386 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. A.-G. gehörenden Werke der Heddernheimer Kupferwerk und Süddeutsche Kabelwerke G. m. b. H., d. h. für die Zeit v. 1./10. 1930 bis 30./9. 1931 ist folgendes zu berichten: Die bereits im vorigen Bericht erwähnten Schwierigkeiten der allgemeinen Wirtschafts- lage haben im Geschäftsjahre 1930/31 eine weitere erhebliche Zunahme erfahren. Trotzdem hatte sich der Geschäftsverkauf in den ersten neun Monaten, also bis zum Juni 1931, nicht allzu ungünstig entwickelt. Das letzte Quartal Juli/September wurde jedoch in aller Schärfe von der Verschlechterung der allgemeinen Lage betroffen. Dadurch ging der Gesamtumsatz in der Berichtszeit gegenüber dem Vorjahr mengenmässig um ctwa 30.5 %, wortmässig um 40.5 % zurück. Das durchgeführte Rationalisierungsprogramm zwischen den einzelnen Abteilungen hat sich insofern günstig ausgewirkt, als trotz des ständig zurückgehenden Arbeitsvolumens den nicht stillgelegten Werken eine grössere Tonnenzahl zur Aufarbeitung zur Verfügung stand, was die Senkung der Selbstkosten zur Folge hatte. Der ständig zurückgehende Auftragsbestand im Berichtsjahr hatte einen entsprechenden Abbau von Arbeitnehmern zur Folge, deren Zahl sich daher bis zum Schluss des Geschäftsjahres gegenüber dessen Beginn um u1d. 16 % verringerte. von der in der Notverordnung vorgesehenen Bilanzierungserleichterung hinsichtlich der Bestände durch Einstellung eines Entwertungs-K. haben wir keinen Gebrauch gemacht, nachdem wir unsere eigenen Bestände auf den Tageswert v. 30./9. 1931 abgeschrieben und für etwaige Risiken aus verkauften Halbfabrikaten durch Rückstellungen hinreichende Sicherheiten vorgesehen haben, Wir haben im Interesse der Vergleichbarkeit der Ziffern in den folgenden Jahren schon in der vorliegenden Bilanz die Vorschriften der Verordnung v. 19./9. 1931 über Aktienrecht zur Anwendung gebracht. Eine Voraussage über den weiteren Verlauf im Geschäftsjahr 1931/32 zu machen, ist angesichts der völlig undurchsichtigen Gesamtlage nicht möglich. Die seit letztem Juli zu beobachtende Verschlechterung des Auftragseingangs hat sich in verstärktem Masse in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres fortgesetzt; auch die Zinslast hat durch die Bedingungen der Stillhalteabkommen eine fühlbare Erhöhung erfahren. „Erfordia“ Maschinenbau-Akt.-Ges. in Erfurt Nord, Poststr. 64. Gegründet: 18./6. 1918 mit Wirkung ab 1./4. 1918; eingetr. 19./6. 1918. Sitz bis 1922 in Meiningen. – Die Ges. gehört zum Richard Kahn-Konzern. — 1931 Übernahme der Selp- Werke vorm. Stoll & Elschner A.-G., Leipzig durch Fusion. –— Ende 1931 Zahlungs- einstellung der Ges., Zwangsvergleich wurde arrangiert (30 % in 6 gleichen Raten). Der G.-V. v. 3./2. 1932 wurde Mitteil. nach § 240 HGB. gemacht. Zweck: Fabrikat. u. Wiederherstell. von Masch. u. verwandten Artikeln u. der Handel mit solchen. Speziell Herstell. von Sägewerks- u. Holzbearbeit.maschinen, Transmissionen, Werkzeuge. Die Ges. besitzt 2 Gelände im Norden Erfurts von 17 816 u. 5720 qm Umfang. Kapital: RM. 400 000 in 4000 Aktien zu RM. 100. Die Einzieh. von Aktien ist auf Grund eines Beschlusses der G.-V. mittels Auslos., Kündig. oder in ähnlicher Weise zulässig. Urspr. M. 1 000 000. Erhöht von 1921–1923 auf M. 26 000 000 in 25 000 St.- und 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Laut a. o. G.-V. vom 23./12. 1924 Umstell. von M. 26 000 000, nach Einzieh. von M. 5 000 000 Vorz.-St.-Akt., also von verbleib. M. 21 000 000. auf RM. 1 205 000 (St.-Akt. 50: 3, Vorz.-Akt. 200: 1) in 20 000 St.-Akt. zu RM. 60 u. 1000 Vorz.- Akt. zu RM. 5: letztere unter Zuzahlung. Die G.-V. v. 20./12. 1927 beschloss zwecks Beseitig. der Unterbilanz u. Vornahme von Abschr. Herabsetz. des Grundkapitals von RM. 1 205 000 auf RM. 120 000 durch Einzieh. der Vorz.-Akt. (RM. 5000) u. durch Zus. leg. der St.-Akt. im Verh. 10:1, sodann Wiedererhöh. des A.-K. auf bis zu RM. 500 000 durch Ausgabe von bis zu 3800 St.-Akt. zu je RM. 100 mit Gewinnanteilberechtig. vom 1./4. 1927. Die Erhöh. ist um RM. 280 000 durchgeführt worden (auf RM. 400 000). Gleichzeitig mit der Sanierung erfolgte Umtausch der Aktien zu RM. 60 in Stücke zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1932 am 3./. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 4 % Div., bierauf a. o. Abschr. u. Rückst., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (wenn keine a. 0. Abschr. u. Rückst.), 15 % Tant. an A.-R. (falls a. o. Abschr. u. Rückst.), aber in keinem Falle mehr als bei 10 % mit a. o0. Rückst., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. März 1931): Aktiva: Grundst. 269 340, Gebäude 528 700, Masch. 170 750, Werkzeuge 24 001, Inv. 8502, Modelle 5801, Waren 402 040, Aussenstände 121 041, Wechsel 292 465, Kassa 3605, Verlust (Vortrag per 1./4. 1930 33 598 Verlust 1930/31 129 904) 163 503. – Passiva: A.-K. 400 000, Hyp. 105 357, Bankschulden 398 245, sonst. Verbindlichkeiten 883 697, Akzepte 202 449. Sa. RM. 1 989 748. 1) Bei Aufstellung der Bilanz sind nach Angabe der Verwaltung bereits die späteren Ereignisse berück- sichtigt, so sind insbesondere nicht unhefrächtliche Debitorenverluste abgebucht worden, ebenso erfolgte eine Minderbewertung der Aulagezurf „Die Bilanz enthält erstmalig das Vermögen der durch Fusion erworbenen Selp-Werke, Leipzift. = Gewinn- u.- Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 33 599, Unk. abzügl. Fabrikations gewinn 67 366, Abschr. 62 538. – Kredit: Vortrag per 1./4. 1930 33 598, Verlust 1930/31 129 904. Sa. RM. 163 503. Dividenden: 1924/25–1930/31: 8, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %.