312 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Anlagen 1 916 064 (Gesamtwert der Anlagen 33 578 188), Beteilig. 595 594, Materialien u. Lagerbestände 2 290 841, Schuldner 4 217 595, Übergangs- u. Verrechnungs- E. 342 400, Kassa u. Wechsel 97 961 (Bürgschaften 28 521), Verlust 11 975 103. – Passiva: A.-K. 22 000 000, Delkr. 1 641 531, Hyp. 5 318 672, Gläubiger 18 093 802, Akzepte 3 907 540, Einzahl.- Verpflicht. a. Akt. d. Stickstoffwerke 740 000, Übergangs- u. Verrechn. -K. 1 396 137 (Bürgschaften 28 521). Sa. RM. 53 097 682. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern, Abgel Soziallasten u. Zs. 4 142 442, Abschr. u. Rückst, 2 704 258, Sonderabschr. 8 906 547. – Kredit: Betriebsüberschuss 3 778 144, Verlust 11 975 103. Sa. RM. 15 753 247. Bilanz am 31. Dez. 1931: siehe im Nachtrag. Dividenden: 1930/31: 0 %. Vorstand: Dir. Heinr. Lohsse, Bergwerks-Dir. Dr. Schmidt, Rechtsanw. Dr. Hanns Heckert. Prokuristen: P. Pilz, R. Lungwitz. Aufsichtsrat: Dr. Hans Prinz von Pless, Pszczyna (Poln. O.-S.): Dir. Otto Meyer, Berlin; Oberdir. Hanns Treitschke, Beuthen O.-S.; Gen.-Dir. Walter von Pohl, Waldenburg; Fürst- lich Plessischer Ober-Bergwerks-Dir. Dr. Franz Ebeling, Laziska- Srednie (Poln. O.-S.). Zahlstelle: Ges.-Kasse. „Eintracht“', Braunkohlenwerke und Briketfabriken in Welzow (N./L.). Gegründet: 23./2. 1887; eingetr. 23./4. 1887. Sitz bis 11./11. 1905 in Berlin. Entwicklung: Am 21./12. 1881 wurde die Gewerkschaft Eintracht I auf dem verliehenen Bergwerk Gustav Ferdinand bei Bennstedt im Mansfelder Seekreise gegründet. Die Gewerk- schaft erwarb im Anschluss daran die zu den J. Werminghoff'schen Braunkohlenwerken gehörige Grube Louise bei Domsdorf, Kreis Liebenwerda. Zweck dieser Gründung war in erster Linie der Betrieb u. die Erweiterung der Grube Louise unter Erricht. einer Brikett- fabrik. Das junge Unternehmen wuchs bald über seinen ursprünglichen Rahmen hinaus. Bereits im Jahre 1883 wurde die Grube Emilie in Hennersdorf bei Finsterwalde erworben. 1886 folgte der Ankauf der Grube Henriette in Sallgast. Um das Unternehmen auf eine breitere Grundlage zu stellen, wurde die Gewerkschaft am 1./1. 1887 in die A.-G. Eintracht Braunkohlenwerke u. Brikettfabriken mit einem Kapital von M. 1 600 000 u. dem Sitz in Berlin umgewandelt. Einen wichtigen Markstein in der weiteren Entwicklung bildete die Erwerbung von Kohlenfeldern in Welzow u. der Aufschluss der Grube Clara-Welzow im Jahre 1892. Hier entstanden in weiterer Folge die Hauptbetriebe der Ges. Deshalb wurde im Jahre 1905 der Sitz der Ges. von Berlin nach Welzow verlegt. Inzwischen war im Jahre 1900 die Grube Clara II entstanden u. 1909 wurde die Grube Clara III (Saxonia) bei Zeissholz angegliedert. 1914 wurde mit dem Aufschluss der Grube Werminghoff begonnen, die im Jahre 1918 ihre ersten Briketts herstellte. Trotz der Schwierigkeiten, die der Krieg mit sich brachte, gelang es, auch weiterhin Förder. u. Briketterzeug. zu vergrössern. Der Abraum, der bis 1916 in den Händen einer Unternehmerfirma lag, wurde in eigene Ver- waltung übernommen. Sowohl hier wie im Grubenbetrieb wurde der Dampfbetrieb durch elektrischen Antrieb ersetzt. An Stelle der Kettenbahnen trat die Grossraumförder. Im Abraum wurden Hochleistungsbagger u. grosse Wagen eingeführt. Kleine Gruben fasste man zu Grosstagebauen zusammen. In den Jahren 1929, 1930 u. 1931 konnte bei den Gruben Werminghoff, Clara u. Louise je eine Abraumförderbrücke in Betrieb genommen werden. Die Spannweite der Abraumförderbrücke der Grube Werninghoff von 200 m ist bis zum heutigen Tage noch nicht überboten worden. Die Kraft- u. Wärmewirtschaft wurde den neuzeitlichen Anschauupgen entsprechend weiter entwickelt. Auch der Betrieb der Brikettfabriken konnte ständig verbessert werden. Für Beamte u. Arbeiter wurden insges. 1400 eigene Wohnungen u. 400 Siedlungswohnungen errichtet u. im Zusammenhang damit zahlreiche soziale Einrichtungen für die Werksangehörigen geschaffen. Zweck: Erwerb, Einrichtung und Betrieb von Bergwerken und sich an Bergwerke an- lehnenden industriellen Unternehmungen. Besitztum: 1) Grube Louise in Domsdorf, Kreis Liebenwerda; 2) Grube Henriette bei Sallgast, Kreis Luckau; 3) Grube Clara bei Welzow, Kreis Spremberg; 4) Grube Clara III bei Zeissholz O.-L., Kreis Hoyerswerda, mit dem gesamten Besitz der früh. Aktiengesellschaft „Saxonia'; 5) Grube Werminghoff in Werminghoff O.-L., Kreis Hoyerswerda. Zu den Grubenanlagen gehören u. a. 10 Brikettfabriken u. sonst. Gruben-, Fabrik- u. Abraumanlagen sowie Arbeiterkolonien. Ausser den z. Zt. im Abbau befindlichen Grubenfeldern besitzt die Ges. in der Niederlausitz weitere Reservefelder für Tagebau u. Tiefbau. Beteiligungen: Die Ges. ist Besitzerin der Aktienmehrheit der Freia Braunkohlen- werke A.-G. in Niesky O.-L. (A.-K. RM. 900 000). Der Freia A.-G. angeschlossen ist die Oberlausitzer Braunkohlenwerk „Olba“ G m. b. H. (mit Brikettfabrik) in Kleinsaubernitz i. Sa. Im Jahre 1910 beteiligte sich die Ges. je zur Hälfte mit der Ilse Bergbau A.-G. an der Matador Bergbau-Ges. m. b. H. in Reppist (St.-Kap. RM. 1 000 000). Die Matador-Bergbau-Ges. erwarb die- Grube Marie bei Senftenberg Gebr. Reschke. Die Produktion dieses Werkes beträgt jährlich ca. 150 000 t. Weitere Beteilig. bestehen an der Land-Ges. Eigene Scholle G. m. b. H. in Frankf. a. O., an Niederlaus. Wasserwerks-Ges. m. b. H. in Senftenberg (Kap. RM. 2 000 000) u. an „Eintracht“ Siedlungs-G. m. b. H. in Welzow (Kap. RM. 500 000).