Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 371 gering. Insbesondere sind Aufträge auf dekorierte Geschirre aus dem Auslande, die seit mehr als 30 Jahren eine Spezialität unseres Kölner Werkes waren, nur in stark vermindertem Umfange eingelaufen. Wir haben deshalb die Produktion unseres Kölner Werkes auf unser Düsseldorfer Werk übertragen. Schiess-Defries Akt.-Ges. in Düsseldorf. Gegründet: Die Ges. ist aus der Fusion der vormaligen „Maschinenfabrik Schiess Aktien- gesellschaft Düsseldorf, u. der ehemaligen , Defrieswerke A.-G.', Düsseldorf-Heerdt entstanden. Die erstgenannte wurde am 1./1. 1866 gegründet u. mit Wirkung v. 1./7. 1906 in die A.-G.: „Ernst Schiess, Werkzeugmaschinenfabrik Aktiengesellschaft' umgewandelt; am 5./12. 1916 erfolgte die Anderung der Firma in „Maschinenfabrik Schiess Aktiengesellschaft.' Die Defrieswerke wurden am 4./5. 1899 als ,de Fries & Cie., A.-G.“ gegründet; am 13./9. 1922 wurde die Firma geändert in „Defrieswerke A.-G.“ In der a. o. G.-V. der Maschinenfabrik Schiess A.-G. v. 11./12. 1925 wurde die Verschmelzung mit der Defrieswerke A.-G. in Düsseldorf beschlossen. Die Firma wurde in Schiess-Defries Aktiengesellschaft umgeändert. Zweck: Fortbetrieb der Unternehmen der früheren Firmen „Maschinenfabrik Schiess A.-G.“ u. „Defrieswerke A.-G.“ in Düsseldorf, nämlich Herstell., An- u. Verkauf von Masch. aller Art; Erwerb, Pacht. u. Erricht. sowie Veräusser. von Anlagen aller Art, welche der Erreichung des vorgedachten Zweckes dienen. Spez.: Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung bis zu den grössten Abmessungen, insbes. für Hütten- u. Stahlwerke, Eisenbahnwerkstätten, für Maschinenfabriken, Schiffswerften usw., ferner Schmiedemaschinen sowie Handhebezeuge Marke, Stella'. – 1928 Abschluss eines Abkommens mit der Kalker Maschinenfabrik A.-G., Köln- Kalk, nach welchem diese den Bau von Werkzeugmasch. u. spanabhebenden Adjustage- maschinen aufgibt u. alle darauf bezüglichen Unterlagen auf die Ges. überträgt. Fabrikationsprogramm: Das Werk Schiess baut neben mittleren Typen hauptsächlich schwerste Bearbeitungsmaschinen bis zu den grössten Abmessungen, beispielsweise Riesen- drehbänke bis 3000 mm Spitzenhöhe, auf denen Turbinenrotoren, Schiffswellen und andere schwerste Schmiedestücke gedreht werden, mächtige Portalfräswerke bis 5000 mm Breite und 30 m Länge und ebenso grosse Hobelmaschinen bis 5000 mm Breite und 20 m Länge, schwerste Karusselldrehbänke für den Grossmaschinenbau, Stanzen, Scheren, Biege- und Richtmaschinen u. dergl. für Hüttenwerke u. Schiffswerften, Sondermaschinen für die Her- stellung von Tübbings, Grossgasmotoren, Dieselmotoren, Dampfturbinen, Radsätzen usw. Das Werk Defries befasst sich mit der Herstellung von kleinen u. mittlin Werkzeugmasch. aller Art, zum grossen Teil in Serienfabrikation, sowie von Schmiedemasch. Die Einrichtung des Werkes entspricht den Grundsätzen einer modernen rationellen Arbeitsweise. Besitztum: Der Grundbesitz der Gesellschaft umfasst insgesamt 201 351 qm. Davon entfallen 122 070 qm auf zwei zu 75 % überbaute Industriegrundstücke in Düsseldorf und 13 486 qm auf verschied. innerhalb der Stadt Düsseldorf gelegene Baugrundstücke. Die Fabrik- anlagen der Gesellschaft bestehen aus den beiden Werken Schiess und Defries. Das Werk Schiess liegt in Düsseldorf in der Nähe des Hauptbahnhofes u. hat Eisenbahnanschluss an den Güterbahnhof Düsseldorf-Lierenfeld. Die gesamte Grundfläche dieses Werkes um- fasst 55 741 qm, wovon 40 700 bebaut sind. Das Fabrikgrundst., auf dem sich auch das Verwaltungsgeb. befindet, grenzt an die Kölner sowie Eintracht- u. Erkrather Strasse. Die Gebäude sind teils massiv, teils aus Eisenfachwerk errichtet u. bestehen in den mechanischen Werkstätten, die mit etwa 450 Werkzeugmasch. u. mit Kranen (darunter solchen mit einer Trag-Kraft bis zu 75 t) ausgestattet sind, aus einer Eisen- giesserei, eingerichtet zum Giessen von Stücken bis 70 000 kg Gewicht, enthaltend 3 Kupol- öfen mit zus. 15 000 kg Schmelzleist. in der Stunde u. entsprechende Laufkrane; einer Schmiede mit Lufthämmern, Härterei, einer Modellschreinerei mit reichlicher Anzahl Holz- bearbeitungsmaschinen, ferner Modellagerhäusern, Lehrwerkstatt, Ausstellungshalle usw. Der Kraftbedarf des Werkes wird durch Anschluss an das städt. Elektrizitätswerk gedeckt, wofür mehrere grosse Umformeranlagen vorhanden sind. Zum Antrieb der Maschinen dienen 450 Elektromotoren mit der erforderlichen elektrischen Ausrüstung. Auch sind alle sonstigen modernen Hilfseinrichtungen, wie Pressluft-, Generatorenanlagen usw. vor- handen. Die maschinellen Einrichtungen, wie Laufkrane, Aufzüge, Pumpen, Kompressoren usw., werden elektrisch angetrieben. Häuser: 18 Wohnhäuser für die Beamten u. Arbeiter des Werkes „Schiess“ mit einer Grundfläche von insgesamt 5895 qm. – Das Werk Defries liegt an der westlichen Peripherie des linksrheinischen Stadtteiles von Düssel- dorf. Die gesamte Grundstücksfläche umfasst 66 229 qm, wovon 35 500 qm bebaut sind. Das Grundstück wird im Norden von der Hansaallee, im Westen u. Osten von anderen Fabrikgeländen begrenzt. Im Süden grenzt es an unbebautes Land. Das Werk hat über die Gleisanlagen der Rheinischen Bahngesellschaft Eisenbahnanschluss an die Güterbahn- höfe Neuss u. Oberkassel. Die Gebäude sind teils massiv, teils aus Eisenfachwerk errichtet und bestehen insbesondere aus: der Werkzeugmaschinenabteilung, die mit etwa 350 Werk- zeugmaschinen und allen erforderlichen Hebezeugen, darunter Kranen von 20 t Tragkraft, ausgestattet ist; der Hebezeugabteilung, in der in Serienfabrikation die bekannten Hand- hebezeuge Marke „Stella“ hergestellt werden, mit 72 Bearbeitungsmaschinen; einer Eisen- giesserei mit drei Kupolöfen für 4, 5 u. 6 Tonnen stündliche Schmelzleistung, eingerichtet 24*