434 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Zweck: a) Turbinenbau u. Maschinenfabrikation in Zscheila bei Meissen, b) Fabrikation verwandter Artikel u. Beteiligung bei gleichartigen Unternehm. Spezialität: Maschinen für Ziegelfabrikation, Dampfturbinen u. Ventilatoren. Einrichtungen für Tonwaren-Fabriken und Ziegeleien. Entwicklung: Der gesamte Betrieb wurde 1900/1901 in Zscheila-Meissen „. 1921 fand die Angliederung der Turbowerke G. m. b. H. in Dresden durch Übernahme sämtlicher Anteile dieser Ges. statt. In 1924/25 mussten fast in allen Abteilungen Neu- konstruktionen durchgeführt werden, die teils zur Verbesserung der Fabrikate, teils zur Verminderung der Gestehungskosten sich als notwendig erwiesen. Besitztum: Der Grundbesitz umfasst in Meissen-Zscheila 137.5 a, wovon 49.50 a bebaut sind. Die Maschinenanlage besteht aus 2 Dampfkesseln von 40 u. 45 qm Heizfläche u. einer Dampfmasch. von 150 PS. Eigene Elektrizitätsanlage ist weiterhin vorhanden. Kapital: RM. 385 000 in 200 St.-Akt. zu RM. 1000, 900 St.-Akt. zu RM. 200 und 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 7 % (Max.) mit Nachzahlungsrecht u. bei der Liquid. oder bei Rückkauf auf eine Zahlung von 120 % des Nennwerts; vor 1932 dürfen Vorz.-Akt. nicht an Ausländer begeben werden. Urspr. M. 500 000 (Vorkriegskapital). Die G.-V. v. 8./1. 1916 beschloss aus den Gewinnen der Geschäftsj. 1914/15 u. 1915/16 den Rückkauf bis zu M. 100 000 Aktien der Ges. nicht über 100 %. Es wurden M. 50 000 Aktien zurückgekauft; dann erhöht von 1919 bis 1923 auf M. 10 000 000 in 9500 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 5./1. 1925 Umstell. von M. 10 000 000 auf RM. 385 000 durch Abstemp. der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 40 u. der Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 10. 1929 wurden die Aktien zu RM. 40 in solche zu RM. 200 u. 1000 umgetauscht. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit der Ges. ist im Besitz der Porzellanfabrik C. M. Hutschenreuther A.-G. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 8./3. Stimmrecht: Je RM. 200 St.-A.-K. = 5 St., 1 Vorz.-Akt. = 1 St., in besond. Fällen 12 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., hierauf 7% Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleib. üÜberschuss vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A. R. (ausser einem Fixum von RM. 500 je Mitgl., der Vors. RM. 1000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Grundst. 65 000, Gebäude 96 000, Betriebsanl. 7000, Masch. 65 000, Utensil., Werkz. u. Inv. 3000, Modelle 2000, Automobile 1, elektr. Licht- anlage 1, Patente 1, Kassa 280, Bankguth. 19 559. Debit. 124 755, Materialbestände: Roh- material 86 337, Halbfabrikate 45 357, Fertigfabrikate 27 508, Verlust (53 236 abz. Gewinn- Vortrag aus 1929/30 6114) 47 122. – Passiva: A.-K. 385 000, R.-F. 16 000, Delkr. 10 000, Hyp. 30 500, Kreditoren (147 336): Bankschulden 30 000, lauf. Verbindlichk. 71 925, Anzahl. Akzepte 25 700, Übergangsposten u. Rückstellung 10 791, nicht eingelöste Div. 85. a. RM. 588 921. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 302 729, Abschreib. 30 502. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1929/30 6114. Fabrikations-Bruttogewinn 279 995, Verlust (53 236 abz. Gewinnvortrag 6114) 47 122 (wird vorgetragen). Sa. RM. 333 231. Kurs: Ende 1925–1930: 20.50, 40, 26.5, 52, 50, 40 %; 1931 (30./6.): 32 %. Eingeführt in Dresden im Aug. 1922. Zugelassen sind sämtliche St.-Akt. Dividenden: St.-Akt. 1913/14: 0 %; 1924/25– 1930/31: 0, 0, 0, 0, 5, 3, 0 %. Vorz.-Akt. 1924/25–1929/30: Je 7 %; 1930/31: 0 %. Vorstand: Willi Reissmann, Wilhelm Müller. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Konsul Dr. jur. Heinrich Arnhold, Stellv. Reg. Rat a. D. Dir. Dr. jur. Curt Furbach, Dresden; Hugo Auvera, Steinfels; Dir. Dr. Ing. William Sarfert, Dresden; Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Edm. Troester, Rudolstadt; Betr.-R.-Mitgl.: Ing. B. Thom as, Ernst Auerbach. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Gebr. Arnhold; Meissen: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Das abgelaufene Geschäftsjahr brachte einen weiteren starken Rückgang der Preise, wodurch sich der Umsatz wertmässig um ca. 12 % verminderte, während er mengenmässig sogar noch um ein Geringfügiges gesteigert werden konnte. Dem starken Ausfall im Ziegeleimaschinen-Geschäft stand ein erhöhter Umsatz der Dampf- turbinen-Abteilung gegenüber, während sich der Rückgang in den beiden anderen Ab- teilungen „Ventilatoren“ u. „Feinkeramische Maschinen“ in mässigen Grenzen hielt. Infolge des scharfen Konkurrenzkampfes eilte die Senkung der Preise dem sich erst gegen Ende des Geschäftsjahres bemerkbar machenden Nachlassen der Materialpreise u. Löhne weit voraus, so dass trotz aller Ersparnismassnahmen nicht rationell gearbeitet werden konnte. Trotzdem wäre der Verlust in erträglichen Grenzen geblieben, wenn sich nicht Sonder- abschreibungen in Höhe von fast RM. 30 000 auf die Vorräte erforderlich gemacht hätten, einmal infolge der in den letzten beiden Monaten des Geschäftsjahres stark fallenden Preise u. andererseits dadurch, dass Ersatzteile für früher in Betrieb gewesene Maschinen unseres Fabrikates, die auf Lager gehalten werden mussten, durch Stilleg. der betreffenden Maschinen infolge der Wirtschaftskrise nicht mehr als gängig angesehen u. abgeschrieben werden mussten. – Die Aussichten für das neue Geschäftsjahr sind bisher wenig günstig-