Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 463 aufgehoben. Auf Grund des Vergleichs werden die Gläubiger bis zu RM. 1000 voll befriedigt; die Gläubiger von RM. 1000 bis RM. 250 000 erhalten 50 % u. die Gläubiger über RM. 250 000 erhalten 35 %. 1928/29 ergab Verlust von RM. 4 911 600. Die a. o. G.-V. v. 21./8. 1930 beschloss Sanierung der Ges. (s. auch Kapital). Besitztum: Das Unternehmen setzt sich aus Zwei selbständigen Werken in Siegmar bei Chemnitz u. Brand-Erbisdorf zusammen. In Brand-Erbisdorf werden Motorräder, Ersatzteile für Motorräder und für Elitewagen hergestellt und grosse Reparaturen an solchen ausgeführt. Das mit Gleisanschluss versehene Fabrikgrundstück hat einen Flächeninhalt von ca. 26 900 qm, welche mit massiven Fabrik-, Verwaltungs- u. Lagergebäuden bebaut sind, u. besitzt eine nutzbare Fläche von ca. 27 644 qm. Ausserdem sind noch ca. 12 000 qm unbebautes Land, das in der Nähe des Werkes liegt, vorhanden. Der Antrieb erfolgt durch 63 Elektromotoren von ca. 930 PS, welche den Strom aus staatlichen Elektrizitätswerken beziehen. Für Reservezwecke steht eine eigene Kraftanlage, bestehend aus 3 Dampfkesseln mit insgesamt ca. 240 qm Heizfläche u. einer dreifachen Expansionsdampfmaschine mit Generator für ca. 500 PS Leistung, zur Ver- fügung. Es sind hier 596 Arbeitsmaschinen und zwar in der Hauptsache Automaten, Revolverdrehbänke, Halbautomaten, Drehbänke, Fräs-, Hobel-, Rundschleif- u. Holz- bearbeitungsmaschinen, vorhanden. – Die Abteilung Siegmar bei Chemnitz befasst sich mit der Herstellung von Fahr- u. Motorrädern, Strickmaschinen für Hand- u. Motor- betrieb. Der Grundbesitz der Gesellschaft in Siegmar umfasst ca. 28 560 qm mit ca. 20 685 am nutzbarer Fläche. Ausserdem besitzt die Gesellschaft in der an- grenzenden Gemeinde Rabenstein ein Grundstück von ca. 4030 am, wovon 210 qm bebaut sind u. zwar 150 qm mit einer zweistöckigen Villa u. 60 qm mit einem einstöckigen Nebengebäude. Die massiv ausgeführten Gebäude in Siegmar bestehen aus den Fabrik- gebäuden, einem Verwaltungsgebäude u. verschiedenen massiven Wellblechbaracken. Ausserdem ist auf dem anschliessenden Teil des Grundstücks ein Wohngebäude mit Garagen errichtet. Der Antrieb in Siegmar erfolgt zurzeit ausschliesslich durch Strom- entnahme vom Elektrizitätswerk an der Lungwitz. Hierzu sind vorhanden: 2 Trans- formatoren von 400 kVA, 220/380 Volt, u. 1 PFransformator von 100 kVA, 125/220 Volt, welche Eigentum der Firma sind. Die Maschinenhauseinrichtung, welche als Reserve vor- handen ist, besteht aus 2 Generatoren von zusammen 600 PS u. 1 Dieselmotor von 250 PS. Zur Dampferzeug. dienen 2 Kornwallkessel von je 80 am Heifzfläche in einer Spannung von 10 Atm. Zum Antrieb der Werkzeugmaschinen sind vorhanden: 184 Drehstrommotoren u. 5 Gleichstrommotoren von zusammen 1194.04 PS. Ferner werden 7 Warenaufzüge mit 28 550 kg Traglast zur Materialversorgung der einzelnen Abteilungen verwendet. An Werkzeugmasch. sind vorhanden: 1120 Stück in der Hauptsache Automaten, Drehbänke, Fräs., Bohr- u. Schleifmasch. – In den gesamten Betrieben werden zurzeit etwa 600 Beamte u. Arbeiter beschäftigt. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Verband Sächsischer Industrieller, Dresden, Deutscher Industrieschutzverband, Dresden, Gesellschaft des Gesamtverbandes Deutscher Metall-Industrieller zur Entschädigung bei Arbeitseinstellungen, Berlin, Strick- und Wirkmaschinen-Verband, Chemnitz, Chemnitzer Bezirksverband Deutscher Metall- industrieller, Chemnitz, Verein Deutscher Fahrrad-Industrieller, Berlin, Vereinigung der Motorradfabriken. Kapital (Erhöh. beschlossen): RM. 600 000 in 460 Aktien zu RM. 1000, 1200 Aktien zu RM. 100 u. 1000 Aktien zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 400 000. Urspr. M. 400 000, erhöht 1915–1922 auf M. 120 000 000 in 120 000 Akt. zu M. 1000. Umstell. lt. G.-V. v. 29./12. 1924 von M. 120 000 000 auf RM. 2 905 000 durch Zus. legung der St.-Akt. 40: 1, Vorz.-Akt. 800: 1 in 400 St.-Akt. zu RM. 1000, 22 000 St.-Akt. zu RM. 100, 15 000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die G.-V. v. 16./2. 1927 beschloss Zus. legung des St.-A.-K. im Verh. 2:1 von RM. 2 900 000 auf RM. 1 450 000 u. Erhöh. des einschl. der Vorz.-Akt. RM. 1 455 000 betragenden A.-K. um RM. 1 545 000 auf RM. 3 000 000 durch Ausgabe neuer St.-Akt. Lit. A zu RM. 100 u. RM. 1000 die ab 1./10. 1926 div.-ber. u. mit besond. Vorrechten bei der Gewinnbeteil. u. Liqu. ausgestattet sind. Die bisher. RM. 5000 Vorz.-Akt. wurden in St.-Akt. Lit. A umgewandelt. Lt. G.-V. v. 27./2. 1928 Erhöh. um RM. 3 000 000 durch Ausgabe von 3000 Akt. Lit. A zu RM. 1000, ausgegeben zu 100 %. Die neuen Aktien sind mit den gleichen Vorrechten ausgestattet wie die bereits vorhandenen St.-Akt. Lit. A. Die neuen St.-Akt. sind von einem Bankenkonsortium, an welchem die Commerz- u. Privat-Bank A.-G. Filiale Dresden u. die Bankfirma Otto Weissenberger in Dresden beteiligt sind, zum Kurse von 100 % zuzüglich 4 % Gesellschaftssteuer übernommen worden. Zwecks Sanierung beschloss die G.-V. v. 21./8. 1930 den Wegfall der Vorrechte der Aktien Lit. A, Herabsetz. des A.-K. um RM. 5 400 000 durch Zus. legung der gleichberechtigten Aktien im Verh. von 10:1 auf RM. 600 000 u. sodann Erhöh. des herabgesetzten A.-K. um einen Betrag von bis zu RM. 600 000 durch Ausgabe von bis zu 600 Inh.-Akt. zu je RM. 1000; die Erhöh. muss bis zum 31./3. 1933 durchgeführt sein. Grossaktionär: Dr. Fritz Opel, Rüsselsheim a. M. Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. von 1919. Zwecks Barablös. gekünd. z. 1./10. 1926. Ablös.-Betrag für je M. 500 = RM. 3.87. Barablös. der Altbesitz-Genussrechte mit RM. 1.15 für je M. 500.