242 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Nero Akt.-Ges. für Braunkohlenverwertung in Berlin W 9, Lenneéstr. 10. Gegründet: 14./11. 1923; eingetr. 10./1. 1924. Zweck: Ausbeut. von Braunkohlenlagern. Kapital: RM. 20 000 in 200 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 200 Mill. in 400 Akt. zu M. 500 000, übern. von den Gründern zu 10 Mill. Y%. Lt. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. von M. 200 Mill. auf RM. 8000 in 80 Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 19./5. 1930 Erhöh. um RM. 12 000 auf RM. 20 000 durch Ausgabe von 120 Akt. zu RM. 100 zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Wertheim-Bank 8088, K. für Kohlenabbaurecht 1, Unterbilanz 11 911. Sa. RM. 20 000. – Passiva: A.-K. RM. 20 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 11 078, Handl.-Unk. 1266. – Kredit: Zs. 433, Verlust 11 911. Sa. RM. 12 344. Dividenden: 1924–1931: 0 %. Direktion: Rechtsanw. Dr. Georg Kemnitz. Aufsichtsrat: Handelsgerichtsrat Oscar Haac, Berlin; Rechtsanw. Dr. Fritz Sternberg, B.-Grunewald; Ulrich Schneider, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Niederlausitzer Kohlenwerke in Berlin W 9, Potsdamer Str. 127/28. Gegründet: 23./5. 1882; eingetr. 26./6. 1882. Sitz der Ges. bis 17./7. 1902 in Fürstenberg a. O. Um den Brikettvertrieb vorteilhafter zu gestalten, beschloss die G.-V. v. 12./5. 1902 Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. Entwicklung: Die Ges. ist hervorgegangen aus der Grubengesellschaft Präsident bei Fürstenberg a. O0. Bis Ende 1897 blieb das Unternehmen auf den Betrieb in Fürstenberg beschränkt, dann erweiterte es sich, u. zwar zunäcbst im Niederlausitzer Kernrevier durch Ankauf der „Zschipkauer Werke' mit den Gruben Anna I u. II, sodann 1904–1906 durch Erwerb der Gruben ,Alwine' in Costebrau, ,Consul“ bei Pulsberg, „Hörlitzer Werke“ bei Senftenberg, „Unser Fritz“ bei Costebrau, ,Victoria“ u. Bertha“ bei Gross-Räschen. Eine weitere Ausdehnung erfuhr die Ges. im Jahre 1910 durch Übernahme der Kuxenmajorität der Ges. „Elze* (Henckelswerke- Victoria II bei Senftenberg) u. „Alwine“ (Grube Ferdinand bei Lauchhammer). Im Jahre 1912 wurde Victoria III aufgeschlossen, das sich zu dem grössten Werk der Ges. in der Niederlausitz entwickelt hat. Ferner wurden 1917/18 die der Gewerkschaft Germania in Annahütte gehörenden Gruben Waidmannsheil u. Waid- mannsglück der Gesellschaft angegliedert. Die Ges. erwarb danach das diesen Gruben benachbarte Kohlenfeld Drochow. Aus diesem Feld werden die Brikettfabriken Waidmanns- heil in Särchen u. Wilhelminensglück in Klettwitz mit Kohlen versorgt. Seit 1910 hat die Ges. auch im Mitteldeutschen Revier Fuss gefasst, zunächst durch Anglieder. der „Kraft“ Bergbauges., deren Betrieb Kraft I ausgebaut u. dessen Kohlenreserve durch Erwerb des Pahnafeldes erheblich vergrössert wurde; dann durch Aufschluss u. Erricht. eines weiteren Werkes. Kraft II in Deutzen, das im Jahre 1912 in Betrieb genommen wurde, weiterhin durch Übernahme der mit Kraft 1 markscheidenden A.-G. „Glückaufschacht“' in Blumroda, Grube Kraft III genannt. – 1928 Erwerb eines Rittergutes u. sonstiger Ländereien. –— Febr. 1929 Erwerb von Bergwerkseigentum unter dem Namen „Sommerfelder Kohlen- werke 6“* in einem 1 158 000 qm grossen Felde in der Gemark. Sommerfeld u. Baudach in den Kreisen Crossen u. Sorau. – 1929 Einricht. der Grossraumförder. auf dem Werke Kraft II. – Verleg. der Brikettfabrik Anna III nach Brikettfabrik Alwine. – 1930 Still- legung der Brikettfabrik Anna I in Zschipkau. – Bau einer Grossraumförder. auf Grube Victoria III. 1931 war die Ges. infolge des Darniederliegens des Baumarktes gezwungen, zwei Ziegeleien vorübergehend u. eine Ziegelei ganz ausser Betrieb zu setzen. Die Brikett- fabrik Anna II in Zschipkau wurde durch eine Kohlenstaubexplosion am 28./8. 1931 zum grossen Teil zerstört. Die Fabrik stand bis zum 9./11. 1931 still. Während des Wiederauf- baues wurde die im Vorjahre stillgelegte Fabrik Anna I in Betrieb gesetzt. Die Erwerb. von Kohlenfeldern u. die Abrund. des alten Felderbesitzes wurden fortgesetzt. Zweck: Ausbeutung u. Betrieb von Braunkohlenwerken, Verarbeitung der Kohlen zu Briketts und sonstigen Brennmateriälien, sowie Betrieb von Ziegeleien. Besitztum: Im Senftenberger Revier: I. die Zschipkauer Werke, Grube Anna und Grube Alwine, an der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn. II. Die Gruben Victoria I u. Bertha, in der Nähe von Senftenberg mit der Station Gross-Räschen der Lübbenau-Kamenzer Eisenbahn, durch ein eigenes Anschlussgleis verbunden. III. Grube Victoria II (früher Elzer Grubengewerkschaft), durch eigenen, normalspurigen Bahnanschluss mit der Station Senftenberg verbunden. IV. Grube Victoria III (Gebiet des früheren Skyroteiches), zwischen Senftenberg und Ruh- land gelegen. durch eigenen, normalspurigen Bahnanschluss mit der Station Brieske verbunden. V. Grube Ferdinand bei Zschornegosda (früher Gew. Alwine), mit Bahn- anschluss nach Station Lauchhammer i. Sa. VI. Grube Waidmansheil bei Särchen (früher