr. 10./5. 1917. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Zwischenprodukten für die Kautschukwaren- fabrikation, insbesondere von Kautschuk-Regeneraten, sowie die Verarbeit. dieser Zwischen- erzeugnisse von Kautschuk u. kautschukähnl. Stoffen jeder Art zu Fertigwaren. Die Ges. beschäftigt sich mit der Veredel. von Kautschukabfällen, hauptsächlich durch Herstell. von Kautschukregeneraten unter Verwend. von Lös.- u. mannigfachen anderen Verfahren. In einer zweiten Abteil. werden Kautschuk-Fertigwaren, wie Kautschukfussbodenbelag angefertigt. Die Ges. besitzt unter anderem Patente auf Verfahren zur Herstell. wasser- dichter Stoffe, zur Befestigung pulveriger u. faseriger Materialien auf Papier u. Gewebe, zur Herstell. von Fussbodenbelägen usw., ausserdem sind noch Verfahren angemeldet, die insbes. die Herstell. von Kunstleder betreffen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. liegt in Spandau u. umfasst 138 700 qm, von denen 18 700 qm bebaut sind. Es befinden sich darauf ein dreistöckiges Verwalt.-Gebäude, mehrere Flachbauten, Werkhallen, Lagerschuppen u. Beamtenwohnhäuser sowie Gleisanlagen. Zur Führ. ihres Betriebes u. zur Erzeug. von Koch- u. Heizdampf hat die Ges. drei Wasser- rohrkessel mit 750 qm Heizfläche, drei Lokomobilen mit 850 PS sowie elektr. Anlagen, welche die Erzeug. von 210 KW ermöglichen; ausserdem ist sie an das elektr. Kraftwerk Spandau angeschlossen. Angestellte u. Arbeiter etwa 300. Kapital: RM. 975 000 in 27 000 St.-Akt. zu RM. 20, 7000 St.-Akt. zu RM. 60 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 150. Urspr. M. 1 600 000. Erhöh. von 1920–1923 auf M. 50 000 000 in 27 000 St.-Akt. zu M. 1000, 7000 St.-Akt. zu M. 3000 u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 30./12. 1924 Umstell. von M. 50 000 000 auf RM. 975 000 in 27 000 St.-Akt. zu RM. 20, 7000 St.-Akt. zu RM. 60 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 150. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 3./9. Stimmrecht: Je RM 20 St.-Akt. u. je RM. 7.50 Vorz.-Akt. 15 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), eventl. besond. Rückl. u. Ab- schreib., vertragsm. Tant. an Vorst, dann 8 % Div. an Vorz.-Akt., 4 %. Div. an St.-Akt., 9 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergütung in Höhe des Monatsgehalts eines Prokuristen für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bzw nach G.-V.-B.