W 464 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1932 am 22./3. Stimmrecht: Je RM. 10 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Für die Verteilung des Reingewinns gelten die gesetzl. Bestimmungen. Bilanz am 30. Sept. 1931: Aktiva: Anlagewerte): Grundstücke 410 000, Gebäude 969 500, Masch. u. Transmiss. 608 000, Licht- u. Kraftanl. 1, Utensil., Geräte, Betriebs-Einricht. 38 401, Werkzeuge 44 401, Modelle 1, Patente 1. Büro-Inv. 4000, Fuhrpark 17 001: Betriebs- werte: Hyp. 8300, Eff. 1, Kassa, Wechsel u. Schecks 9339, Debit., Bank- u. Postscheckguth. 840 021, Vorräte 1 044 497, Verlust 232 872. – Passiva: A.-K. 600 000, Hyp. 315 104, Banken 1 094 604, Kredit. 1 482 953, Delkr. 90 000, Rückstell. 643 674. Sa. RM. 4 226 335. 1) Infolge Stillegung des Werkes Brand-Erbisdorf erfolgte auf Anlagewerte eine Sonderabschr. von RM. 100 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 029 644, soziale Lasten 73 146, Steuern u. Beiträge 53 923, Abschr, 263 298. – Kredit: Überschuss 1929/30 1564, Fabrikations- Überschuss 856 866, sonst. Überschüsse 328 709, Verlust 232 872. Sa. RM. 1 420 011. Kurs: Ende 1925–1927: In Dresden 20, 51.4, 51 %. Kurs Ende 1928–1929: Lit. A –, – %; Lit. B 20.50, – %. –— Zulass. von RM. 1 550 000 St.-Akt. Lit. A u. nom. RR. 1 450 000 St.-Akt. Lit. B. (Lit. A: 1000 zu RM. 1000 Nr. 1–1000 u. 5500 zu RM. 100 Nr. 1001–6500; Lit. B 600 zu RM. 1000 Nr. 1–600, 7500 zu RM. 100 Nr. 601–8100 u. 5000 zu RM. 20 Nr. 8101–13 100) im Mai 1928 in Dresden. – Notiz in Berlin 1927, in Chemnitz u. Leipzig 1928, in Dresden am 10./2. 1931 eingestellt. Dividenden: 1913/14: 0 %; 1924/25–1930/31: 0, 0, 8, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Dr. Hans Hubertus, Siegmar i. Sa.; Gerhard Stoeber, Rabenstein i. Sa.; Ernst Hufeld, Burgstädt i. Sa. Prokuristen: O. Oertel, M. Lange. 8 Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Oscar Klau, Frankf. a. M.: Stellv. Rechtsanwalt Dr. Gerhard Fröhlich, Chemnitz; Rechtsanwalt Dr. Hans Jacusiel, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Chemnitz, Dresden, Freiberg u. Leipzig: Commerz- u. Privat-Bank. Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Sömmerda, Akt.-Ges., Sömmerda. Gegründet: 21./10. 1923; eingetr. 8./3. 1924. Die Ges. ist ein Tochterunternehmen der Rhein. Metallwaaren- u. Masch.-Fabrik A.-G., Düsseldorf. Das Werk in Sömmerda war früher eine Abteilung von Rheinmetall, die zur Zeit der Ruhrbesetzung im Jahre 1923 in eine selbständige Gesellschaft mit einem Grundkapital von RM. 3 000 000 umgewandelt worden ist. Durch Vertrag vom 25./8. 1926 ist der Geschäftsbetrieb dieser Ges. mit Wirkung vom 1./7. 1925 an Rheinmetall verpachtet u. ihr die Betriebsmittel gegen Bezahlung überlassen worden. Die Anlagen sind Eigentum von Sömmerda geblieben. Rheinmetall hat dagegen die Verpflichtung, an Sömmerda einen Pachtbetrag abzuführen, der zur Deckung von Abschreib., Steuern u. sonstigen Unkosten genügt. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen u. Maschinen, wie Schreib- u. Rechenmasch., Autoteilen, Eisen-, Metall- u. Aluminiumguss. Besitztum: Der Grundbesitz in Sömmerda beträgt 547 000 qm. Davon entfallen 160 000 qm auf das etwa zu ¼ überbaute Industriegelände, die übrigen 388 000 qm auf Wohngebäude sowie Bau- u. Gartenland. Das Werk in Sömmerda besteht aus folgenden Einzelbetrieben: Schreibmaschinenabteilung, Rechenmaschinenabteilung, Autoteilwerkstatt, Eisen- u. Metallgiesserei, Zieherei u. Presserei, feinmechanische Werkstatt, Zünderfabrik. Die Schreibmaschinen- u. die Rechenmaschinenabteilung sind modern eingerichtet. Die Maschinen werden in fliessender Fertigung hergestellt. Die Leistungsfähigkeit beträgt monatlich 800 Schreibmaschinen u. 100 Rechenmaschinen. Die Weckstatt für Autoteile ist mit 204 modernen Werkzeugmaschinen, wie Vielstahlbänken, Spezialfräsmaschinen, Schaltwellen-Schleifmaschinen, Auswuchtmaschinen usw. ausgerüstet. Ein Prüfstand im besonderen Versuchsraum ermöglicht eine eingehende Erprobung der Gelenke u. Gelenk- wellen. Die Eisengiesserei enthält 1 Handformerei u. 1 Maschinenformerei. In der Hand- formerei werden Stücke bis zu 5 t hergestellt, in der Maschinenformerei, die mit 15 Form- maschinen ausgestattet ist, hauptsächlich Massenartikel. Es stehen 3 Kupolöfen mit je 2 t Einsatz zur Verfügung. Die Leistungsfähigkeit der Eisengiesserei beträgt für den Monat 140 t. Die Metallgiesserei ist ausgestattet mit 8 Ol- u. Koksschmelzöfen u. 15 Formmaschinen bei einer monatlichen Leistungsfähigkeit von 150 t. Die Zieherei- u. Presserei-Erzeugnisse sind aus Aluminium, Bronze, Kupfer u. Messing. Diese Werkstatt besitzt eine hydraulische Strangpresse, Richt- u. Kalibriermaschinen, Kurbel- u. Excenterpressen. Die Leistungs- fähigkeit beträgt 100 t im Monat. Zur Herstellung der im gesamten Werk gebrauchten Werkzeuge, Vorrichtungen u. Lehren ist die Feinmechanische Werkstatt mit einer Anzahl moderner Präzisionsmaschinen u. Messgeräten ausgestattet. Der Werkstatt ist angegliedert eine Härterei mit Vergütungsanlage. Die Zünderfabrik besitzt einen grossen Automaten- saal mit 4 Spindelautomaten, mittleren Automaten u. kleinen Schraubenautomaten, sowie eine grössere Anzahl von Spindelmaschinen. Zur Kraft- u. Lichterzeugung dient eine Wasserkraft-Anlage mit 2 Dynamomaschinen u. eine elektrische Zentrale mit 3 Diesel- maschinen. Ausserdem ist das Werk an die Überlandzentrale mit einer 50 000-Voltleitung angeschlossen. Zur Erzeugung der im Werk benötigten Pressluft stehen 4 Kompressoren