466 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 292 028, Gebäude 30 000, Transportanlage 79 000, Gleisanl. 23 096, elektr. Kraft- u. Lichtanl. 7802, Bargeld 15, Postscheckguth. 720, Wertp. 1, Aussenstände 5984, Vorräte an Autos 13 000, Verlust (Vortrag 1929 342 15207) Verlust in 1930 577 668) 919 820. – Passiva: A.-K. 700 000, Aufwert. forderung 18 330, Ifd. Verbindlichkeiten 289 377, Bankschulden 363 109, Akzeptschulden 650. Sa. RM. 1 371 466. 1) Verlustvortrag 1929 RM. 492 152 durch Auflös. des R.-F. um RM. 150 000 auf RM. 342 152 vermindert. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1929 (492 152, Verminderung durch Aufhebung des R.-F. 150 000), Abschr. auf: Anlagen 19 321, Wertp. 454 999, Betriebsverluste 67 512, Unk. 32 228, Zs. 53 292. — Kredit: Bruttogewinn 49 684, Verlust (Vortrag 1929 342 152 £w Verlust in 1930 577 668) 919 820. Sa. RM. 969 504. Dividenden: 1924–1930: 0 % Direktion: Oskar Gasser. Aufsichtsrat: Dir. Ernst Eversbusch, Heidelberg; Dipl.-Ing. Willy Sabersky-Müssigbrodt, Neustadt a. Hdt.; Adolf Mülberger, Speyer. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Ludwigshafen: Dresdner Bank. Eisen- und Emaillierwerke Aktiengesellschaft in Sprottau-Wilhelmshutte. Die Ges. hat Mitte Januar 1932 ihre Zahlungen eingestellt und strebt ein Vergleichs- verfahren an (am 12./2. 1932 eröffnet). Die Zahlungseinstellung ist die Folge eines ausser- ordentlich starken Umsatzrückganges, hinzu kommen bedeutende Verluste im Export, besonders nach den nordischen Ländern. Die Monatsumsätze sind auf wenig mehr als RM. 200 000 gegenüber RM. 1 000 000 in normalen Zeiten zurückgegangen. Die Verbind- lichkeiten einschl. Hyp.-Schulden werden auf annähernd RM. 3 000 000 beziffert. Reine Bankschulden dürften in einer Höhe von etwas Über RM. 1 000 000 vorhanden sein, während auf der anderen Seite Aussenstände u. Kassenbestand unter RM. 1 000 000 liegen. In der G.-V. v. 5./4. 1932 wurde für den Fall, dass den Gläubigern der Ges. in dem bei dem Amtsgericht Sprottau schwebenden Vergleichsverfahren bis zum 20./5. 1932 ein Liquidationsvergleich angeboten wird, die Liquidation beschlossen. Zum Liquidator wird für diesen Fall Dir. Dr. Brehm, Sprottau, ernannt. Gegründet: 22. bezw. 23. u. 28./5. 1870; eingetr. am 22./8. 1870 in Sprottau. Firma bis 22./2. 1927; Wilhelmshütte, Act.-Ges. für Maschinenbau- u. Eisengiesserei. Zweck: Maschinenbau jeder Art u. Eisengiesserei, Herstell. von Eisen-, Stahl- u. Blech- waren sowie Handel mit denselben. Das Fabrikationsgebiet der Ges. umfasst u. a. die Herstell. von Dampfkesseln, Dampfmasch, land- u hauswirtschaftlichen Masch., Röhren u. Behältern, Pumpen, Bergwerksmasch. u. einrichtungen aller Art, gusseisernen Radiatoren, gusseisernen Röhren, Apparaten u. Zubehörteilen für Gasanstalten, sanitären Einricht. Gegen- ständen, emailliertem Guss aller Art, gusseisernen Geschirren, Badewannen sowie Handels- u. Bauguss aller Art, Maschinenguss, Badeöfen, verzinnten Eisenblech- u. Aluminiumwaren. Entwicklung: Die Ges. ist hervorgegangen aus dem 1827/28 gegr. Werk der späteren wilhelmshütte A.-G. für Maschinenbau und Eisengiesserei, Eulau-Wilhelmshütte bei Sprottau. Die G.-V. v. 22./2. 1927 genehmigte den Verschmelzungsvertrag mit der Eisenhütten- werk Marienhütte bei Kotzenau Act.-Ges. (vorm. Schlittgen & Haase) in Kotzenau, nach welchem deren Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. mit Wirkung ab 1./4. 1926 auf die Ges. übertragen wird gegen Gewährung von Aktien im Verh. 1 1 des Nennwerts. Zwecks Durchführung der Fusion beschloss die gleiche G.-V. Kap.-Erhöh. um RM. 3 610 000 (s. a. Kap.) u. Anderung der Firma in „Eisen- u. Emaillierwerke Aktiengesellschaft“. 1930/31 musste das Werk Kotzenau, in dem in der Hauptsache nur noch Abflussröhren hergestellt wurden, stillgelegt werden. Die Fabrikation wurde nach Sprottau verlegt. Besitztum: Ber Grundbesitz der Eisen- u. Emaillierwerke A.-G. umfasst insges. 90.54 ha, wovon 47.12 ha (bebaute Fläche 4.4 ha) auf die bisher. Wilhelmshütte u. 43.42 ha (bebaute Fläche 7.88 ha) auf die frühere Marienhütte einschl. ihres Werkes Mallmitz entfallen Das Werk Wilhelmshütte besitzt eine Gross-Maschinenfabrik, eine Kesselschmiede, Werkstätten zur Herstell. schwerer Schweissarbeiten, eine Giesserei zur Herstell. von Maschinenguss, eine Giesserei zur Herstell. von Emailleguss, ein Emaillierwerk u. eine Röhrengiesserei, die erforderlichen Hilfs- u. Modellwerkstätten sowie eine Werkstatt zur Herstell. von Badeöfen. Das Werk Marienhütte-Kotzenau umfasst eine Giesserei zur Herstell. von Rohguss u. Röhren, eine Giesserei zur Herstell. von Emailleguss, ein Emaillierwerk, wWerkstätten zur Herstell. leichter u. mittlerer Schweissarbeiten u. mechan. Werkstätten zur Verfeinerung hergestellter Gusserzeugnisse. Das Werk Marienhütte-Mallmitz verfügt über eine Giesserei zur Herstell. von Maschinen- u. Handelsrohguss, Radiatoren sowie eine Fabrik zur Herstellung gezogener u. geschweisster Blechwaren aller Art. Die Werke sind mit neuzeitlichen Beförderungseinricht., Form- u. Bearbeitungsmasch. ausgestattet. Sie besitzen sämtlich eine eigene Anschlussbahr; das Werk Wilhelmshütte ist durch eine solche von 4.5 km Länge, deren Betrieb durch eine eigene Dampflokomotive vermittelt wird, mit dem Bahnhof Sprottau verbunden, das Werk Marienhütte-Kotzenau durch eine elektr. Anschluss- u. Rängierbahn von 2.45 km Länge u. das Werk Marienhütte-Mallmitz durch eine Anschlussbahn von 3.1 km Länge, betrieben durch eine Motorlokomotive, an die Reichsbahn angeschlossen. – Die benötigte Kraft wird in dem Werk Wilhelmshütte durch