Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 353 von RM. 112 490. Der Vergleichsvorschlag sieht vor, Gläubiger bis zu RM. 100 voll zu befriedigen, während die übrigen Gläubiger auf ihre Forderungen 30 % erhalten sollen. Diese Forderungen werden durch Eintragung einer auf den Namen des Treuhänders ausgestellten Grundschuld auf dem Gesamtgrundbesitz der Ges. gesichert. Die Ges. hat mit einem grösseren Automobil-Konzern Abmachungen auf Erteilung von Aufträgen getroffen, so dass für die Beschäftigung des Werkes eine gewisse Grundlage vorhanden ist. Das Vergleichsverfahren wurde am 12./3. 1932 nach Bestätigung des Vergleichs aufgehoben. Gegründet: 30./11. 1921; eingetr. 9./12. 1921. Zweck: Herstell. von Fahrzeugen aller Art, insbes. Anfertigung von Karosserien u. Ersatzteilen sowie Vertrieb derartiger Erzeugn., insbes. Vertrieb von Fahrzeugen unter der Marke „Rembrandt“. Im Jan. 1922 erwarb die Ges. die Fabrikanlagen der Otwi-Werke G. m. b. H. in Delmenhorst, in denen bereits früher eine Karosseriefabrik betrieben wurde; nach zweckentsprechendem Umbau wurde Juli 1922 dort der Betrieb aufgenommen. Kapital: RM. 250 000 in 200 Aktien zu RM. 100 u. 230 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 15 000 000 in 15 000 Aktien, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 14./2. 1925 Umstell. des A.-K. auf RM. 600 000 durch Abstempel. der Akt. von M. 1000 auf RM. 40. Die gleiche G.-V. beschloss Erhöh. um RM. 150 000 in 1500 Akt. zu RM. 100. Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 21./12. 1928 Herabsetz. des A.-K. auf RM. 500 000 (Zus legung 3:2) u. gleichzeitig Wiedererhöh. um RM. 250 000 in 250 Akt. zu RM. 100). Die neuen Aktien wurden zu pari ausgegeben u. sind ab 1./1. 1929 div.-ber. 1929 Umtausch der Aktien zu RM. 40 in solche zu RM. 100 (5 zu 40 = 2 zu 100). Die G.-V. v. 5./12. 1931 (Mitteil. gemäss § 240 HGB) beschloss Herabsetz. von RM. 750 000 auf RM. 150 000 durch Zus. legung der Aktien im Verh. von 5:1 zum Zwecke der Tilg. einer Unterbilanz u. Vornahme von Abschreib. u. Rückstell., sodann Wiedererhöh. um RM. 100 000 auf RM. 250 000 durch Ausgabe von 100 Aktien zu RM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 5./12. Stimmrecht: Je RM. 20 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bis 4 % Div., 15 % Tant. an A.-R. (mind. zus. RM. 5000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundstücke 81 190, Fabrik- u. Verwalt.-Gebäude 401 800, Werkswohnungen 18 000, Masch. 64 788, Dampfkessel- u. Heizungsanl. 8000, Licht- u. Kraftanl. 14 000, Kraftwagen 2500, Werkzeuge, Vorrichtungen u. Geräte 1, Modelle u. Patente 1, Mobil. 1, Debit. 52 094, Warenlager einschl. Halbfabrikate 116 208, Kassa 378, Postscheck 85, Wechsel 6883, Verlust 253 195. – Passiva: A.-K. 750 000, R.-F. 23 987, Kredit. 71 085, Bankschulden 69 431, Akzepte 58 150, Rückstell. 11 000, Hyp. 35 472. Sa. RM. 1 019 125. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 379 360, Abschr. auf Anlagen 44 539, Hyp.-Aufwert. 23 650. – Kredit: Bruttogewinn 194 354, Verlust 253 195. Sa. RM. 447 549. Dividenden: 1921–1930: 0, 0, 0, 10, 0, 0, 0 %. Direktion: A. Werner Furmans, Bremen; Dipl.-Ing. Woldemar Köttnitz, Delmenhorst. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dir. Dr. Rob. Allmers, Gen.-Dir. Franz Stapelfeldt, Bank-Dir. Aug. Gerh. Meyer, Bremen; vom Betriebsrat: W. Wübbenhorst, K. Ullmann. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen: Norddeutsche Kreditbank A.-G. E. F. Ohle's Erben, Akt-Ges. in Breslau VI, Anderssenstr. 47. Die Ges. sah sich genötigt, am 10./11. 1931 die Zahlungen einzustellen. Um eine bevor- zugte Befriedig. einzelner Gläubiger zu verhindern, wurde von der Ges. vorsorglich Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens gestellt. In einer Gläubiger-Vers. (Ende Nov. 1931) erstattete die Geschäftsleitung einen Bericht über die Lage. Der allgemeine Konjunktur- rückgang, die Verringerung des Umsatzes, insbes. der nachlassende Verbrauch von Zinn- folien, sowie ein wilder Streik bei der Firma sind die Ursachen der Schwierigkeiten. Eine zur Eröffnung des Konkurses ausreichende Masse ist nicht vorhanden. Die beiden Gruppen der Grossgläubiger, die Bankengruppen unter Führung der Deutschen Bank u. Disconto-Ges. sowie die Schweizer Gruppe unter Führung von Nyffeler, Schüpbach & Co., Kirchberg bei Bern, haben sich bereit erklärt, den Fortbestand des Unternehmens durch Gewährung neuer Kredite zu ermöglichen, wenn die Gläubiger mit einer Herabsetzung ihrer Forderungen einverstanden sind. Der Verlust des Geschäftsj. 1930/31 in Höhe von RM. 209 366 erhöht sich durch den Verlustvortrag aus 1929/30 auf insges. RM. 331 268. Bis zur Aufstellung des Statuts am 2. Nov. erhöhte sich dieser Verlust noch um weitere RM. 200 000. Der G.-V. v. 29./12. 1931 wurde Mittlg. nach § 240 HGB. gemacht. Nach Mittlg. des Treuhänders in der G.-V. arbeitet der Betrieb seit Ende Nov. wieder mit einer verkleinerten Belegschaft von ca. 60 Arb. Lt. Mitteil. der Verwaltung v. 3./3. 1932 ist der angestrebte Vergleich von 30 % in- zwischen endgültig zustande gekommen. Die Quote von 30 % ist Ende Februar 1932 an sämtliche Gläubiger in bar zur Auszahlung gelangt. Das Unternehmen ist zu aus- reichenden Preisen gut beschäftigt und die Aussichten für die Zukunft sind durchaus befriedigend.7 Gegründet: 1788; Akt.-Ges. seit 1907 mit Wirk. ab 1./7. 1906; eingetr. 29./5. 1907. Bei der Gründung der Ges. wurde das unter der Firma E. F. Ohle's Erben geführte Fabrikations- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 23