Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 243 Gew. Germania); Bahnanschluss nach Station Annahütte N.-L. der Zschipkau–Finster- walder Eisenbahn. VII. Grube Drochow, die mit der Grube Waidmansheil markscheidet, hat eine Feldesgrösse von etwa 153 ha. Die Kohle wird im Tagebau gewonnen u. dient zur Speisung der Grube Waidmansheil u. als Res. anderer zugehöriger benachbarter Gruben. Im Spremberger Revier: I. Grube Consul bei Pulsberg (1929 stillgelegt), in der Nähe von Spremberg, mit dieser Stadt durch ein Gleis verbunden. II. 20 noch nicht aufge- schlossene verliehene Bergwerke in den Kreisen Kottbus und Spremberg. III. Das noch nicht aufgeschlossene Kohlenfeld bei Litschen im Kreise Hoyerswerda mit einer Feldes- grösse einschliesslich der von der Gesellschaft belegten Zusatzfelder von ca. 150 ha. In Sachsen und in Sachsen-Altenburg: I. Die Grube Kraft I bei Thräna S.-A., mit eigenem Eisenbahnanschlussgleis nach Borna, Bez. Leipzig. II. Die Grube Kraft II bei Deutzen im Freistaat Sachsen, mit eigenem Eisenbahnanschluss nach Kieritzsch der Leipzig-Altenburger Bahn. III. Die Grube Kraft III bei Blumroda i. Sa. mit Eisenbahn- anschluss nach Station Borna, Bez. Leipzig. Der Grundbesitz der Ges. einschl. der eigenen Kohlenfelder beträgt rund 3150 ha, die Abbaugerechtsame umfassen rund 1900 ha. Bei den Gruben Consul, Kraft III erfolgt die Gewinnung im unterirdischen Betriebe. Bei den Zschipkauer Werken, Grube Anna und Grube Alwine zu im Tagebau und ¼⅓ im unterirdischen Bau. Bei den übrigen Gruben Victoria I und Bertha, Grube Victoria II, Grube Victoria III, Grube Ferdinand sowie den Gruben Waidmansheil, Drochow, Kraft I u. Kraft II ausschliesslich im Tagebau. Zu vorstehenden Werksanlagen gehören u. a. 15 Brikettfabriken mit 80 einfachen, 31 Doppel-, zusammen 111 Brikettpressen, 3 Ziegeleien und umfangreiche sonstige Gruben- u. Fabrik- anlagen sowie Arbeiterkolonien. Die Ges. beschäftigt zus. etwa 5000 Beamte und Arbeiter. Beteiligung: Die Ges. besitzt nom. RM. 3 512 000 St.-Aktien der Bleichertschen Braun- kohlenwerke Neukirchen-Wyhra Akt.-Ges. (A.-K. RM. 3 600 000). Diese Ges. besitzt 1 Tage- baubetrieb u. 1 Brikettfabrik, die im Borna-Leipziger Revier gelegen sind u. mit den Werken Kraft I, II u. III der Niederlausitzer Kohlenwerke markscheiden. Ihre Beteil. beim Mittel- deutschen Braunkohlen-Syndikat beträgt 253 645 t Briketts u. 70 000 t Rohbraunkohle. Die Ges. ist ferner beteiligt an der Klettwitz Bergbaugesellschaft m. b. H. in Berlin (Kap. RM. 50 000), einigen kleineren Kohlenfeldergesellschaften, mehreren Gemeinnützigen Bergmannswohnstätten-Gesellschaften in der Lausitz u. in Mitteldeutschland, sowie bei einigen bergbaulichen Interessengesellschaften. Statistik: 1913/14 1927 1928 1929 1930 1931 Kohlenförderung t 4 046 988 7 089 327 7 453 593 7 820 982 6 813 334 6 018 100 Briketterzeugung t 1 260 163 2 440 362 2 634 379 2 728 864 2 411 437 2 122 789 Steineerzeugung St. 22 325 759 15 377 947 16 261 088 14 780 620 14 128 153 5 563 400 Syndikate: Die Niederlausitzer Kohlenwerke gehören mit den Bergwerkserzeugn. ihrer Gruben Anna, Alwine, Victoria I, Bertha, Victoria II, Victoria III, Ferdinand, Waidmansheil, Wilhelminensglück dem Ostelbischen Braunkohlensyndikat 1928 G. m. b. H. in Berlin an. Die Dauer dieses Syndikats ist vorläufig bis zum 31./3. 1933 festgesetzt. Die Beteilig. beträgt 895 000 t Rohbraunkohle u. 2 064 700 t Briketts. Ferner ist die Ges. für die Brikettproduktion u. die Rohkohlenversandmengen der in Mitteldeutschland liegenden Gruben Kraft I, Kraft II, Kraft III Mitgl. des am 14. u. 15./1. 1932 auf die Dauer von 5 Jahren gegründeten Mitteldeutschen Braunkohlensyndikats G. m. b. H. in Leipzig. Die Beteiligung beträgt 250 000 t Rohbraunkohle u. 978 350 t Briketts. – Den Verkauf sämtl. Kohlen- u. Briketterzeugn. der Ges. regeln die beiden genannten Syndikate. Kapital: RM. 24 200 000 in 900 St.-Akt. zu RM. 300, 39 550 St.-Akt. zu RM. 600 u. 2000 6 % (Max.) Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch zu RM. 100. (Die Ges. war am 31./12. 1931 im Besitz von nom. RM. 46 800 eigenen Akt.). Bei eventl. Liqu. der Ges. werden die Vorz.-Akt. vorab zu 112 % eingelöst. – Vorkriegskapital: M. 16 000 000. Urspr. A.-K. M. 450 000, erhöht bis 1914 auf M. 16 Mill., dann erhöht von 1918 bis 1921 auf M. 50 Mill. in 900 St.-Akt. zu M. 500, 39 550 St.-Akt. zu M. 1000 u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 5000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 31./3: 1925 von M. 50 Mill. auf RM. 24 200 000 (St.-Akt. 5: 3, Vorz.-Akt. 50: 1) in 900 St.-Akt. zu RM. 300, 39 550 St.-Akt. zu RM. 600 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Grossaktionäre: Ignaz Petschek, Aussig. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 24./3. Stimmrecht: Je RM. 300 St.-A.-K. = 1 St.; je RM. 20 Vorz.-A.-K. = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, als- dann 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem ein Fixum von M. 20000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Kohlenfelder, Abbau-Gerechtsame u. Grundbesitz 8 002 000, Bergbau- u. Abraum-Anl. 3 883 000, Brikett-Fabrik- do. 3 601 000, elektr. Kraft- u. Licht- do. 607 000, Werkstätten- do. 197 000, Eisenbahn- do. 512 000, Ziegelei- do. 30 000, Wohn-u. Wirtschafts-Gebäude 2 102 000, Mobil., Geschirre u. Automobile 66 000, Kassa 84 622, Aussenstände) 22 699 030, Warenbestände) 1 290 814, Hyp. 273 974, Wertp., Kaut. u. Beteilig. ) Die Warenbestände haben eine Verminderung um rd. RM. 15 Mill. durch die Verringerung des Brikett- stapels und durch die in den Zeitverhältnissen bedingte vorsichtige Bevorratung und Bewertung der Materialien erfahren. Dadurch und durch Einsparungen im Abraum-Betrieb ist das Konto ,Aussenstände“, welches auch die Bankguth. enthält, angewachsen. 16*