73 ― Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 429 furt a. M. – Im Juni 1928 erfolgte Zulass. des A.-K. von RM. 5 000 000 an den Börsen in Düsseldorf, Essen u. Hannover. — An allen Börsen ist das gesamte A.-K. zugelassen. Dividenden: 1912/13: St.-Akt. 9 %; 1924/25–1929/30: 0, 4, 5, 6, 6, 0 %. Vorstand: Gen.-Dir. Hellmuth Roehnert, Lüdenscheid; Stellv.: Dir. Ernst Wilms, Emil Winter, Lüdenscheid. 38= Prokuristen: M. Sommer, J. Zacher, W. Ehinghaus. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Kurt Gumpel, Hannover; Stellv. Handelsger.-Rat a. D. Fabrikant C. Steinweg, Lüdenscheid; Bankier Konsul Hans Harney, Düsseldorf; Bank-Dir, a. D. Paul Engstfeld. Donrath; Rechtsanwalt Dr. Heinrich Schmidt I, Hannover; Gen.-Dir. a. D. Max Basse, Gen.-Dir. August Adamy, Lüdenscheid; vom Betriebsrat: P. Hütten, F. Linnepe. Zahlstellen: Eigene Kasse; Lüdenscheid u. Düsseldorf: Barmer Bankverein; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn; Berlin u. Hagen: Commerz- u. Privat-Bank; Berlin u. Frankf. a. M.: Deutsche Effekten- u. Wechselbank. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Durch die beispiellose Kupferbaisse ist die Ges. als Messinghersteller und gleichzeitig als Messinggrossverbraucher besonders schwer ge- troffen worden. Obgleich die Umsätze mengenmässig fast die gleichen wie im Vorjahre waren, ist das Bilanzergebnis durch den Konjunkturverlust an den Vorräten und den ständigen Preisverfall der Fertigerzeugnisse so ungünstig beeinflusst worden, dass selbst die erfolgte starke Verminderung aller Unkosten einen Ausgleich nicht zu schaffen ver- mochte. Westfäl. Kupfer. u. Messingwerke A.-G. vorm. Casp. Noell in Lüdenscheid. Gegründet: 6./20./4. 1898; das Etablissement besteht seit 1836. Sitz der Ges. bis 18./11. 1907 in Vogelberg. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der von der Firma Casp. Noell in Vogelberg betriebenen Fabriketablissements u. Geschäfte; Herstellung u. Verkauf von Kupfer- u. Messingfabrikaten jeder Art, sowie Betrieb aller Zweige der Metallindustrie. Besitztum: Die Anlagen in Lüdenscheid, Helle bei Altroggenrahmede u. Wuppertal- Oberbarmen gelegen, bestehen aus: Kupferhütte, Giessereien, Drahtziehereien, Press- u. Walzwerke zur Erzeug. von Drähten, Stangen, Streifen, endlosen Bändern, Blechen, Scheiben etc. aus Kupfer, Bronce, Messing, Tomback u. Aluminium, Kupfer- u. Broncedrähten für elektr. Bahnen, Telegraphen u. Telephone, Kupfer- u. Aluminium- drahtseilen für elektr. Leitungen, Blitzableiter etc., Kupferstreifen, Kupferbändern, Rund- u. Faconstangen aller Art aus Kupfer, Messing u. Aluminium. Die Werke arbeiten mit Wasser-, Dampf- und elektr. Kraft mit zus. etwa 4000 PS. Die Ges. verfügt über Grund- besitz in einer Grösse von 413 200 qm, wovon 22 800 qm mit Betriebsanlagen bebaut sind. Ferner sind noch bei den verschiedenen Werken 4400 qm mit Wohnungen bebaut. – Die Zahl der beschäftigten Arbeiter u. Angestellten beträgt etwa 350 (April 1932). Tochtergesellschaften u. Beteiligungen: 1. Ch. A. Fissmer G. m. b. H., Hohenlimburg (Kap. RM. 282 000, ganz im Besitz der Ges.). – Zweck: Metallwalzwerk u. Feindraht- zieherei. 2. Wilhelm Geiger G. m. b. H., Lüdenscheid (Kap. RM. 240 000, fast ganz im Besitz der Ges.). – Zweck: Fabrikation elektrotechn. Artikel. – Die Beteilig. bei dieser Ges. stand bisher mit RM. 1 zu Buch u. bezifferte sich am 31./12. 1931 auf RM. 211 000, welchen Betrag die Mutterges. zur Wiederherst. des Gesellsch.-Kap. der Firma zugeführt u. unter Beteilig. verbucht hat. 3. Märkische Drahtwerke G. m. b. H., Oberrahmede b. Lüdenscheid (Kap. RM. 140 000, Majorität im Besitz der Ges.). – Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Eisen-, Stahl- u. Metall- drähten aller Art. 4. Gebr. Stahlschmidt G. m. b. H., Oberrahmede b. Lüdenscheid (Kap. RM. 20 000, fast sämtl. im Besitz der Ges.). – Zweck: Fabrikation von Aluminium-Geschirren. Bemerk. des Geschäfts-Berichts 1931: „Unsere Tochterges. haben ebenfalls unter den schwierigen Ver- hältnissen gelitten und keinen Gewinn an uns abführen können. Am stärksten hat sich die Ungunst der Lage – schon seit mehreren Jahren –— bei der Firma Wilhelm Geiger G. m. b. H. ausgewirkt. Wir haben demgegenüber geeignete Massnahmen ergriffen, so dass wir erwarten dürfen. dass das Unternehmen bei sich einigermassen bessernder Konjunktur wieder befriedigend arbeiten wird. Die Ch. A. Fissmer G. m. b. H. u. Märkische Drahtwerke G. m. b. H. haben im letzten Jaßr ihre Abschreib. u. Unkosten verdient, einen Über- schuss jedoch nicht erzielt. Unsere Beteilig. an ihnen, ebenso wie an Geiger, waren uns indes dadurch von Nutzen, dass diese Firmen uns nicht unbeträchtliche Mengen unseres Metallhalbzeugss abgenommen haben. Die Firma Gebr. Stahlschmidt G. m. b. H. arbeitete nur in beschränktem Umfange. Die Branche liegt schon seit längerer Zeit darnjeder, so dass bei der Firma im letzten Jahr eine Rentabilität nicht erzielt weiden konnte. Vorsorglich hielten wir es für richtig, aus dem Buchgewinn, der uns infolge Einziehung eigener Aktien zur Verfügung steht, RM. 200 000 für unsere Tochterges. zu reservieren, um Buchwerte derselben. wo es ratsam erscheint, den veränderten Wertverhältnissen entsprechend geringer einzusetzen.“ Verbände: Die Ges. ist Mitgl. folg. Verbände: Kartell deutscher Messingwerke, Deutscher Kupferdraht-Verband e, V., Kupferblech-Syndikat G. m. b. H. u. Aluminium-Walzwerks- Verband e. V., sämtl. zu Berlin. Kapital: RM. 2 500 000 in 25 000 St.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht 1899 auf M. 3 000 000, dann erhöht von 1919 bis 1922 auf M. 34 000 000 in 32 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V.