0316 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Entwicklung: Die ausländischen Niederlassungen der Gesellschaft sind liquidiert. Die Entschädig.-Ansprüche gegen das Reich sind durch das Kriegsschädenschlussgesetz vom März 1928 geregelt. 1921 hat die Ges. geschäftliche Verbindungen nach Japan und China aufgenommen, die sich befriedigend entwickelt haben. Der Aufbau des Geschäfts nach Japan hat durch die Erdbebenkatastrophe im September 1923 einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Ein Teil der dort lagernden Waren wurde vernichtet u. ist als Total- verlust abgeschrieben worden. Des weiteren hat die Ges. Verbindungen nach einer grossen Zahl überseeischer u. auch europäischer Länder aufgenommen, die zum Teil schon heute befriedigend arbeiten u. im übrigen ihren Wert als Organisation für die Zukunft erweisen werden, sobald die deutsche Ware im vollsten Umfang für den Weltmarkt wieder wett- bewerbsfähig geworden ist. 1922 Erwerb der Mercator Handels-Ges. m. b. H., Bremen, u. damit im Zusammenhang Anderung der Firma wie oben. 1927 Aufnahme der Tätigkeit in Westafrika durch Beteiligung an einer dort gegründeten Ges. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt 1233.2 qm. Kapital: RM. 200 000 in 500 Akt. zu RM. 20 u. 190 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegs- kapital: M. 1 250 000. Urspr. M. 750 000. 1909 Erhöhung um M. 250 000 in 250 Aktien; nochmals erhöht 1910 um M. 250 000 in 250 Aktien. Weiter erhöht 1920 um M. 1 250 000. 1922 erhöht um M. 13 500 000 in 13 500 Akt. zu M. 1000. Abermals erhöht Ende 1922 um M. 28 Mill. in 24 000 St.-Akt. u. 4000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Auf die Vorz.-Akt. wurden 25 % eingezahlt. Kap.-Umstell. lIt. G.-V. v. 30./10. 1924 von M. 44 Mill. auf RM. 405 000 (St.-Akt.: M. 10 000 gleich 5 Aktien zu RM. 20 bzw. 1 Akt. zu RM. 100). Die Vorz.-Aktien sind im Verh. 16:1 zusammengelegt u. der Nennwert der verbleibenden Akt. von M. 100 auf RM. 20 ermässigt. Dann lt. gleicher G.-V. erhöht um RM. 400 000 in 4000 St.-Akt. zu RM. 100, wovon zunächst erst M. 250 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925 fest begeben wurden. Ein Bezugsrecht der Aktionäre kam nicht in Frage; die restl. nom. RM. 150 000, div.-ber. ab 1./7. 1926, wurden 1926 zu pari begeben. Das Konsortium, welches die restl. neuen St.-Akt. übernommen hat, wird den Aktionären auf Wunsch ein Bezugsrecht einräumen. Die G.-V. v. 29./9. 1928 beschloss Umwandlung der Vorz.-Akt. in St.-Akt. u. Erhöhung um bis zu RM. 195 000 in St.-Akt. Die Erhöh. wurde nicht durchgeführt. Zwecks Deckung von Verlusten u. Vornahme von Abschr. beschloss die G.-V. v. 29./3. 1930 1) Einziehung von nom. RM. 5000 St.-Akt., die der Ges. unentgeltlich zur Verfüg. gestellt sind; 2) Herabsetz. des A.-K. um RM. 720 000 auf bis zu RM. 80 000 durch Zusammenlegung der Aktien im Verh. 10: 1; 3) Wiedererhöh. des A.-K. um RM. 120 000 auf RM. 200 000 in 190 Akt. zu RM. 1000 u. 500 Akt. zu RM. 20. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8.; bis 1930: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze ¼o des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer jährl. festzusetz. Aufwandsentschädig.), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Aug. 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 222 500, Einricht. 1, Beteil. u. Wertp.') 221 319, Kassa 239, Wechsel 9826, Waren 15 779, Schuldner 274 805, (Avale 388 575). – Passiva: A.-K. 200 000, Akzepte 55 085, Gläubiger 465 868 (darunter kurzfristig 82 000), Rückst. 21 784, Reingewinn 1734, (Avale 388 575). Sa. RM. 744 472. ) In der Hauptsache nom. RM. 298 950 Schuldbucheintragungen des Deutschen Reichs. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl-Unk., Steuern u. soz. Lasten 27 384, Zs. 15 285, Abschr. 2500, Gewinn 1734 (davon R.-F. 1000, Vortrag 734). Sa. RM. 46 904. –— Kredit: Erträgnisse RM. 46 904. Kurs: Ende 1925–1929: 38.50, 80, 90, 75, 30 %. Notiert an der Bremer Börse seit 1923. – Notiz 1930 wegen Sanierung eingestellt. Dividenden: 1924/25–1929/30: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Edmund Nehrkorn, Diedrich Buse. Aufsichtsrat: Werner Kulenkampff, Wilhelm Kehrmann, Bremen; Emil Theodor Colsman, Langenberg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen, Berlin, Hamburg u. Mannheim: Darmstädter und Nationalbank; Bremen: Norddeutsche Kreditbank A-G., Carl F. Plump & Co., Bankverein für Nordwestdeutschland. Bibundi Aktiengesellschaft, Hamburg, Neuer Wall 26. Die G.-V. v. 22./12. 1931, der ein neuer, durch die Entwickl. notwendig gewordener Sanierungsvorschlag vorgelegt werden sollte, stand im Zeichen einer scharfen Opposition, die zusammen über 10 % des A.-K. vertrat u. nach einleitenden Worten des Aufsichtsrats- vorsitzenden den Antrag auf Absetzung des Punktes 1 der Tagesordnung (Vorlage der Bilanz usw.) stellte, dem stattgegeben werden musste. Der Vorsitzende beschränkte sich darauf, Anzeige gemäss § 40 HGB. zu erstatten u. mitzuteilen, dass mit der Aussetzung des Punktes 1 der Tagesordnung auch die anderen Punkte, speziell auch die Beschluss- fassung über die vorgeschlagene Sanierung, hinfällig würden. Die Opposition forderte, dass einer neu einzuberufenden G.-V. genaue Unterlagen, insbesond. auch über die inzwischen weiter entstandenen Verluste unterbreitet werden u. beantragte gleichzeitig die Einsetzung einer Revisionskommission.