Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 267 Erläuterungen zum Geschäftsbericht für 1931, gegeben in der G.-V. vom 18./3. 1932: Bei der Erörterung des Verlustes in der Öffentlichkeit habe man die Frage an die Ver- waltung gerichtet, was denn zur Hebung des Inlandabsatzes von ihr vorgeschlagen werden könne. Die Frage müsse dahin beantwortet werden, dass der Eisenindustrie lediglich mit einer Herabsetzung der auf die Dauer unerträglichen Lasten der Wirtschaft gedient sein könne. Von dem Rohüberschuss der Ges. im vergangenen Geschäftsjahr in Höhe von RM. 151 Mill. werden allein durch Steuern u. soziale Leistungen nicht weniger als RM. 97, 5 Mill. aufgezehrt. Das seien rund zwei Drittel des gesamten Rohgewinns. Eine weitere Hilfe über die Senkung der Steuern u. sozialen Lasten hinaus müsse von der Kreditseite erfolgen. Man wisse von allen früheren Krisen her, dass aus der Schrumpfung der Produktion u. der Umsätze u. der dadurch bedingten Kapitalfreisetzung die Wirtschaft in Form erweiterter u. verbilligter Kreditmöglichkeiten den entscheidenden Auftrieb nach oben erhielt. Heute sei in Deutschland bisher als Folge unserer aussen- u. innenpolitischen Verhältnisse diese Erleichterung noch nicht eingetreten. Da auch die anderen Märkte der Welt durch Krisen heimgesucht würden, sei der deutsche Absatz immer mehr v. mehr durch Absperrungs- u. Zollmassnahmen der anderen Länder behindert. Um so wichtiger werde die Förderung des inländischen Absatzes sein. Wir könnten auch nicht weiter zusehen, dass die Einfuhr von Gütern, die wir selbst erzeugen könnten, ihren Fortgang nehme, wenn auf der anderen Seite die Absatzmärkte uns verschlossen bleiben. Die Entwicklung des deutschen Aussen- handels werde bald zu Gegenmassnahmen zwingen. Man werde verstehen, dass es der Stahlvereinsleitung bei den ungeklärten innen- u. aussenpolitischen Verhältnissen unmöglich sei, Angaben über die weitere Entwicklung der Ges. zu machen. Man könne nur feststellen, dass der Rückgang des Absatzes auf allen Gebieten angehalten habe. Es werde immer un- möglicher, die Einnahmen mit den Ausgaben in Einklang zu bringen. Man müsse zu den allerschärfsten Sparmassnahmen greifen, um die Betriebe gewissermassen von Monat zu Monat durch die Krise hindurchzubringen. Alle Investierungen würden zurückgestellt. Die Entlassungen, Kurz- u. Feierschichten mehren sich von Woche zu Woche u. verschärfen natürlich in ihren Rückwirkungen die wirtschaftliche Lage u. verringern die Einkommen der Belegschaft in immer steigendem Masse. Nur durch eine durchgreifende Entlastung der Wirtschaft wird die Krise zum Stillstand gebracht, die Zahl der Arbeitslosen verringert u. dadurch auch geholfen, die so dringend erforderlichen Einschränkungen der öffentlichen Ausgaben herbeizuführen. Stahlwerk Ergste Aktiengesellschaft in Ergste b. Schwerte. Gegründet: 8./8. 1918 als Kommanditges. a. A., umgewandelt in eine A.-G. 22./4. 1921; eingetr. 24./5. 1921 in Schwerte. Zweck: Betrieb eines Stahlwerks, Herstell., Verfeinerung u. Verwert. von Stahlerzeugn. Kapital: RM. 500 000 in 500 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 2 500 000 in 2500 Aktien, übern. von den Gründern zu 100 %. 1921 erhöht um M. 2 500 000 in 2500 Aktien. Lt. G.-V. v. 8./11. 1924 Umstell. von M. 5 Mill. auf RM. 500 000 in 5000 Akt. zu RM. 100 durch Herabsetz. der Aktien von M. 1000 auf RM. 100. 1930 Neustückelung des A.-K. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Anlagewerte 598 335, Warenvorräte 357 364, Schuldner 594 736, Kassa, Reichsbank, Postscheck u. Bankguth. 3737, (Avale 17 680). – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 50 000, Steuerausgleichs-K. 58 553, Rückstell. u. Wertberichtig. 36 063, Gläubiger 890 443, Gewinn 19 113, (Avale 17 680). Sa. RM. 1 554 172. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 273 126, Steuern 42 338, Abschr. 63 047, Gewinn 19 113. Sa. RM. 397 624. –— Kredit: Betriebsüberschuss inkl. Vortrag RM. 397 624. Dividenden: 1924/25–1930/31: ?, 0, ?, 5, 5, 2, 2 %% Direktion: Heinr. Möller. Aufsichtsrat: Gustav Zapp sen., Ewald Robert Zapp, Dr. Norbert Zapp, Düsseldorf; Rechtsanw. Dr. Otto Rascher, Zürich. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Stahlwerk Werner, Akt.-Ges., Erkrath bei Düsseldorf. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. wurde am 26./4. 1926 das Konkursverfahren eröffnet. Konkurs- Verwalter: Rechtsanw. Dr. Raffauf, Düsseldorf-Gerresheim, Heyestr. 56. Nach Abhaltung des Schlusstermins ist das Konkursverfahren April 1931 aufgehoben worden. Die bevor- rechtigten Gläubiger sind voll befriedigt worden, während die nicht bevorrechtigten Gläubiger eine Quote von 14 % erhielten. Die Ges. wurde lt. Bekanntm. des Amtsgerichts Düsseldorf v. 21./10. 1931 aufgefordert, binnen 3 Monaten Widerspruch gegen die Löschung ihrer Firma zu erheben. In Nicht- achtung dieser Aufforderung wurde die Firma am 13./2. 1932 von Amts wegen gelöscht.