Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 297 vortrag aus 1929/30 5646, Betriebsüberschuss u. sonstige Einnahmen per 1930/31 987 619. Sa. RM. 993 265. Kurs: Notiz 1923 in Leipzig eingestellt. Dividenden: 1913/14; 0 %; 1924/25–1930)/31: 4, 4, 4, 4, 5, 5, 5 %. Vorstand: Dipl.-Ing. Hans M. Ziervogel. Prokurist: G. Schöne. Aufsichtsrat: Vors. Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Dr. Conrad Schönfeld, Leipzig; Stellv. Bergwerks-Dir. Dipl.-Berg.-Ing. Iwan Sapper, Berlin; Gen.-Dir. Paul Kriebitz, Wiesbaden; Dr. Ernst Petschek, Berlin; Fabrikbes. Wilh. Kratzsch, Dir. Bruno Just, Leipzig; vom Betriebsrat: K. Zander, W. Biersack. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig u. Dresden: Deutsche Bank u. Disc.-Ges.; Hildesheim: Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges. Stadtberger Hütte, Act.-Ges. in Liqu. in Niedermarsberg, Westf. Lt. Geschäftsbericht 1929/30 stand die Rentabilität bzw. die Existenzmöglichkeit des Werkes von jeher in stärkster Abhängigkeit vom Weltkupferpreise. Das abgelaufene Geschäftsjahr brachte eine bittere Enttäuschung, da der Weltkupferpreis unvorhergesehen fast um die Hälfte sank. Da die Dauer des Tiefstandes nicht vorauszusehen war und es unmöglich war, auf lange Sicht mit grossem Verlust zu arbeiten, blieb der Gesellschaft in der 2. Hälfte des Jahres 1929/30 nichts anderes übrig, als den Grubenbetrieb einzustellen. Von diesem Zeitpunkt an musste sich die Gesellschaft darauf beschränken, die in der Halde liegenden Bestände aufzuarbeiten. Auf Grund der gesamten Weltproduktionsverhältnisse musste man zu der Überzeugung kommen, dass eine Anderung der Lage in absehbarer Zeit nicht eintreten würde. Aus diesem Grunde beschloss die a. o. G.-V. v. 31./10. 1930 die Lidquidation der Ges. Liquidator: Dir. Dr. Günther Feld, Niedermarsberg (bisher. Vorstand der Ges.). Nachdem die Verwaltung erkennen musste, dass eine irgendwie geartete Wieder- inbetriebnahme bzw. Verwertung der Gruben in absehbarer Zeit nicht möglich ist, hat sie 1930/31 die noch vorhanden gewesenen Materialien: wie Masch., Gleise usw. ausgebaut und veräussert und die Gruben nach Ausführung aller durch das Berggesetz und die Bergpolizeiverordnungen vorgeschriebenen Massnahmen endgültig ersaufen lassen müssen. Die durchschnittliche Belegschaft der Hütte, welche mit der Aufarbeitung der noch vor- handenen Zwischenprodukte beschäftigt wurde, bezifferte sich während des Jahres 1930/31 auf 35 Mann. Aus vorhandenen Zwischenprodukten wurden erzeugt 480 t Raffinad- kupfer. 20 % werden ab 23./11. 1931 als 1. Liquidationsrate an die Aktionäre ausgeschüttet. Gegründet: 12./10. 1872. Zweck war Ausbeutung der seit 1838 von der Stadtberger Hütte bei Niedermarsberg betriebenen Kupfergruben „Friederike“, „Oskar“ u. „Mina“ u. der Kupferhütten daselbst. Gewinnung von Raffinad- u. Elektrolytkupfer. Die mit 3 Kupferschmelzöfen, Anstalt zur Herstellung von elektrolyt. Kupfer u. Aus- ziehung von Silber u. 1 Erzwalzwerk eingerichteten Betriebe sind durch Schienengeleise mit den Förderpunkten der Gruben verbunden. Produktion 1924/25–1929/30: Erze 22 379, 47 345, 51 380, 73 153, 52 000, 41 685 t; Kupfer 378 695, 348 428, 484 012, 492 100, 600 000, 582 000 kg. – Belegschaft: Ca. 150 Arb. u. Angestellte. Kapital: RM. 750 000 in 3750 Akt. zu RM. 100 u. 1875 Akt. zu RM. 200. – Vorkriegs- kapital: M. 2 250 000. Urspr. M. 3 000 000, 1877 Rückkauf von M. 750 000. Erhöht 1921 um M. 2 250 000. Lt. G.-V. v. 5./1. 1924 Umstell. von M. 4 500 000 auf RM. 750 000 (6:1) in 3750 Akt. zu RM. 100 u. 1875 Akt. zu RM. 200. Bilanz am 31. Okt. 1930: Aktiva: Grubenbesitz (65 000, Abschr. 55 000) 10 000, Immob. (381 891, Abschr. 54 881) 327 010, Mobil. 8899, Kupfer u. Zwischenprodukte 330 354, Material. 18 154, Wertp. 125 436, Debit. in Ifd. Rechn. 23 245, do. Bankguth. 12 984, Kassa, Wechsel, Postscheck, Reichsbank 5820, Verlust (8513 abzügl. Gewinnvortrag aus 1928/30 4308) 4205, (Bürgschaften 3000). – Passiva: A.-K. 750 000, R.-F. 75 000, Kredit. 38 303, rückst. Löhne 2804, (Bürgschaften 3000). Sa. RM. 866 107. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 110 306, Gen.-Kosten u. Steuern 28 474. – Kredit: Rohgewinn 130 267, Gewinnvortrag aus 1928/30 4308, Verlust (8513 abzügl. Gewinn- vortrag aus 1928/30 4308) 4205. Sa. RM. 138 780. Liquidationseröffnungs- Bilanz am 1. Nov. 1930: Aktiva: Grubenbesitzt) 10 000, Immobil.2) 213 283, Mobil. 6776, Kupfer u. Zwischenproduktes) 330 354, Material. 18 154, 1) Der Grubenbesitz wurde mit dem Wert von RM. 10 000 aus der Schlussbilanz am 31./10. 1930 über- nhnommen, weil damals immerhin noch damit gerechnet werden konnte, dass sich zu diesem Preise noch Interessenten finden würden. 2) Grundstücke, Wohnhäuser u. Fabrikgebäude wurden mit den Werten eingesetzt, welche den damaligen örtlichen Verkaufsmöglichkeiten entsprachen. Masch. u. Apparate wurden, sofern sie noch in gutem ge- brauchsfähigem Zustande waren, mit einem vorsichtig bemessenen Altverkaufswert veranschlagt. Veraltete Maschinen wurden mit dem damaligen Schrottwert eingesetzt. )Die Bestände an Kupfer und Zwischenprodukte wurden unter Zugrundelegung eines Kupferpreises von RM. 85 p. 100 kg für das fertige Raffinad beweltet unter Berücksichttgung der noch aufzuwendenden Gesamtkosten für ihre Ueberführung in marktgängiges Raffinad.