392 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Metallges. eine St.-Akt. der Metallbank A.-G. (jetzt Metallges.) über nom. RM. 1000 gewährt. Umtausch der Vorz.-Akt. im Verh. 1: 1. Zur Durchführ. der Fusion wurde das A.-K. um RM. 25 800 000 erhöht. – Durch vertragliche Abmachungen vom Sommer 1930 hat die Ges. ihre metallverarbeitenden Betriebe einschliesslich der Kabelwerke, die bisher unter dem Namen Heddernheimer Kupferwerk u. Süddeutsche Kabelwerke G. m. b. H. geführt wurden, mit Wirkung ab 1./10. 1930 in die Berg-Heckmann-Selve-A.-G. eingebracht. Die vereinigten Betriebe führen die neue Firma ,Vereinigte Deutsche Metallwerke A.-G.“ – Zwei für den Metallges.-Konzern organisatorisch u. finanziell bedeutsamsten Transaktionen fanden 1930 statt: Die Schweizerische Ges. für Metallwerte tauschte RM. 10 200 000 Aktien der Metall- gesellschaft gegen £ 600 000 Aktien der Amalgamated Metal Corporation. Dieser Tausch bezweckt die Wiederherstellung der internationalen Zus. arbeit auf dem Gebiet des Metall- handels u. der Metallindustrie. Diese Transaktion gewinnt an Bedeutung dadurch, dass auch die belgische Gruppe der Société Genérale des Minerais einen ähnlichen Tausch mit der Amalgamated Metal Corporation vorgenommen hat. Die Amalgamated Corporation ist an den beiden englischen Firmen, der British Metal Corporation u. der Firma Henry Gardner & Co. Ltd. zu 100 %, an der Metallges. A-G., Frankfurt a. M., zu einem Siebentel des Kapitals (RM. 10 200 000) u. ausserdem an der Société Genérale de Minerais in Brüssel kapitalmässig interessiert. Dadurch wird die Amalgamated Corporation zu einer grossen internationalen Metallholdingges. mit einer verstärkten Stellung auf dem internationalen Markte. – 1930 kam auch die vor etwa 3 Jahren verabredete Option auf ca. RM. 1 500 000 Aktien der A.-G. für Bergbau-, Blei- u. Zinkfabrikation zu Stolberg u. in Westfalen, Aachen, zum vereinbarten Kurse von 230 % zur Ausführung (börsenmäss. Kurs Ende 1930: 50 %). Im Berichte für 1929/30 wurde gesagt, dass diese Option in der Bilanz der Metallges. keine Rückstellungsnotwendigkeit bedinge, weil für die Eventualitäten dieses Geschäfts bereits in früherer Zeit Vorsorge getroffen worden sei. Sanierung (It. G.-V. v. 31./3. 1932): Zwecks Anpassung der Bewertung der Beteiligungen, Werksanlagen, Häuser u. Grundstücke an die heutigen Verhältnisse genehmigte die G.-V. v. 31./3. 1932 folgende Sanierungsvorschläge: Es werden Sonderabschr. auf Gebäude u. Werksanlagen in Höhe von RM. 1 843 000 u. auf Beteil., Wertp., Waren u. Forder. in Höhe von RM. 23 612 225 vorgenommen. Hiernach weist die Bilanz, die vor den Sonder- abschr. mit RM. 870 624 Gewinn abgeschlossen hätte, einen Verlust von RM. 24 584 601 auf, von dem RM. 15 009 921 durch Auflös. der gesetzl. Res. gedeckt werden, so dass darüber hinaus ein Verlust von RM. 9 574 680 verbleibt. Es wird weiter unter den Passiven ein Wertberichtigungs-K. in Höhe von RM. 12 000 000 geschaffen u. einer neuen gesetzl. Res. der Betrag von RM. 4 026 120 überwiesen. Im Hinblick auf diese über die Deckung des bilanzmässigen Verlustes hinausgehenden Massnahmen wird das nach Einziehungen von nom. RM. 4 998 000 eigener Aktien verbleibende St.-A.-K., von nom. RM. 64 002 000 im Verh. 5: 3 durch Abstempel. bzw. Zus. legung auf nom. RM. 38 400 200 herabgesetzt (s. auch Kap.). Hieraus entsteht ein Umstell.-Gewinn von RM. 25 600 800. – Die Pfund Sterling-Anleihe wird mit RM. 16.40 für das Pfund Sterling, umgerechnet; der hieraus entstehende Buchgewinn von RM. 2 728 296 wird einstweilen zurückgestellt, bis eine Stabilisierung der englischen Währung erfolgen wird. Von dem A.-K. sind ausser den seit Jahren in den Bilanzen ausgewiesenen RM. 10 000 000 noch RM. 3 332 000, also im ganzen RM. 13 332 000 im Besitz der Ges. Es ist beabsichtigt, diese eigenen Aktien so weitgehend einzuziehen, als dies möglich ist. Die Ges. hat bei Aufnahme der Pfund Sterling-Anleihe die Verpflicht. übernommen, den Besitzern der Anleihe eine Option auf den Bezug von nom. RM 5 000 000 St.-Akt. einzuräumen. Sie muss deshalb so viel Aktien behalten, dass diese Optionsansprüche befriedigt werden können. Daraus ergibt sich, dass nur RM. 4 998 000 eigene Aktien eingezogen werden können, so dass die Ges. RM. 8 334 000 eigene Aktien behält, die nach der Abstempel. RM. 5 000 000 ergeben. Die verbleibenden RM. 5 000 400 Aktien stehen nunmehr, im Einklang mit den Bewertungs. vorschriften, mit RM. 3 906 979 zu Buch. Das St.-A.-K. stellt sich danach in Zukunft auf RM. 38 401 200. Besitztum: Der Gesamt-Grundbesitz der Gesellschaft beträgt rd. 5 000 000 qm, wovon rd. 1 500 000 am bebaut sind; in diesen Zahlen sind Grundbesitz u. bebautes Gelände der Tochterges. eingeschlossen. Beteiligungen: Lurgi Apparatebau-G. m. b. H., Frankf. a. M. (Kap. RM. 100 000). Fabrikate: Elektrische Gasreinigungsanlagen (Siemens-Lurgi-Cottrell-Verfahren); Söderberg-Elektrode (Dauer-Elektrode für Elektro-Öfen). Im Aug. 1931 gründete die Ges. gemeinsam mit den Siemens-Schuckertwerken die Siemens-Lurgi-Cottrell-Elektrofilter-Ges. m. b. H. in Berlin, der die Verwaltung des gesamten Patentbesitzes u. die Forschung auf dem Elektrofiltergebiet übertragen wurde. Der Bau u. Vertrieb von Elektrofiltern erfolgt in Zukunft ausschl. durch die Lurgi Apparatebau-Ges., während Siemens-Schuckert die elektrotechnische Ausrüstung, insbes. die Hochspannungs- anlagen für die Elektrofilter, herstellen u. diese der Lurgi Apparatebau-Ges. liefern. Im Verlauf dieser Neuregelung sind die bereits bestehenden Vereinbarungen mit den führenden Elektrofilterges. des Auslandes, nämlich der International Precipitation Company in Los Angeles, der Western Precipitation Company in Los Angeles, der Research Corporation in New York u. der Lodge-Cottrell Ltd. in London ausgestaltet u. verlängert worden, so dass auch deren Patente u. Erfahrungen der Gemeinschaftsges. zur Verf. stehen.