= Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 311 Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Die Absatzmöglichkeiten für die Erzeugnisse der eisenschaffenden u. eisenverarbeitenden Industrien wurden ständig geringer. Unter diesen Umständen war die Ausnutzung unserer Betriebe nur in beschränktem Masse möglich. So mussten die Auerbacher Eisensteingruben ab 1./3. 1931 stillgelegt werden; ebenso war das Martinwerk in Maxhütte-Haidhof fast während des ganzen Geschäftsjahres ausser Betrieb, während die Stabeisen- u. Blechstrassen mit Feierschichten arbeiteten. In Unter. wellenborn waren in den ersten 4 Monaten des Geschäftsjahres 2 Öfen, für die restlichen 8 Monate nur 1 Ofen im Feuer, das Stahlwerk wurde Anfang Februar 1931 stillgelegt; das Walzwerk hat während des Geschäftsjahres 1930/31 6 Monate gearbeitet. Eisen-Industrie zu Menden und Schwerte, Aktien-Gesellschaft in Schwerte bei Dortmund. Gegründet: 29./8. 1872; eingetr. 9./9. 1872. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Fassoneisen u. Sonderprofilen für Spezialbedarf (für Lokomotiven, Waggons, Automobile, Fenster, Rolladen u. a. m.) gewalzt u. gezogen. Entwicklung: Die Ges. übernahm bei Gründ. die Eisenwerke von Kissing & Schmöle in Schwerte u. in Rödinghausen b. Menden. Der Betrieb der letzteren Werke ist später aufgegeben worden. 1916/17 wurde die Eisensteingrube Jakobskrone erworben. 1920 Anschluss an den Stumm-Konzern. Die Ges. gehört der Rohstahlgemeinschaft u. dem Stabeisenverband an. Pachtvertrag: Die G.-V. v. 18./8. 1926 genehmigte die Verpacht. der Betriebe der Ges. ab 1./7. 1926 –30./6. 1956 an die Ver. Stahlwerke A.-G. Nach dem Pachtvertrage ist durch die Ver. Stahlwerke, die selbst Aktionäre sind, den übrigen Aktion. eine jährl. Div. von 5 * garantiert. Für den Fall, dass die Vereinigten Stahlwerke selbst mehr als 5 % Div. verteilen, wird auf die Menden- u. Schwerte-Aktien eine Zusatz-Div. in Höhe der halben über 5 * hinausgehenden Stahlvereins-Div. gezahlt. Die Div. wird fällig mit der Div. der Ver. Stahl- werke A.-G. Kapital: RM. 3 171 000 in 4530 Aktien zu RM. 700. –— Vorkriegskapital: M. 4 530 000. Urspr. A.-K. M. 4 500 000; nach verschied. Wandlungen betrug das A.-K. 1912: M. 4 530 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./12. 1924 in bisherige Höhe auf Reichsmark. Lt. G.-V.-B. vom 18./8. 1926 Herabsetz. des A.-K. von RM. 4 530 000 auf RM. 3 171 000 durch Abstemp. der Aktien von RM. 1000 auf RM. 700. Grossaktionäre: Die Akt.-Majorität befindet sich im Besitz der Vereinigten-Stahlwerke A.-G., Düsseldorf. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 24./3 Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div.; der A.-R. erhält 10 % Tant. (ausser einer von der G.-V. zu beschliess. festen Jahresvergüt.). Rest weitere Div. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. 500 000, Gebäude 380 000, Masch., Öfen u. Gleise 191 128, Geräte 2, (Buürgschaften 2), Wertp. u. Beteil. 3002, Forder. 1 364 421, Verlust (Vortrag aus 1929/30 704 197 – Verlust in 1930/31 28 249) 732 446. – Passiva: A.-K. 3 171 000, (Bürgschaften 2). Sa. RM. 3 171 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1929/30 704 197, allg. Unk. 28 249. Sa. RM. 732 446. – Kredit: Verlust RM. 732 446 (wird vorgetragen). Dividenden: 1912/13: 0 %; 1924/25–1930/31: 0, 0, 2, 5½, 5½, 5, 5 % (s. auch „Pachtvertrag). Direktion: Eugen Schlitter, Düsseldorf; Otto Schleimer, Schwerte. Aufsichtsrat: (3–6) Konsul J. L. Kruft, Essen-Bredeney; Dr. Helmut Poensgen, Dr. Hans Fussban, Dr. Wilhelm Späing, Düsseldorf. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Waldenburger Bergwerks-Aktiengesellschaft in Waldenburg in Schlesien. Gegründet: 5./5. 1930; eingetr. 12./11. 1930. Hans Heinrich Fürst von Pless brachte Bergwerke, Kuxe, Grundst., Betriebsanl., Forder., Beteilig. u. andere Vermögenswerte im Gesamtwerte von RM. 21 996 000 ein und erhielt für diese Einlage 21 996 Aktien. In Verbindung mit den entstandenen finanz. Schwierigkeiten im Pless-Konzern musste im. Dez. 1930 auch die Ges. sich an ihre Gläubiger wenden, um über ein Moratorium zu verhandeln. Zweck: Betrieb, Pachtung u. Verpacht. von Unternehm. der Bergwerks- u. Chemischen Industrie einschl. von Fabriken u. Anlagen, die als Nebenbetriebe vorgenannter Unternehm. anzusehen sind, insbes. von Kokereien, Ammoniakfabriken, Leichtölfabriken, Brettmühlen, Sägewerken u. Ziegeleien, sowie die Beteilig: an derartigen Unternehm.; Ein- u. Verkauf aller bei diesen Industrien benötigten bzw. gewonnenen Produkte; Erwerb u. Verwert. von Patenten auf dem Gebiete dieser Industrien. Kapital: (Sanierung beschlossen) RM. 22 000 000 in 22 000 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. – Die G.-V. v. 19./3. 1932 beschloss zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des A.-K. auf RM. 8 000 000. Näheres darüber siehe im Nachtrag dieses Buches. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grubenfelder u. Grubenbaue unter Tage 5 686 621, Grundst. u. Gebäude 11 395 999, Masch., Apparate u. Inventar 14 579 505, im Bau befindl.