306 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, Sitz in Rosenberg, Oberpfalz. (Börsenname in Berlin: Maximilianshütte.) Gegründet: Die A.-G. wurde als Nachfolgerin der früheren Kommandit-Ges. Michiels Goffard & Co. durch Vertrag v. 17./4. 1851 mit Sitz in Sauforst bei Burglengenfeld (Oberpfalz) gegründet. Gemäss Vertrag v. 29./5. 1855 u. Genehmig. v. 9./8. 1855 war die Ges. im Register des Handelsgerichts Regensburg am 6./10. 1862 mit dem damaligen Sitz Maximilianshütte eingetragen; sie verlegte 1871 ihren Sitz nach München u. lt. G.-V. v. 18./8. 1911 nach Rosenberg (Oberpfalz). Zweck: Das Fabrikationsprogramm der Ges. umfasst sämtliche A-Produkte (Halbzeug, Formeisen, Eisenbahnmaterial), ferner die Herstell. von Stabeisen, Fein- u. Mittelblechen, Grau-, Stahl-, Metall- u. Handelsguss, Achsen, Thomasmehl, Düngerkalk u. Schlackenziegeln. Besitztum: Die Ges. hat einen Grundbesitz von insgesamt 1012 ha, der sich auf folgende Länder verteilt: Bayern 481.27 ha, Thüringen 130.29 ha, Sachsen 75.87 ha u. Preussen 324.57 ha; davon entfallen 383.15 ha auf Industriegelände u. Wohnungs- kolonien, während der Rest im wesentlichen landwirtschaftl. Zwecken nutzbar gemacht ist. Die Erzgerechtsame hat eine Flächenausdehnung von 51 382 ha, die Steinkohlengerechtsame von 8 preuss. Maximalfeldern überdeckt rund 1750 ha. – An zurzeit in Betrieb befindlichen Anlagen besitzt die Ges. 6 Erzgruben mit 9 Förderschächten u. einem aufgeschloss. Gesamt- vorrat von 20 000 000 t geschätzt, 2 Hochofenwerke mit insges. 10 Hochöfen u. einer Jahres- leistungsfähigkeit von etwa 580 000 t Roheisen, 2 Thomas-Stahlwerke mit 5 Konvertern von je 12 t und 4 Konvertern von je 16 t, die eine jährl. Leistungsfähigkeit von etwa 475 000 t Rohstahl haben, 2 Siemens-Martin-Stahlwerke mit 3 Öfen von je 18 t u. 3 Öfen von je 40 t, die eine jährl. Leistungsfähigkeit von etwa 125 000 t Rohstahl aufweisen, 3 Walzwerksanlagen mit 2 Blockstrassen, 1 Mittelstrecke, 3 schweren Schienen- und Trägerstrassen, 3 Stabeisen- strassen und 3 Feinblechstrassen. Die Ges. besitzt ferner je eine Grauguss-, Stahl-, Metall- und Handelsgiesserei sowie 1 Achsenfabrik, 2 Thomasschlackenmühlen, 2 Kalkwerke und 2 Schlackenziegeleien, welch letztere eine durchschnittliche Jahreserzeugung von insgesamt 22 000 000 Steinen haben. Die Ausrüstung sämtl. Werke entspricht in jeder Hinsicht dem heutigen Stande der Technik. Als Kraftquelle wird auf sämtlichen Werksanlagen in der Hauptsache elektrische Energie benutzt, die auf dem Hauptwerk Rosenberg und in Unterwellenborn durch Gichtgasmasch. u. auf den übrigen Werken durch Turbozentralen erzeugt wird. Zur Versorgung der in Sulzbach und Auerbach gelegenen Erzgruben dient eine 35 000 Voltleitung, die von der Gichtgasmaschmenzentrale der Rosenberger Hochofen- anlage gespeist wird. Die Kesselanlagen haben eine Heizfläche von insges. rund 5800 qm. Die zur Verfüg. stehende Energiemenge beträgt zurzeit rund 52 200 PSs im Jahre. Sämtliche Anlagen – ausgenommen 3 Erzgruben, die Handelsgiesserei u. die Achsen- fabrik – sind mit der Reichsbahn durch eigene Gleisanschlüsse verbunden. Die Ge- samtlänge der Gleise in den Betrieben der Gesellschaft beträgt rund 46 km. In eigenem Besitz befinden sich 17 normal- u. 27 schmalspurige Dampflokomotiven, 1 Benzin- u. 4 elektr. LDokomotiven, ferner 75 Güterwagen. Verschiedene Drahtseilbahnen mit einer Gesamt- länge von etwa 10 km verbinden Erzgruben u. Kalksteinbrüche mit den benachbarten Hochofenanlagen bzw. Eisenbahnstationen. Der Ges. gehören 5 Verwaltungsgebäude und 1835 Beamten- u. Arbeiterwohn. mit 4 Konsumanstalten. Nicht in Betrieb ist die ebenfalls der Ges. gehörige Zeche Maximilian bei Hamm i. W. mit 8 preuss. Maximalfeldern in einer Flächenausdehnung von 1750 ba und einem auf 150–200 000 000 t geschätzten Steinkohlen- vorkommen. Die Zeche musste im Jahre 1914 infolge Wassereinbruchs stillgelegt werden. Die Übertageanlagen sind verwertet, rund 143 ha landwirtschaftlich verpachtet, sämtliche Wohnungskolonien vermietet. Die vorerwähnten Anlagen verteilen sich auf die einzelnen Länder wie folgt: 1. Bayern: a) Hauptwerk in Rosenberg (Oberpfalz): eine Hochofenanlage mit sechs Hochöfen u. einer jährlichen Gesamtleistungsfähigkeit von etwa 300 000 t Roheisen, deren Erzversorgung teils aus den Sulzbacher Gruben mittels einer Drahtseilbahn, teils aus der in Auerbach gelegenen Grube per Bahn erfolgt, ein Thomas-Stahlwerk mit fünf Konvertern von je 12 t Inhalt u. einer Jahresleistungsfähigkeit von insgesamt etwa 275 000 t Rohstahl, ein Walzwerk mit einer Blockstrasse u. zwei schweren Trägerstrassen, eine Thomas-Schlackenmühle, eine Schlackenziegelei mit einer durchschnittlichen Jahreserzeugung von 10 000 000 Steinen. sonstige Nebenbetriebe und eine Gasmaschinenzentrale, deren Leistungsfähigkeit rund 13 600 PS beträgt; hier befinden sich ferner ein Verwaltungsgebäude, 285 Beamten- u. Arbeiterwohnungen sowie eine Konsumanstalt u. 1 Filialkonsumanstalt; b) Haidhof (Ober- pfalz): zwei Siemens-Martin-Stahlwerke mit drei Öfen von je 18 t u. drei OÖfen von je 40 t Fassungsvermögen u. einer jährl. Gesamtleistungsfähigkeit von etwa 125 000 t Rohstahl, ein Walzwerk mit einer Mittelstrecke u. drei Stabeisenstrassen, ferner 3 Feinblechstrassen sowie je eine Grauguss-, Stahl- u. Metallgiesserei; hier sind ein Verwaltungsgebäude, 225 Beamten- u. Arb.-Wohn. sowie eine Konsumanstalt vorhanden; c) Sulzbach (Oberpfalz): drei Eisen- erzgruben mit drei Förderschächten mit 140 m Teufe u. einem aufgeschlossenen Vorkommen von etwa 5 000 000 t, ferner 27 Beamten- u. Arb.- Wohn. sowie 1 Filial-Konsumanstalt; d) Auer- bach (Oberpfalz): eine Eisenerzgrube mit zwei Förderschächten mit 130 m Teufe u. einem aufgeschlossenen Vorkommen von etwa 5 500 000 t sowie 131 Beamten- u. Arbeiterwohnungen u. eine Konsumanstalt; e) Lengenfeld: ein Kalkwerk, das die bayerischen Erzgruben u.