330 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Der Geschäftsbericht 1930/31 weist auf den Ausfall in dem Geschäft mit den deutschen Kommunen u. mit der Schwerindustrie hin. Ein gewisser Ausgleich babe sich allerdings im Auslandsgeschäft gefunden. Es konnten einige grosse Aufträge auf Anlagen zur Ver- arbeitung von synthetischem Ammoniak u. auf städtische Anlagen zur Aufbereitung u. Verbrennung von Müll, ferner auf Hüttenwerkseinrichtungen hereingenommen werden. Die Gesamtunk. konnten durch Organisationsvereinfachungen so vermindert werden, dass sie zurzeit um rund ein Drittel unter dem Durchschnitt der letzten Geschäftsjahre liegen. Die vorgenommenen Massnahmen konnten sich jedoch im Berichtsjahre noch nicht voll auswirken, so dass das Ergebnis nicht ausreichte, um die Unk. zu decken. Die Entwicklung hat es mit sich gebracht, dass ein Teil der in der Bilanz berücksichtigten Forderungen nicht mehr als vollwertig angesehen werden kann. Berliner Maschinenbau-Akt.-Ges. vormals L. Schwartzkopff in Berlin N 4, Chausseestrasse 23. Gegründet: 1852; A.-G. seit 1./7. 1870; eingetr. 15./7. 1870. Zweck: Übernahme, Erweiterung u. Betrieb der 1852 gegründeten Maschinenbauanstalt von L. Schwartzkopff. Bau von Dampf-, elektr.- u. Druckluft-Lokomotiven, von vollständigen Einricht. für Druckluftgrubenbahnen, sowie von Hochdruckkompressoren für die chemische Industrie etc-, Fabrikat. der Linotype-Setzmaschine u. der Owens-Flaschenmaschine. Bau von Strassenwalzen, Druck- u. Papierverarbeitungsmaschinen, Flüssigkeitsgetrieben. Ausser- dem werden Eisen- u. Bronzegüsse, Schmiede- u. Pressstücke für die verschiedensten Zwecke hergestellt. Entwicklung: Die Ges. hat 1907 in Gemeinschaft mit der Firma J. A. Maffei-München die Maffei-Schwartzkopff-Werke G. m. b. H. mit dem Sitze in Berlin, begründet. Die Beteiligung daran wurde Mitte 1931 verkauft – Dez. 1928 erfolgte die UÜbernahme des Lokomotivbaues der Sächs. Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann A.-G. in Chemnitz. Besitztum: Die Grundstücke u. Betriebsstätten der Ges. bestehen aus: a) einem Grundstück Berlin, Chausseestrasse 23 von ca. 3000 dm Grundfläche, auf welchem sich das Verwaltungs- gebäude u. einige Dienstwohnungen befinden. Ein Teil der Räume ist an nahestehende Ges. für Bürozwecke vermietet: b) Grundbesitz an der Zinnowitzer Strasse in Grösse von ca. 4400 qm. Die darauf befindl. Werkstättengeb. dienen als Betriebs- u. Lagerräume; c) einer Fabrikanlage Berlin, Scheringstr. 13/28 mit einer Grundfläche von ca. 35 900 qm, von denen ca. 22 200 qm überbaut sind. Hier befinden sich die Giesserei u. die Werkstätten für den Feinmaschinenbau. Die Anlage hat Anschluss an die Reichsbahn u. eine eigene Kraftzentrale mit 2 Dieselmotoren für zusammen 650 PS, 1 Lokomobile für 500 PS u. Anschluss an das Städtische Elektrizitätswerk für 668 kW; d) einer Fabrikanlage in Wildau, Kreis Teltow. Das eigentliche Fabrikgrundstück umfasst ca. 440 000 qm, von denen ca. 105 600 qam überbaut sind. Hier befinden sich das Ver- waltungsgebäude, die Lokomotivfabrik u. der allg. Maschinenbau. Das Grundstück hat Gleisanschluss, eine eigene Eisenbahnhaltestelle u. ist durch einen eigenen Stichkanal mit dem Dahmefluss verbunden. Die eigene Kraftzentrale hat Dampfturbinen für zus. 10 000 PS, Auf dem sonst. Grundbesitz in Wildau, welcher in einer Grösse von ca. 779 000 qm noch eine erhebliche Ausdehnungsmöglichkeit des Werkes bietet, befinden sich unter anderem 31 Wohnhäuser für Beamte, 99 ein- u. zweistöckige Wohnhäuser für Arbeiter u. 5 grosse Arbeiterwohnhäuser, letztere mit insgesamt 84 Wohnungen. Auf dem Grundstück der der Ges. gehörigen Bauges. Wildau m. b. H. in Grösse von ca. 27 700 am befinden sich weiterhin 11 Wohnhäuser für Beamte u. 24 Wohnhäuser für Arbeiter. Beteiligungen: Die Sächsische Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann Akt.-Ges. in Chemnitz, an der sich die Ges. Ende 1928 gelegentlich der Übernahme ihrer Lokomotiv- quote aktienmässig beteiligte, ist 1930 in Liquidation getreten. Die Ges. ist ferner beteiligt an der Bauges. Wildau m. b. H., Berlin (Kap. RM. 50 000) mit einem Grundbesitz von ca. 27 700 qm. u. an einigen kleineren Unternehmungen. Kapital: RM. 18 445 000 in 25 000 St.-Akt. zu RM. 100, 77 500 St.-Akt. zu RM. 200 u. 4450 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht bis 1906 auf M. 12 000 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 210 000 000 in 10 000 St.-Akt. zu M. 600, 72 000 St.-Akt. zu M. 1000, 80 000 St.-Akt. zu M. 1200 u. 30 000 Vorz.-Akt. zu M. 1200. Die Umstellung des A.-K. erfolgte lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 210 000 000 unter Einziehung von M. 30 000 000 St.-Akt. (gemäss bereits früher getroffener Vereinbarung zwischen den Inhabern dieser St.-Akt. u. der Ges.) somit also M. 144 000 000 St.-Akt. u. M. 36 000 000 Vorz.-Akt. auf RM. 24 445 000 in 25 000 St.- Akt. zu RM. 100, 77 500 St.-Akt. zu RM. 200, 4450 Vorz.-Akt. zu RM. 100 u. RM. 6 000 000 Vorrats-Aktien. Die G.-V. v. 12./12. 1925 beschloss, das Aktienkapital von RM. 24 445 000 auf RM. 18 445 000 herabzusetzen durch Einziehung von RM. 6 000 000 Vorrats-Aktien. Zur Einziehung dieser aus der Inflationszeit herrührenden Aktien waren etwa RM. 2000 erforderlich, die dem Reingewinn des Geschäftsjahres 1924/25 entnommen wurden. Ferner wurde beschlossen, dass die Gesellschaft berechtigt sein soll, mit Zustimmung der Gen.- Vers. St.-Aktien durch Ankauf einzuziehen. Erfolgt die Einziehung aus dem verfügbaren Gewinn, so sollen in einem Geschäftsjahre nicht weniger als 5 % u. nicht mehr als 25 % der St.-Aktien getilgt werden.