388 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Werte von ca. M. 155 000 erworbenen Grundstücken durchgeführt. 1915/16 Erwerb der ge- samten Betriebseinricht., Zeichnungen, Modelle u. des alleinigen Fabrikationsrechts für die seit Jahren bewährten Elektra-Dampfturbinen von der Elektra-Dampfturbinen G. m. b. H. in Karlsruhe – ohne Passiven –—. Der Betrieb wird seit 1919 in Ladenburg weitergeführt. — Mit der Metallbank u. Metallurg. Ges. A.-G., Frankf. A. M. wurde 1919/20 ein Patent- verwertungsvertrag abgeschl., nach dem der Ges. von dieser die alleinige Verwert. des gesetzlich gesch. Kompressions-Verdampfungsverfahrens, System Josse-Gensecke, für den Umfang des Deutschen Reiches übertragen wurde. Um die Einführung des neuen Ver- fahrens zu erleichtern, errichtete die Ges. in den Räumen der Metallbank in Frankf. a. M. ein Verkaufsbüro. Die Zweigniederl. in Frankf. a. M. wurde 1926 aufgehoben. – 1930/31 wurde, um den Umsatz des Apparatebaues zu steigern, von der Metallgesellschaft A.-G. ein neues Gummierungsverfahren übernommen. (Herstell. von Schutzüberzügen gegen Angriffe von Flüssigkeiten), das eine wertvolle Ergänzung des homogenen Verbleiungs- verfahrens der Ges. darstellt. Kapital: RM. 1 440 000 in 14 400 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 500 000. Erhöht 1920–1922 auf M. 16 000 000 in 16 000 Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 19./3. 1925 Umstell. des A.-K. von M. 16 Mill. auf RM. 1 600 000 (10: 1) durch Umstempel. der Aktien von M. 1000 auf RM. 100. – Die G.-V. v. 30./3. 1932 beschloss Herabsetz. des A.-K. um RM. 160 000 in erleichterter Form durch Einziehung von im Besitz der Ges. befindl. eigenen Aktien. Der sich hierdurch ergebende Buchgewinn wurde dem R.-F. zugewiesen, der damit wieder 10 % des neuen A.-K. erreicht. Grossaktionäre: Metallgesellschaft A.-G. in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 30./3. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem RM. 1000 feste Vergüt.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 19311): Aktiva: Immobil.: Grundst. 294 755, Gebäude 503 900, Acker- gelände u. Miethäuser 90 581, Masch. 255 900, Werkzeuge 1, Mobil. 1, Modelle 1, Fuhrpark 1, Patente 1, Kassa 3465, Wechsel u. Eff. 235 391, Schuldner 382 908, Bankguth. 38 701, Bürg- schaftsschuldner 8000, Warenvorräte 369 788, Verlust 22 436. –— Passiva: A.-K. 1 440 000, Gesetzl. Rückl. 144 0002), Rückl. für zweifelhafte Forder. 60 000, fäll. Montagen, Steuern u. Umlagen usw. 122 429, Rücklage für Grunderwerb-Steuer 9500, Bankschulden 5234, eigene Akzepte 13 218, Gläubiger 244 499, Anzahlungen 67 369, Beamtenpens.- u. Arbeiter-Unter- stütz. kasse 91 305, unerhob. Div. 240, Schuldverschr. u. Zs. 36, Bürgschaften 8000. Sa. RM. 2 205 830. 1) Die Bilanz ist bereits aufge macht unter Berücksicht. der lt. G.-V. v. 30. 3. 1932 erfolgten Kapitalherabsetz 2) Neuer R.-F., gebildet aus dem Buchgewinn der Kap.-Herabsetzung. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 505 866, Zs. u. Kursverl. 14 657, ordentl. Abschr, 53 094, zur Einstellung in die gesetzl. Rückl. 144 000. – Kredit: Gewinnvortrag 7300, Übertrag gesetzl. Rückl. 160 000, Fabrikationsüberschuss 383 881, Buchgewinn aus Kapitalherabsetzung 144 000, Verlust 22 4361). Sa. RM. 717 617. 1) Verlust 1930/31 RM. 182 436, davon RM. 160 000 gedeckt durch Auflös. des R.-F., Rest mit RM. 22 436 vor- getragen. Kurs: Ende 1925–1931: Im Freiverkehr Mannheim: 41, 50, 75, 85, 75, 55, 26 (Bil.-K.) %. Dividenden: 1913/14: 8 %; 1924/25–1930/31: 4, 0, 5, 7, 8, 0, 0 %. Direktion: Vors. Komm.-Rat Karl Foerster, Rud. Krepp; Stellv. Friedrich Zimmermann. Prokuristen: Rudolf Hess, J. Adam, Dr.-Ing. Kurt Winkler. Aufsichtsrat: (mind. 5) Vors. Dir. Dr.-Ing. Alfred Petersen, Frankf. a. M.; Stellv. Komm.- Rat Lothar Brunck, Kirchheimbolanden; Prof. Dr.-Ing. Anton Staus. Ober-Esslingen; Prof. Dr.-Ing. Wilh. Gensecke, Frankf. a. M.; Dr. Fritz Kausch, Freinsheim; vom Betriebsrat: G. Schöntag, H. Schott. zahlstellen: Mannheim u. Frankenthal: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Frankenthal: Frankenthaler Volksbank A.-G.; Frankf. a. M.: Metallgesellschaft A.-G. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Das Geschäftsjahr hat die erhoffte Wendung der Krisenlage nicht gebracht. Der im Vorjahre bereits um ein Viertel zurückgebliebene Um- satz hat sich weifer vermindert, so dass die Beschäftigung unserer Werke Frankenthal u. Ladenburg nur etwa 40 % ihrer Leistungsfähigkeit betrug. Trotz weiterer Verringerung aller Unkosten, im besonderen auch durch weitere Entlassung von Beamten, war es nicht möglich, mit dem verringerten Umsatz die Selbstkosten zu den im Konkurrenzkampf er- zielten Minderpreisen zu decken. Das Auslandsgeschäft, dessen Anteil auf rund 40 % des Gesamtumsatzes stieg, hat den verminderten Auftragseingang im Inlande nicht ausgleichen können. – Über den bisherigen Verlauf des jetzigen Geschäftsjahres ist zu sagen, dass der Auftragseingang weiter erheblich zurückgegangen ist. Demgegenüber steht allerdings auch eine weitere Verminderung der Unkosten. Dass diese, sowie noch weiter in der Durch- führung begriffene Sparmassnahmen aber ausreichen, um gewinnbringend zu arbeiten, muss als ausgeschlossen gelten. Hierfür ist ein wesentlich höherer Absatz bei besseren Preisen Voraussetzung. In der Zwischenzeit kann das Bestreben nur darauf gerichtet sein, mit den noch vorhandenen Mitteln so hauszuhalten, dass die technische wie die kommerzielle Grundlage für den Wiederaufstieg erhalten bleibt.