Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 6387 Direktion: Fritz Scheuer, Bruno Squar. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Hermann Marx, Stellv. Bank-Dir. Josef Böhnert, Gen.- Konsul a. D. Otto Meyer, Bank-Dir. Ferd. Moos, Konsul a. D. Rud. Lengnick, Erich Kuropatwa, Hugo Winter, Königsberg i. Pr.; Paul Schönwald, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Königsberg i. Pr.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank; Berlin: Bank des Berliner Kassenvereins. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Die Getreideernte des Herbstes 1920 stand im wesentlichen der des Jahres 1929 nicht nach. Die Zufuhren zum Lagerhaus waren fast die gleichen wie im Vorjahre, zumal im Oktober auch durch das Erscheinen russischer Transit- ware, die seit dem Kriege erstmalig wieder den hiesigen Markt belebte, sich das Geschäft bzw. der Umsatz bis zum Jahresende äusserst lebhaft gestaltete. Die rigorose Aufhebung der gemischten Privattransitläger mit dem 1. Januar 1931 schnitt jedoch bald die Ausland- zufuhren wieder ab. Obgleich die Zufuhren aus der ostpreussischen Ernte in den späteren Monaten zu wünschen übrig liessen, haben wir mengenmässig ungefähr den Vorjahresumsatz erreicht. Dagegen stand das Lagergeschäft infolge der Beengtheit der Kreditmittel im Ge- treidehandel gegen die gleiche Periode erheblich zurück. Ostpreussische Kleinbahnen-Aktiengesellschaft, Königsberg i. Pr., Königstr. 73. Gegründet: 25./6. 1900 auf 75 Jahre; eingetr. 26./6. 1900. Konz. 24./2. 1908 auf 120 Jahre. Firma bis 30./6. 1924: Insterburger Kleinbahn-A.-G. in Insterburg; alsdann die Pillkaller, Oletzkoer, Königsberger, Wehlau-Friedländer, Rastenburger, Lycker u. Ortelsburger Kleinbahn- Gesellschaften aufgenommen. Firma geändert u. Sitz nach Königsberg i. Pr. verlegt. Der Betrieb wird durch die Lenz & Co. G. m. b. H. Berlin u. in deren Auftrag durch die Ostdeutsche Eisenbahn-Ges. in Königsberg i. Pr. geführt. Zweck: Bau u. Betrieb von Kleinbahnen, Einricht. u. Betrieb von Kraftfahrlinien. Die Ges. dauert, solange eine der von ihr betriebenen Bahnen die staatliche Betriebs- genehmigung besitzt. Linien: Die Ges. betreibt folgende Kleinbahnen: 1. von Insterburg nach Trempen mit Abzweigung von Warnascheln nach Lindenhof u. von Warnascheln über Nordenburg nach Gr. Bajohren mit Anschluss an den Masurischen Kanal (0.75 m Spur), la vom Klein- bahnhof nach dem Pregelhafen in Insterburg (0.75 u. 1.435 m Spur), 2. von Insterburg über Kraupischken nach Ragnit mit Abzweigung von Luxenberg nach dem Pregeltor in Insterburg sowie vom Kleinbahnhof Ragnit nach dem Memelhafen bei Ragnit (0.75 m Spur), 3. von Insterburg nach Skaisgirren mit Abzweigung von Kauschen nach Wirbeln u. von Buchhof nach Piplin (0.75 m Spur), 4. von Gr. Brittanien über Kaukehmen nach Karkeln mit Abzweigung von Budelischken nach Seeckenburg (0.75 m Spur), 5. von Pogegen nach Schmalleaingken mit Abzweig. von Mikieten nach Tilsit (1I'm Spur), 6 von Heydekrug nach Kolleschen mit Hafenanschluss in Heydekrug (1.435 m Spur), 7. von Pillkallen nach Lasdehnen mit Abzweigung von Grumbkowsfelde nach Schirwindt u. von Kiauschen über Schillehnen nach Doristhal (1'm Spur), 8. von Tapiau über Podewitten nach Königsberg (Volksgarten) mit vollspur. Gleisanschluss an die Reichsbahn sowie mit Abzweigungen von Prawten über Schaaksvitte bis zum Schaaksvitter Hafen u. in der Stadt Königsberg vom Königstor bis zum Oberpregel (0.75 m Spur), 9. von Tapiau über Goldbach u. Klein Scharlack nach dem Reichsbahnhof Labiau (0.75 im Spur), mit einer voll- u. schmal: spurigen Fortsetzung nach dem Labiauer Deime-Hafen, 10. von Tapiau nach Friedland (0.75 m Spur), 11. von Lyck über Brodowen nach Thurowen mit Abzweig. von Brodowen nach Sawadden (1 v'm Spur), 12. von Garbassen über Mierunsken u. Treuburg nach Schwentainen (lim Spur), 13. von Puppen nach Friedrichshof (0.60 m Spur), 14. von Rastenburg über Wenden- Barten nach dem Masurischen Kanal mit Abzweig. nach Drengfurt (0.75 m Spur), 15. von Barten nach Gerdauen (0.75 m Spur), 16. von Rastenburg nach Sensburg mit Anschluss an den Reichsbahnhof Sensburg u. mit Abzweig. nach Rhein (0.75 m Spur), 17. von Wöterkeim nach Schlippenbeil. Die Betriebslänge betrug insges. 1929/30: 749.93 km. – Der Betrieb auf der Strecke Tapiau-Friedland wurde ab 1./4. 1927 eingestellt. 1928 wurden 2 Kraftfahrlinien betrieben: Lauknen–Mehlauken –Popelken (vom Kreise Labiau übernommen) und Königsberg–Waldau, 1929 kamen 3 weitere Linien hinzu: Insterburg=Szallgirren, Königsberg–Postnicken, Seckenburg–Neukirch–Gr.-Brittanien. 1930 kamen hinzu: Heydekrug–Kolleschen--Neustadt, Angerburg–Drengfurt–Barten— Korschen, Kaukehmen –Gr. Brittanien. Tilsit- Laugszargen– Tauroggen, Pogegen Schmalle- ningken-–Georgenburg, Friedrichshof Ortelsburg, so dass insgesamt 11 Linien mit einer Betriebslänge von 360 km in Betrieb sind. Statistik 1927/28–1929/30: Beförderte Personen im Kleinbahnverkehr: 1 315 617, 1235 449, 1 130 427; do. im Kraftwagenverkehr: 12 265, 55 883, 203 386. – Beförderte Güter: 662 057, 585 809, 597 242 t. Kapital: RM. 26 451 600 in 730 St.-Akt. Lit. A u. 37 058 St.-Akt. /Lit. B zu je RM. 700. Den St.-Akt. Lit. A wird eine Div. von 3½ % auf die Dauer von 43½ Jahren wie folgt gewährleistet: 1. Durch den Kreiskommunalverband des Landkreises Königs- berg für 319 Stück; 2. durch den Kreiskommunalverband des Kreises Wehlau für 400*