Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 275 Braunkohlenbergwerk Friedrich Wilhelm I in Costebrau N.-L. angegliedert. Am 1./10. 1926 erwarb die Ges. die für sie wichtigen Verkaufsstellen der Firma Otto Mansfeld & Co., Berlin, einschl. Grundstücke, Gebäude, Bestände u. Verträge, dje als eigene Werkhandelsfirmen unter dem Namen Sächsische Gussstahl-Handelsges. weitergeführt werden. Am 30./4. 1927 wurde die Braunkohlengrube u. Brikettfabrik Friedrich Wilhelm I. in Costebrau N.-L. in Grösse von 3 060 000 qm, wovon 9470 qm bebaut waren, an die Braunkohlen- u. Brikett- industrie A.-G. – Bubiag –— in Berlin u. an die Niederlausitzer Kohlenwerke A.-G. in Berlin verkauft. Im Geschäftsjahr 1927/28 wurde die 100 % Beteiligung an der Haigerer- Hütte A.-G., Haiger (Kapital RM. 500 000) u. der Besitz an Kuxen der Gew. Luse und Ilsdorf in Weickartshain aus Rationalisierungsgründen abgestossen. Die Werksanlagen wurden weiter ausgebaut u. modernisiert. 1928 wurde das Eisenwerk in Berggiesshübel abgestossen. — 1929 wurde das Stahlwerk Pirna erworben; dieses wurde im April 1931 stillgelegt. Besitztum: Der gegenwärtige Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 813 000 qm, davon in Freital 458 000 qm, in Pirna 110 000 qm, in Cainsdorf 235 000 qm. Bebaut sind in Freital ca. 76 000 adm, in Pirna ca. 50 000 qm, in Cainsdorf ca. 25 000 qm. Die Ges. besitzt ferner Erzgrubenfelder auf Eisenerz in Sachsen u. Thüringen in einem Ausmasse von ca. 7 000 000 qm. Im Zus-hang mit den Grubenfeldern besitzt sie noch Liegenschaften von ca. 10 000 qm. Das Werk Freital- Döhlen besteht aus einem Siemens-Martin-Qualitätsstahl-Werk mit 7 Öfen von 10–45 t Fassungsvermögen; einem Walzwerk mit 5 Walzenstrassen; einem Presswerk u. einer Präzisions-Stangen- u. Draht-Zieherei; ausserdem besitzt das Werk eine grössere Anzahl von Nebenbetrieben, wie Glüherei, Vergüterei, Laboratorium für chemische, physikalische, metallographische u. wärmetechnische Betriebsüberwachung, Reparatur- Werkstätten u. a. m. Die Haupterzeugnisse des Döhlener Werkes sind: Siemens-Martin-Stahl in allen Härten bis über 100 kg/amm Festigkeit, auch nach Analyse u. in allen DIN-Qualitäten, ferner nach den Beding. der Reichsbahn, der Reichsmarine, des Germanischen Lloyd, des Büros Veritas usw., für die verschiedensten Verwendungszwecke, für Einsatz, Wasser- u. Ölhärt., gewalzt sowie blank u. präzis gezogen. Siemens-Martin-Automaten-Stahl für die Kraft- wagen-, Motorrad-, Flugzeug-, Fahrrad-, Nähmasch.-, Rechenmasch.- u. Schrauben-Industrie sowie überhaupt für die gesamte mit Automaten arbeitende Industrie, gewalzt sowie blank u. präzis gezogen. Spezial-Hochleistungsautomaten-Stahl in verschiedenen „Lardo“- Qualitäten, gewalzt sowie blank u. präzis gezogen. Siemens-Martin-Federstahl in Reichs- bahn u. Sonderqualitäten, glatt. u. gerippt, in allen Profilen, wasser- u. ölhärtbar. Hochwertiger Bau- u. Sonderstahl, legiert u. unlegiert, für den Kraftwagen-, Motorrad-, Flugzeug- u. allgemeinen Maschinenbau. Komprimierte u. polierte sowie gedrehte u. polierte Siemens-Martin-Stahlwellen nach Dinormen. Siemens-Martin-Stahlschienen in Reichsbahn-Profilen mit Laschen u. Platten. Sonderheit: Schienen in Längen von 30 m sowie verschleissfeste Schienen. Siemens-Martin-Grubenschienen u. Laschen. Stahlflaschen, nahtlos gepresst, für flüssige u. verdichtete Gase nach den Normen des Deutschen Stahl- flaschenverbandes. Reichsbahn-Hülsenpuffer (Einheitspuffer). Das Werk Pirna besteht aus einem Siemens-Martin-Stahlwerk, einer Kleinbessemerei, einer Stahlgiesserei u. einem Walzwerk mit drei Strassen. Die Hüttenanlagen des Werkes Cainsdorf wurden abgebrochen, dagegen wurde die moderne u. leistungsfähige Weichenbauanstalt ausgebaut. Erzeugnisse: Weichen, Kreuzungen u. sonstiger Bedarf für den Eisenbahnoberbau. In den Werken Freital-Döhlen, Pirna u. Cainsdorf werden etwa 1000 Beamte u. Arbeiter beschäftigt. Beteiligungen: Die Ges. ist Eigentümerin der Werkshandelsfirma Sächsische Guss- stahl- u. Gebr. Pierburg Handels G. m. b. H. mit Sitz in Berlin, von der sie sämtliche RM. 300 000 Anteile besitzt. Die G. m. b. H. ist an der Ravené Stahl Akt.-Ges. (Kapital RM. 1 500 000) mit 30 % beteiligt. Verbände: Die Sächsischen Gussstahlwerke gehören folgenden Verbänden an: Stahlwerks- verband A.-G., Düsseldorf, Halbzeug- u. Oberbaumaterialien, Stabeisen, Verband Deutscher Stahlflaschenfabriken, Düsseldorf, sowie einer Reihe kleinerer Verbände. Die Verbände be- Zwecken Förder. des Stahlgewerbes durch die Festlegung von Richtlinien zwecks Förderung des Absatzes nach dem In- u. Auslande. Kapital: RM. 6 000 000 in 2500 Aktien zu RM. 100 (Nr. 1–2500) u. 5750 Aktien zu RM. 1000 (Nr. 2501–8250). – Vorkriegskapital: M. 4 750 000. Urspr. M. 540 000, erhöht von 1916–1922 auf M. 56 000 000 in 2500 Akt. zu M. 600, 45 398 Akt. zu M. 1200 u. 14 Akt. zu M. 1600, Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 56 000 000 auf RM. 7 000 000 (M. 1200 = RM. 150 u. M. 1600 = RM. 200). Lt. G.-V. v. 21./12. 1928 Anderung der Einteil. des A.-K. in Akt. zu RM. 100 u. 1000. Lt. G.-V. v. 24./6. 1929 Erhöh. des A.-K. um RM. 1 800 000. Die G.-V. v. 25./2. 1931 hat beschlossen, das A.-K. von RM. 8 800 000 auf RM. 2 200 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verh. 471 herabzusetzen u. das A.-K. um RM. 3 800 000 auf RM. 6 000 000 wieder zu erhöhen. Die neuen Aktien, div. ber. ab 1./7. 1931) wurden den Aktion. 2: 1 zu 100 % angeboten. Grossaktionäre: Ein Werks-Konsortium, der Sächs. Staat u. die Stadt Freital. Hypothekar-Anleihe: RM. 4 000 000 in 6 % Teilschuld verschreib. lt. Beschluss v. 28./1. 1927, rückzahlbar zu 102 %, 3000 Stücke zu RM. 1000 u. 2000 Stücke zu RM. 500, lautend auf den 8 18*