Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 333 Russischen Handelsvertretung, Berlin, zu vergebenden Aufträgen beteiligen. Die Unüber- sichtlichkeit der gesamten Wirtschaftslage erforderte eine besondere sorgfältige Prüfung aller Bilanzposten. Nach Mitteilungen der Ges. in der Presse war ein Ende Januar 1931 aus flüssigen Mitteln an die Stadt Oberhausen gegebenes Darlehen von RM. 1 Mill. Mitte Sept. an die Ges. wieder zurückgezahlt und im Zus.hang damit wurde erwähnt, dass die Ges. seit Jahrzehnten keinen Bankkredit in Anspruch genommen hat und solcher auch für die Zukunft nicht beabsichtigt ist. Deutsche Industrie-Werke, Akt.-Ges. in Berlin-Spandau, Freiheit 4–7. Gegründet: 1./9. 1925 mit Wirk. ab 1./4. 1925; eingetr. 28./10. 1925. Zweck: Fortbetrieb der von der Deutsche Werke Akt.-Ges. betriebenen Werke Spandau u. Wolfgang sowie Herstellung u. Vertrieb von Industrieerzeugnissen, insbesondere von Hütten- u. Giessereierzeugnissen, Maschinen u. Metallwaren. Neben dem Hüttenwerk, das Stahl-, Walz- u. Schmiedepresswerkserzeugnisse herstellt, liefern die Giessereien Grau-, Bronze-, Messing- u. Aluminiumguss. Die Landmaschinenfabrik baut Ernte- u. Dresch- maschinen, während in der Maschinenfabrik Maschinenteile aller Art, insbes. für Eisenbahn u. Automobilindustrie gefertigt werden. Ausserdem wird die Massenfabrikation von Bett- stellen betrieben. In der Motorradfabrik werden im Serienbau die bekannten D-Räder u. der D-Lieferwagen hergestellt. Entwicklung: Die G.-V. v. 20./9. 1926 genehmigte die Fusion der Deutsche Kraftfahr- zeugwerke Akt.-Ges. in Berlin mit der Ges., womit diese den Betrieb der vorstehend erwähnten Motorradfabrik übernommen hat. –— 1928/29 erwarb die Ges. vom Reich den Hauptteil des bisher gepachteten Geländes in Spandau. – Das Geschäftsjahr 1929/30 erbrachte nach Aufzehrung des Gewinnvortrages (RM. 121 495) RM. 1 942 221 Verlust, der aus dem R.-F. gedeckt wurde; 1930/31 neuer Verlust von RM. 3 645 690. Um den Verlustsaldo aus- zugleichen u. darüber hinaus eine allgem. Wertberichtig. zu ermöglichen, erklärte sich die Vereinigte Industrie-Unternehmungen A.-G. bereit, der Ges. einen Barzuschuss von RM. 2 000 000 zur Abdeckung der Bankschuld zu gewähren u. RM. 6 000 000 Aktien zur Verfügung zu stellen. Ferner hat die Ges. das früher dem Karosseriebau dienende Fabrik- gebäude sowie die nicht mehr benötigten Grundst. u. Gebäude (insges. etwa 180 000 qm) an die Industrieanlagen G. m. b. H. in Berlin veräussert. Die Ges. erhielt hierfür RM. 3 000 000 eigene Aktien, so dass insges. RM. 9 000 000 Aktien vorhanden waren, um die das A.-K. auf RM. 15 000 000 herabgesetzt wurde. Kapital: RM. 15 000 000 in Aktien zu RM. 1000. Urspr. RM. 8 000 000 in 8000 Aktien zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 12./1. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 4 000 000 in Aktien zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./10. 1927; ausgegeben zu 130 5 übern. von der Vereinigte Industrie-Unternehm. A.-G. Die Erhöh. erfolgte zwecks Ver- besserung der technischen Leistungsfähigkeit der Werke. Lt. G.-V. v. 6./9. 1929 Erhöh. um RM. 12 000 000 auf RM. 24 000 000. Die jungen Aktien, div.-ber. ab 1./10. 1929, wurden von der Viag zu 110 % übern. Mit der Ausführung dieses Beschlusses ist eigentlich eine neue Kapitaltransaktion nicht verbunden, da es sich bei der Aktienübernahme lediglich um die Um wandlung eines Darlehns in gleicher Höhe handelt, welches die Viag der Ges. zwecks Durchführung von Neubauten gewährt hatte. – Lt. G.-V. v. 16./12. 1931 erfolgte zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des A.-K. um RM. 9 000 000 auf RM. 15 000 000 (s. o.). Grossaktionäre: Vereinigte Industrie-Unternehmungen A.-G. (Viag) in Berlin. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Grundst. 2 862 607, Gebäude 3 746 862, Hüttenwerks- u. sonstige Anlagen mit Masch. u. Einricht. 13 943 378, Patente u. Schutzrechte 1, Beteilig. 474 996, Bankguth., Kassa-, Scheck- u. Wechselbestände 317 568, Debit. 4 976 143, Material- u. Fabrikatebestände: Rohmaterial 2 324 462, Halbfabrikate 517 536. Fertigfabrikate 3 679 255, Übergangsposten 232 588, (Bürgsch. 281 943), Verlust 3 645 690. – Passiva: A.-K. 24 000 000, gesetzl. Rückl. 485 014, langfristige Verpflicht. 384 000, Angest.- u. Arb.-Unterstütz.-F. 130 000, Bankschulden 7 801 854, Kreqait. 911 853, Akzepte 1 087 423, Anzahlungen der Kundschaft 103 691, Rückstell. 1 613 172, Übergangsposten 204 080, (Bürgsch. 281 943). Sa. RM. 36 721 087. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 3 206 044, Abschr. 1 023 229. – Kredit: Bruttoüberschuss u. sonst. Einnahmen 583 583, Verlust 3 645 690. Sa. RM. 4 229 273. Dividenden: 1925/26–1930/31: 0 %. Direktion: Henry Jaime, Dipl.-Ing. Dr. phil. Immo Zitzlaff, Spandau. Prokuristen: Wilhelm Guhse, Karl Dill, Hermann Kastner, Dr. Fritz Gnoth, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Edgar Landauer, Stellv. Geh. Reg.-Rat Minist.-Dirigent Artur Norden, Stellv. Geh. Reg.-Rat Dr. Wilhelm Lenzmann, Berlin; Ministerial-Dir. i. R. Ernst Bail, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Nicodem Caro, B.-Nikolassee; Dr. Carl Cremer, M. d. R., Berlin; Josef Ersing, M. d. R., Karlsruhe; Staatssekretär i. e. R. Dr. David Fischer, B.-Dahlem; Kurt Heinig, M. d. R., Berlin; Dr. Paul Hertz, M. d. R., B.-Charlottenburg; Reichsminister a. D. Dr. Wilhelm Koch, M. d. R., Wuppertal-Elberfeld; Geh. Reg.-Rat Dr. Reinh. Quaatz, M. d. R., B.-Dahlem; Ministerial-Dir. i. e. R. Dr. Gustav Vogt, Berlin; Dr. Karl Wendt, Essen-Bredeney. Zahlstelle: Ges.-Kasse.