Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 457 Dividende: 1930: 0 %. Vorstand: Dr.-Ing. Heinz Meyersberg, Erfurt; Hans Joachim Pondorf, Schmölln i. Thür. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Arthur Ball. Dir. Kurt Hiehle, Richard Kahn, Dipl.- Kaufmann Wilhelm Limlerg, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Metall-Industrie Schönebeck A.-G. in Schönebeck a. E., Friedrichstr. 19/29. (Börsenname: Schönebeck Metall.) Gegründet: 3./4. Juli 1897 unter der Firma Fahrradwerke Weltrad vorm. Hoyer & Glahn; eingetr. 8./12. 1897. Die G.-V. vom 24./6. 1899 beschloss Auflös. der Ges., dagegen hob die G.-V. v. 29./1. 1900 diesen Beschluss auf, reduzierte das A.-K. und beschloss die Anderung der Firma wie obenstehend. Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Fahrrädern u. sonstigen zur Fortbewegung dienenden Maschinen, von Fahrradteilen, sowie anderer Artikel der Metallbranche, Beteilig. an bzw. Erwerb von Unternehm. ähnlicher Art. Die von dem Unternehmen hergestellte Fahrradmarke führt den Namen: „ Weltrad“. Die Ges. versorgt mit ihren Fabrikaten in erster Linie die deutsche u. ausländische Grossistenkundschaft u. Ist auf die Massenfabrikation zugeschnitten. – 1930 wegen der Krise in der Fahrradindustrie Verbreitung der Produk- tionsbasis der Ges. durch Aufnahme der Kinder wagen- und Sportgeräte-Fabrikation. — Produktionsfähigkeit sämtl. Betriebe: 150 000 Fahrräder jährlich. Besitztum: Die Ges. besitzt in Schönebeck a. Elbe Grundstücke in einer Gesamtgrösse von 54 586 qm, wovon 13 700 qm mit Fabrik-, Wohn- u. Verwaltungsgebäuden bebaut sind. Es sind vorhanden 1 Dampfmaschine von 200 Ps mit 4 Dynamos, 25 Elektromotoren u. 2 Dampfkesseln, 1 Schweissanlage mit Gasanstalt, Tischlerei, Rohrzieherei, Vernickelungs- anlage u. gut eingerichtete Betriebswerkstätten. Das Werk hat Gleisanschluss u. ist durch die Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig an die Uberlandzentrale Dessau angeschlossen. Die Ges. beschäftigt z. Zt. rd. 350 Arbeiter u. 29 Angestellte. Kapital: RM. 1 800 000 in 3600 Aktien zu RM. 500. — Vorkriegskapital: M. 1 250 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000; nach verschiedenen Umwandl. betrug das A.-K. 1905 M. 1 000 000, erhöht 1911 auf M. 1 250 000, dann erhöht von 1919–1921 auf M. 3 000 000 in 3000 Aktien zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 31./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 3 000 000 auf RM. 1 500 000 (Zus. leg. 2: 1). Lt. G.-V. v. 15./3. 1926 Erhöh. um RM. 500 000, in 1000 Akt. zu RM. 500. Die neuen Akt. mit Div.-Ber. ab 1./4. 1926 wurden von einem Konsort. (Bett Simon & Co.) zu 100 % übern. u. den Aktion. zu 110 % – Steuern im Verh. 3: 1 angeboten. – Lt.-G.-V. v. 2./3. 1931 Herabsetz. des A.-K. um RM. 200 000 durch Rückkauf von Aktien. Der Buchgewinn diente zur Abdeckung des Verlustes aus 1929/30. Grossaktionäre: W. Wippermann (Zahnräder- und Kettenfabrik), Hagen i. W., In- dustrieller Paul Rohde, Berlin. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 1./3. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 15 % an A.-R., Rest weitere Div. oder Vortrag. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Anlagen 1 586 600, Kassa u. Banken 127 982, Debit. u. Wechsel 231 591, Eff. 2, Warenbestand 427 202, Verlust 130 614. – Passiva: A.-K. 1 800 000. R.-F. 161 206, Delkr. 36 871, Hyp. 100 807, Kredit. 405 107. Sa. RM. 2 503 991. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Betriebsunkosten 913 579, Handl.-Unk. 162 835, soziale Lasten 57 540, Steuern u. Abgaben 55 671, Abschreib. 71 363, Zuweis. zum Delkr.-F. 24 336, Häuser-Unk. 2738. – Kredit: Fabrikationsergebnis 1 157 447, Verlust 130 614. Sa. RM. 1 288 062. Kurs: Ende 1913: 113 %: Ende 1925–1930: 124, 128, 71.50, 30, –, 15 %; 1931 (30./6.): 24.75 %. Notiert in Berlin. – Erster Kurs am 3./12. 1906: 128.75 %. – Zulass. der restl. RM. 500 000 neuen Aktien (Em. von März 1926) im quli 1927, somit das gesamte A.K. zugelassen. Dividenden: 1912/13: 7 %; 1924/25–1930/31: 15, 5, %u Vorstand: Eduard Winkhaus, Ing. Georg Pfeiffer, Heinrich Bergmann, Schönebeck a. E. Prokuristen: A. Brincks. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Walter Wippermann, Wiesbaden; Stellv. Prof. Hugo Schimmel. München; Frau Wwe. Laura Wippermann, Frau Else Bade, Wiesbaden; Fabrik- besitzer Paul Rohde, Berlin; Betriebsrats-Mitgl.: Carl Lehne, W. Herpich. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Schönebeck: Commerz- u. Privat-Bank; Berlin, Magdeburg u. Hagen: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Über die einzelnen Abteilungen heisst es, dass im Fahrrad- u. Rahmengeschäft der Vorjahrsumsatz nicht gesteigert werden konnte. Das neu aufgenommene Kinderwagengeschäft brachte zwar keine Produktionssteigerung, wohl aber die Fundierung der Fabrikation. In der Freilaufnabenfabrikation, die sich bisher nicht entwickeln konnte, erhofft man unter der neuen Direktion Erfolge zu erzielen. Entsprechend den allgemeinen Lohnreduktionen u. Preisnachlässen für alle Konsumstoffe der Fabrikation wurden die Lagervorräte niedriger bewertet u. durch Ausschaltung unkuranten u. un- brauchbaren Materials reduziert. Dieser Umstand hat wesentlich zu dem diesjährigen Verlustergebnis beigetragen.