236 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. mechan. Werkstatt u. elektr. Reparaturwerkstatt sowie 2 Laboratorien. – Der Grundbesitz, auf dem sich die Werksanlagen usw. befinden, beträgt 19 ha 16 qm –— davon 2 ha 7 a bebaut. Anschlussgeleise von ca. 500 m Länge vorhanden. Ausserdem hat die Ges. Grund- besitz von 1 ha 23 qm ca. 300 m vom Werk entfernt in der Gemeinde Menglinghausen. Beteiligungen: Blechhandel Baroper Walzwerk G. m. b. H., Dortmund (gegr. 1930, Kap. RM. 20 000). Verbände: Das Werk gehört seit 1./7. 1927 der Rohstahlgemeinschaft mit einer Quote von 110 000 t an, ferner seit April 1930 dem Feinblech-Verband in Köln. Kapital: RM. 4 000 000 in 6000 Aktien zu RM. 100 u. 3400 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 350 000, erhöht bis 1913 auf M. 3 000 000, dann erhöht von 1920–1921 auf M. 16 200 000 in 15 000 St.-Akt. u. 1200 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 29./1. 1926 von M. 16 200 000 auf RM. 2 172 000 in 15 000 St.-Akt. zu RM. 140 u. 1200 Vorz.-Akt. zu RM. 60. Die G.-V. v. 18./12. 1926 beschloss, das A.-K. um RM. 900 000 in 9000 St.-Akt. zu RM. 100 zu erhöhen. Die jungen Akt. wurden von einem Konsort. übern. mit der Verpflicht., sie zu 105 % den alten Aktion. in der Weise anzubieten, dass auf je 10 alte Akt. zu je RM. 140 drei neue Akt. zu je RM. 100 bezogen werden können. Die Kapitalserhöh. wurde von der Verwalt. mit der Not- wendigkeit der Schaffung neuer Mittel zur Vollendung der Stahlwerksausbauten begründet, ferner sollen sie der Ges. die Möglichkeit bieten, für die im Jahre 1928 fällige bis 1./8. 1928 zinsfrei gestundete Stinnesschuld von ca. RM. 1 000 000 gerüstet zu sein. Die G.-V. v. 20./12. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 1 000 000 auf RM. 4 000 000 nach Einzieh. der Vorz.- Aktien in Höhe von RM. 72 000. Die Erhöh. erfolgt unter Ausschluss des gesetzl. Bezugs- rechtes der Aktionäre zum Kurse von 130 %. Die neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien zu je RM. 1000 werden zwecks engerer Zusammenarbeit mit der Eisen- u. Stahlwerke Hoesch A.-G. von diesem Unternehmen übernommen u. sind für 1928/29 nur zur Hälfte div.-ber. u. erst ab 1./7. 1929 voll div.-ber. – 1929/30 Umtausch der Akt. zu RM. 140 in Akt. zu RM. 100 u. 1000. Grossaktionäre: Firma Wolf Netter & Jacobi in Berlin u. Hoesch-Köln-Neuessener A.-G. für Bergbau- u. Hüttenbetrieb in Dortmund. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 16./2. Stimmrecht: Je RM. 20 Nennwert jeder Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Überrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Jnni 1931: Aktiva: Grundst. 328 162, Wohnhäuser 463 540, Werksanlagen) (3 365 636 abz. Extra-Abschr. für stillgelegte Gasanlage 170 000 u. lauf. Abschr. 190 540) 3 005 095, Kassa, Postscheck, Giro, Wechsel 24 781, Vorräte 354 381, Beteilig. 26 600, Schuldner 452 603, Verlust (Vortrag 1929/30 762 842 – Verlust pro 1930/31 396 666) 1 159 508. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Gläubiger 1 814 672. Sa. RM. 5 814 672. 1) Der Zugang bei den Werksanlagen in Höhe von rd. RM. 281 000 betrifft in der Hauptsache die im Geschäftsjahr vollendete neue Block- u. Platinenstrasse. Ferner nahm das Werk Anschluss an die Ferngas- leitung, zu welchem Zwecke ein Teil der Maschinen der elektr. Zentrale auf den Betrieb mit Koksofengas umgebaut werden musste; im Zus. hang hiermit wurde die Generatorengasanlage stillgelegt. Der Umbau sämtlicher ÖOfen auf Ferngas wurde im Berichtsjahr begonnen u. ist inzwischen zum grössten Teil durchgeführt. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1929/30 762 842, Abschreib. 370 000, Steuern 43 469, soz. Lasten 48 355, Verwalt.-Kosten 159 090, Zs. 79 808. – Kredit: Roh- überschuss 304 055, Verlust (1930/31 396 666 – Verlustvortrag 1929/30 762 842) 1 159 508. Sa. RM. 1 463 564. Kurs: Ende 1913: 126,75 %; Ende 1926–1930: 135, 110, 90, 53, 30 %; 1931 (30./6.): 29 %. In Berlin notiert. Dividenden: 1912/13: 10 %; 1923/24–1930/31: 0 %. Direktion: Kurt Stockfisch, Heinrich Schneider. Prokuristen: E. Nieland, J. Kordes, H. Harr. Aufsichtsrat: Vors. Ger.-Assessor a. D. Dr. jur. Julius Seligsohn-Netter, Berlin; Stellv. Dipl.-Ing. Dr. Eugen Jakobi, Frankfurt a. M.; Bank-Dir. Dr. Curt Sobernheim, Berlin: Prof. Dr.-Ing. Rudolf Drawe, Berlin; Reg.-Baumeister a. D. Ludwig Netter, Kaufm. Paul Jacobi, Frankf. a. M.; Gen.-Dir. Dr.-Ing. Fritz Springorum, Hütten-Dir. Dipl.-Ing. Alfred Brüninghaus, Hütten-Dir., Wilhelm Baberg, Bank-Dir. Ludwig Kruse, Dortmund; vom Betriebsrat: L. Junker, W. Dilger. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Berlin u. Dortmund: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Commerz- u. Privat-Bank, Dresdner Bank; Berlin: Bankhaus Mendelssohn & Co. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Wir konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr durch eine Reihe betrieblicher Verbesserungen sowie durch Einschränkung aller, insbes. der betrieb- lichen Ausgaben unsere Gestehungskosten erheblich senken; trotzdem war es nicht möglich, bei der überaus schwierigen Wirtschaftslage u. der sich dauernd verschärfenden Absatzkrise unsere Anlagen u. Einrichtungen so auszunutzon, wie es zur Erreichung einer Rentabilität erforderlich gewesen wäre. Wir waren gezwungen, die Produktion erheblich einzuschränken, da uns auch der Auslandsmarkt wegen der völlig unauskömmlichen Preise verschlossen blieb.