Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 283 angeschlossen Abnehmer ergeben. Die Einführung der achtstündigen Schicht für alle Betriebe im Mai 1931 machte die Neueinstellung bzw. Wiedereinstellung von Angestellten und Arbeitern notwendig und hat auf die Produktionskosten verteuernd gewirkt. Unser Grubenfelder-Besitz wurde durch Erwerbung von einigen kohleführenden Grundstücken in der Nachbarschaft unserer im Betrieb befindlichen Gruben abgerundet. Aussichten des Geschäftsjahres 1932: In den Monaten Januar u. Februar 1932 blieben die Abrufe hinter denen des Vorjahres erheblich zurück. Auf das Ergebnis des kommenden Jahres wird sich die entsprechend der 4. Notverordnung v. 8./12. 1931 ab 11./12. 1931 eingetretene Preissenkung, die durch inzwischen vorgenommene Lohn- u. Gehalts-Senkungen bei weitem nicht ausgeglichen wird, besonders nachteilig auswirken. Norddeutsche Eaßlen und Cokes-Werke A.-G. in Hamburg 1, Chilehaus B. Gegründet: 14./6. 1898. Zweck: Betrieb einer Kokerei mit Gewinnung von Nebenprodukten im Hamburger Freihafen sowie der Betrieb von Handelsgeschäften, die mit diesem Zwecke in Verbindung stehen. Herstell. von Koks aus gewaschenen Kohlen, Gewinnung von Teer, Ammoniak, Benzol, Kokerei-Gas. Die Ges. pachtete von der Stadt Hamburg eine am kleinen Grasbrook, am Indiaquai belegene, ca. 22 000 qm grosse Fläche für einen Zeitraum von 50 Jahren, also bis 1948. Zu den Anlagen gehören 50 Öfen. – Nach einer Sachverständigen-Schätzung hatten die Werksanlagen der Ges. Ende 1931 einen gemeinen Wert von rd. RM. 1 482 000. —– Angestellte u. Arb. ca. 250. Beteiligungen: Vielfache gemeinsame Interessen, vor allem bei der betriebstechnischen u. kaufmänn. Führung, haben die Verwaltung (lt. Mitteil. im Geschäftsbericht 1931) ver- anlasst, die Aktienmajorität an der Unterelbe Brikettwerk u. Kohlenhandels-A.-G. in Hamburg zu erwerben. Kapital: RM. 2 480 000 in 2400 Aktien zu RM. 1000 (Nr. 1–2400) u. 800 Aktien zu RM. 100 (Nr. 2401–3200). – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 1 500 000, 1899 Erhöh. um M. 500 000, 1922 um M. 60 000 000. Die G.-V. v. 24./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 62 Mill. auf RM. 2 480 000 in 62 000 Aktien zu RM. 40. Die Aktien zu RM. 40 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 27./2. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Über die Verwendung des Reingewinns beschliesst die G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Gebäude 365 650, Masch. 1 392 749, Werkz., Betriebs- u. Geschäfts-Inv. 1, Beteilig. 442 787, Roh- u. Hilfsstoffe 56 061, Fertigerzeugnisse 154 623, Aussenstände 719 551, Wechsel 208 533, Kassa einschl. Guth. bei der Reichsbank u. dem Postscbeckamt 42 735, sonst. Bankguth. 40 030, (Avalschuldner 45 000). – Passiva: A.-K. 2 480 000, R.-F. (45 000 = Zugang 1931 55 000) 100 000, Wohlfahrts- u. Unterstütz.-F. 50 000, Delkr.-F. 99 369, Anlagen-Ern.-F. 290 292, lauf. Schulden 221 495, unerhob. Div. 520, (Aval- gläubiger 45 000), Reingewinn 1931 176 525, Vortrag vom Vorj. 4520. Sa. RM. 3 422 722. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 865 437, soz. Abgaben 69 159. Abschr. auf Anlagen 342 743, andere Abschreib. 110 697, Steuern 107 608, sonstige Aufwend. (Gen.-Unk.) 232 749, Wohlf.- u. Unterstütz.-F. 50 000, R.-F. 55 000, Gewinn 176 525 (davon Div. 173 600, Vortrag 2925). – Kredit: Rohgewinn 2 000 713, Zs. 9205. Sa. RM. 2 009 919. Gesamtbezüge des A.-R. u. Vorst. für 1931 beliefen sich auf RM. 106 600. Kurs: Ende 1928–1931: 83, 85, 80, 78 (Bil.-K.) %. Freiverkehr Hamburg (Einführ. in den amtl. Verkehr ist beabsichtigt). Dividenden: 1913: 5 %; 1924–1931: 0, 0, 0, 0, 0, 5, 7, 7 %. Direktion: Otto Blumenfeld, Eduard Carl Koenigs. Prokuristen: H. Wöhlert, W. Fischer, A. Sengelmann. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermeister Dr. Carl Petersen, Rechtsanw. Dr. Alfred Kauffmann, Frau E. Blumenfeld, Dr. G. Eberstadt, Hamburg; Bergwerks-Dir. Dr. Müller, Essen; vom Betriebsrat: L. Deranek, A. Pischel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Dresdner Bk., Vereinsbank in Hamburg. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Das Werk hat im Berichtsjahr ohne wesentl. Betriebs- störungen gearbeitet. Die Ausbeute betrug ca. 140 000 t Koks nebst den entsprech. Neben- produkten. Durch geeignete Vorricht. sind grössere Lagermöglichkeiten für Koks u. Benzol geschaffen worden. Die Erlöse für unsere Produkte waren rückläufig. Besonders ungünstig hat sich die Konkurrenz der ausländ. Kokssorten in der letzten Zeit ausgewirkt. Der neu eingeführte Ammoniakzoll, sowie die Bestimm. über die Spiritusbeimischung bei Benzol beeinträchtigen die Erlöse in diesen Produkten erheblich. Die Aussichten für das Jahr 1932 sind infolge der auf Grund der Notverordn. v. 8./12. 1931 vorgenommenen unverhältnismässig starken Senkung der Kokspreise besonders ungünstig. Auch wird die Erhöh. der Umsatz- steuer die Ergebnisse stark beeinträchtigen. Die Ges. muss daher mit sehr beträchtlichen Mindereinnahmen rechnen.